Berichte von 12/2015

A&M - Auf dem Weg ins Land der Tugend...

17Dez2015

So heisst Deutschland auf Chinesisch - DeGour. Und irgendwie stimmt das ja auch. Meistens jedenfalls. Das China nicht unbedingt das Land der Tugend ist ist uns hier auch schon aufgefallen. Ein sehr schönes Beispiel dafür hat uns der Fahrer gezeigt, der uns zum Flughafen geleitet hat. Als an uns ein Polizeiauto vorbeifährt und sich in den Verkehr einreiht ist dieses plötzlich etwas langsamer, als wir vorher unterwegs waren. Was macht der Fahrer? Er fängt erstmal das Drängeln und Hupen an um die Polizei auf eine andere Spur zu drängen. Und das beste ist, das funktioniert sogar. Das würde sich im Land der Tugend sicherlich keiner trauen. Hier ist das ganz normal. Der Verkehr funktioniert hier halt so. Wers eilig hat UND ein großes Auto fährt voran, der Rest bleibt halt zurück oder mitten auf der Strasse stehen, falls gerade zB in wichtiges Telefonat kommt.

Am Flughafen kaufen wir uns dann noch paar Souveniers zusammen und stellen wiedermal fest, das nicht alles in China aus unserer Sicht richtig beschriftet ist. Also ich hätte meinen Kaffee und Kuchenladen auch eher Coffee and Cake statt Coffee and Cate genannt. :)

   

Zurück in Deutschland dann die Erste Ernüchterung: Nebel, 8 Grad und es riecht nach Benzin. Irgendwie gar kein Unterschied zu dem Start in Shanghai vor 13 Stunden.

Was uns dann aber positiv aufällt: der deutsche Verkehr, so schön geordnet, ruhig dahinfliessend. Das Macht echt Spaß. Auch wenn ich seit fast 3 Monaten kein Lenkrad mehr in der Hand hatte, es läuft...

In Coburg angekommen schmeckt die Luft schon deutlich besser, ja fast vertraut. Unser "Hotel" macht nen guten Eindruck und wir sind doch recht schnell wieder "heimisch". Nur an unserer alten Wohnung vorbeizugehen ist irgendwie ungewohnt. Das erste Frühstück, und vor allem das erste Vollkornbrot ist dann doch eine echte Offenbarung. Mir war nicht bewusst, dass es doch so anders und gut schmeckt. Ich glaube wir führen demnächst Backwaren in China ein.

   

Ganz anders sind da die Mahlzeiten in unserer Kantine. Die sind plötzlich irgendwie lasch, schlecht gewürzt und ich hatte Sie ganz anders in Erinnerung. Irgendwie besser. Vielleicht sind wir halt doch mehr die Asiatischen Esser. Da wünsch ich mir fast unsere Mahlzeiten aus Shanghai zurück. Aber nur fast.

Das nächste was auffällt ist: Alle um uns reden Deutsch. Komisch. Wir brauchen kein English und müssen uns nicht mit Chinesisch abmühen. Allerdings rutsch dann doch immer mal ein Sprachmix raus. Ob es jetzt morgens das Zao, oder das Morning ist irgendwas kommt immer mal durch. Vor allem wenn einem jemand asiatisches entgegenkommt, oder auf dem Weihnachtsmarkt, wenn man plötzlich chinesich hört und leicht in sich hineinlächelt. Hat die Chinesin gerade am Telefon ihrer Freundin erklärt, wo sie hinsoll? Wir verstehen teilweise schon mehr als wir uns meist zutrauen.

Im Kino dann einen amerikanischen Film auf deutsch schauen ist allerdings noch komischer. Irgendwie hab ich mich gerade an den englishen Slang gewöhnt, schon sprechen alle wieder sauberes Deutsch im Kino. Jetzt muss ich sicherlich wieder von vorn anfangen wenn wir wieder drüben sind.

Viel bleibt jetzt allerdings nicht mehr zu sagen, außer

  • das wir uns tierisch auf die Feiertage in der Heimat mit Familien und Freunden freuen

  • das die Tage in Coburg wirklich schön waren und vor allem unsere Freunde sich so viel Mühe gegeben haben uns von unserem Hotelzimmer fernzuhalten einfach toll sind. Danke dafür, ihr seid großartig.

  • das wir hier jetzt erstmal eine kleine Auszeit nehmen um die Zeit in der Heimat auch richtig zu geniessen.


Und natürlich wünschen wir euch allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir sehen uns hoffentlich nächstes Jahr wieder hier, wenn ihr vorm Blog und wir wieder in Shanghai sind. Bis dahin habt eine schöne Zeit.

eure Engelbergs

M – Kultur auf dem Weg zur Arbeit...

15Dez2015

Der Arbeitsweg ist zwar mittlerweile nahezu automatisiert, und trotzdem gibt es immer wieder Abweichungen, die (zum Teil) recht anterhaltsam sein können...

Als erstes fällt heute die extrem "neblige" Luft auf. Da denkt man glatt drüber nach, ob man nicht heute mal die Maske aus dem Schrank holt. Aber es geht ja aufwärts. Der Shanghainese sagt dann immer: "Schau nach Peking, da ist die Luft wirklich schlecht." Eine typisches Ablenkungsmanöver, aber es funktioniert... In Peking sind die Werte teilweise so hoch, das Ausgangssperre verhängt werden muss. Davon sind wir noch Faktor 2 weg. Allerdings ist Peking heute Faktor 40 geringer...  Na man kann nicht alles haben. :-)
Als wir gerade drüber nachdenken, dass in ein paar Tagen uns wieder Coburger "Landluft" um die Nase weht, schießt ein laut singender Chinese auf seinem E-Bike/Scooter an uns vorbei. Das war er... Der Coburger Sängerknabe (der auf dem Fahrrad) ist auf Tournee. Wahnsinn,und er hat aufgerüstet, jetzt mit Elektro-Scooter. :)

Obwohl, vielleicht war er es auch nicht. Weil statt Schlagermelodien war mehr chinesisches Liedgut dabei. Vielleicht ist es auch sein Bruder. Wer weis... Vielleicht ist es auch nur ein Chinese, der halt gern laut singt. Singende Chinesen gibt es hier sehr viele... Nur so laut und mit "Fahrrad" das war bissel viel "bekannte" Kultur.

Als nächstes stehen wir in der Metro und schauen uns ein bisschen um. Viele Menschen, ein Monitor aus dem seichte Klaviermusik dudelt und auf dem ein paar kaum lesbare chinesische Zeichen stehen. (nicht weil wir’s nicht können, sondern weil sie viel zu klein geschrieben sind und wir’s nicht können). Nach ner Weile kommt der Titel des nur wenige Minuten dauernden Videoclips. "Poetry in Metro" Gedichte in der U-Bahn. Hoffentlich sind die nicht unterirdisch... 

Aber das ist eine interessante Idee Kultur der Bevölkerung nahezubringen. Leider nur in Linie 10 und keiner schaut hin, außer zwei. Und die können es nicht lesen… Schade…

Auf dem weiteren Weg kommt uns dann ein Mädel mit nem Pinken Pulli mit der Aufschrift „Romantic Pussy“ entgegen. Das gibt doch mal Bilder im Kopf… Ob Sie wohl gern Gedichte oder was vorgesungen mag? :-)

M - das 3. Adventswochenende

13Dez2015

Es wird weihnachtlich...

Nicht um uns herum, die Chinesen, Malls und so weiter machen nichts anders, als die Woche vorher auch. Aber für uns selbst ist es jetzt einfach so weit. Und wir lassen uns dabei auch nicht von LED-blau und wie wild blinkenden Weihnachtsbäumen und LED-weiß strahlend Licherketten abschrecken. Die sollen nämlich hier weihnachtliche Stimmung verbreiten. Nunja tun Sie für nicht... :-)

Wir haben ganz andere Gründe. Aber so sollte für uns ein drittes Adventswochendene vielleicht aussehen:

Das Wochenende begann mit einem wirklich guten deutsch(-österreichischen) Essen. Wir waren auf dem Abschiedsessen eines Kollegen und haben es uns dort richtig gutgehen lassen. Bei  Weihnachtsgans mit Rotkohl und Knödeln. Da hat er mich echt überrascht, der "AuDiLi" (Österreicher) in Anting. Ich meine, ist jetzt einfach zu sagen: "Das war die beste Weihnachtsgans, die ich je in Shanghai hatte..." Und ja, es war auch bisher die einzige. Und ja, an Omas und Mamas Kochkünste kommt er halt einfach nicht ran. Und ja, sie war nicht zu vergleichen mit der in der Loreley oder im Goldnen Kreuz. Aber hey, Sie war tatsächlich gut und hat mich irgendwie so schön an Weihnachten zuhause erinnert. Vor allem, nachdem wir nun endlich unsere Luftfracht verstaut, die Pyramide auf dem Couchtisch und den Schwippbogen im Stubenfester haben können auch wir nicht mehr entfliehen.

Nich ganz so Weihnachtlich war allerdings die Erfahrung nach dem Essen. Karaoke (K-TV) in Shanghai mit einer bunten Mischung der Kulturen (Europäisch & Chinesisch). Keine Weihnachtslieder wurden gesungen, aber das war echt ein Spaß. Die Chinesen lieben K-TV und auch ich könnte mich glatt damit anfreunden.

Es war schon klar, wie lustig es werden würde, als wir den Raum gebucht haben. Ah Ok, einen Karaokeraum, für bis zu 14 Personen, für 4 Stunden mit zwei Flaschen Wein. Nur zwei Flaschen Wein? Das klingt jetzt für den zu zahlenden Preis nicht wirklich nach einem Schnäppchen, aber wir wollten ja alle singen und nicht trinken, also bezahlt und rein.

Da trinken trotzdem irgendwie beim Karaoke mit dazugehört, und zwei Flaschen Wein nicht wirklich ausreichend sind haben wir in dem (praktischerweise) direkt angegliederten Supermarkt noch ein, zwei Flaschen Bier und Softdrinks geholt. Als wir dann im Raum ankamen, waren gerade zwei Jungs dabei den "Wein" zu bringen. Der "Wein" waren zwei 1 Liter Flaschen Whisky. OK. Das hatten wir alle anders erwartet, aber das wird sicherlich ein sehr interessanter Abend, wenn wir alle "Wein" trinken. Vor allem, da wir ja extra noch einiges gekauft haben... :) Zur erklärung: Fast alles was alkoholisch ist heisst im Chinesischen irgendwas mit "Ju". Daher kann man das schon mal etwas ungenau ausdrücken. :-)

Es war ein toller Abend. Mit kleinen roten Äpfeln (meinem ersten chinesischen Lied bei dem ich zumindest den Refreign mitgesungen habe), Dancing Queens, Skyfall mit französischem Akzent und New York, New York. Bei dieser Mischung, aus deutschen, englischen, chinesischen und teilweise sogar italienischen Liedern haben wir alle wirklich unglaublich viel Spaß gehabt.

Aber ich bin froh, als ich endlich zuhause bin und schlaf am Samsatg erstmal ordentlich aus... Viel mehr wird dann auch nicht mehr an dem Tag. Wir fahren noch zum Pearl Market um ein, zwei Souveniers zu erwerben und dann gibts noch nen Burger mit Süsskartoffelpommes in der Laowei Jie zum Abschluss.

Auf dem Markt handeln wir zum ersten mal so richtig die Preise runter... Und trotzdem sagen Sie uns, wir sollen bald wiederkommen. Mist, schon wieder zuviel bezahlt... :-D

Am Sonntag wirds dann noch weihnachtlicher.

Wir haben einem Kollegen einen Kaffee bei uns Zuhause versprochen, sobal die Kaffeemaschine da ist. Also wurde heute "espresso special" gemacht. Dabei dreht sich die Pyramide und der Schwippbogen leuchtet. Toll. Nur noch die Räucherkerzen fehlen.

Nach dem Kaffeetrinken machen wir uns auf dem Weg zum Ritz Carlton. Da ist ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut und der schwedische Club feiert das Fest der Lucia. Kennt ihr nicht? Kannten wir auch nicht, aber ist wirklich toll. Überall stehen grosse blonde Menschen rum und der Chor fährt mit Kerzen in der Hand in weißen Gewändern eine Rolltreppe runter. Mal anders interpretiert, aber es hat was...

Als alle auf der Bühne angekommen sind ist diese ist voller blonder Kinder in den ersten zwei Reihen. Echt engelsgleich... 

Es wird Schwedisch gesungen, was fuer uns so ein bichen klingt, als ob die Schilder vom Ikea vorgesungen werden. Aber es verfehlt keines Weges seinen Effekt uns weihnachtlich einzustimmen. Wir stehen in mitten der Glühwein- und Glögg- Buden, schauen auf die Bühne und ja, wir freuen uns auf Weihnachten bei den Liebsten. Und uns fällt auch ein, dass wir dringend unsere Koffer packen müssen. :-)

Nach knapp einer halben Stunde in der der Chor uns verzaubert hat ist das Spektakel leider schon wieder vorbei und die (hauptsächlich) schwedischen Menschenmassen verteilen sich im Rest von Shanghai. Wir verabreden uns noch mit Freunden zum Essen im Grumpy Pig ( dem miesepetrigem Schwein) um den Sonntag Abend mit einem leckeren Essen ausklingen zu lassen.

Unsere Freunde sind hier schon öfter gewesen und bestellen gleich für uns alle mit. Es gibt Rippchen, Pommes, Scharfen Tofu, Fritierte Chillischoten, aber auch Schnitzel (Stückchen) und Soja Gurke (Hm... die erste Gurke, die mir auch schmeckt). Im Großen und Ganzen ist es eine super leckere Mischung aus Chinesischer, Japanischer und Westlicher Küche die uns den Gaumen umschmeichelt. Es ist so Lecker, dass wir zwei Gerichte sogar nachbestellen, auch wenn wir kaum noch Hunger haben. Endlich mal "fusion cuisine" wie sie sein sollte.

Beim Verabschieden fällt das erste mal in Shanghai der Satz. "Bis nächstes Jahr, schönes Fest und rutscht gut rein." Das ist komisch. Klar verlassen fast alle Expats zu Weihnachten die Stadt. Aber wenn ich mir überlege, dass 2015 schon so gut wie rum ist. Wir bald unterm Weihnachtsbaum sitzen und beim nächsten Wiedersehen schon 2016 im Kalender stehen haben... Wahnsinn.

Da bleibt einem nur einen besinnlichen dritten Advent zu wünschen und sich auf den vierten zu freuen...

M - Feel the difference (spüre den Unterschied)

11Dez2015

Friseur die zweite hätte auch der Titel sein können..

Ich musste wieder mal unter die Haube... Also die Trockenhaube. Naja eigentlich nur Waschen Schneiden Föhnen. Also was machen? Na klar... zum Friseur.

Der letzte Friseur ist verdammt weit weg (so knapp 1,3 km) und wir haben ja 10 Stück gleich um die Ecke. Also ab ins Friseurviertel auf der Parallelstrasse.

Da gibt es alles, vom Hinterhofsalon mit Papp Dach bis zum stylischem Eingang mit Kerastase Waschmittel im Schaufenster. Sich da zu entscheiden ist nicht einfach. Vor allem da die Preise von 20 bis weit über 400 RMB reichen. Wenn ich hier allerdings eins gelernt hab: Was außen sehr schön ist, ist innen selten sehr gut. Meist waren es genau die etwas benutzt aussehenden Locations, die das beste Essen, oder halt den besten Service hatten. Also nehme ich einen Salon knapp unter der Mitte, ganz nach unserem Shanghai-Motto: "Wer nix wagt, der nix gewinnt."

Und da geht’s auch schon los. Keiner spricht englisch. Mit dem Taschenrechner wird mir erklärt das WSF 80RMB kostet. Fast die Hälfte vom letzten mal. Na dann wollen wir mal. Kann ja nix schiefgehen, wächst ja wieder...

Ich werd zum Waschen abgeholt, meine Sachen werden irgendwo verstaut und mit wird ein rostiger Schlüssel gereicht. Ah Ok, alles in nem Schließfach. Gut.

Der junge Kerl, der sich jetzt um mich kümmert feiert erstmal eine Schaumparty auf meinem Kopf und hat dabei vergessen, das man vielleicht auch bissel Motivation für den Job mitbringen muss. Ich hab eine riesen weiße Haube auf dem Kopf aber seine Kopfmassage ist alles andere als entspannend. Die Krone setzt er dem ganzen dann beim Ausspülen auf. Die Waschschüssel ist bequem mit der Möglichkeit den Kopf in der Mitte abzulegen. Ich will gerade anfangen mich zu entspannen da reißt er meinen Kopf hoch um alles am Hinterkopf zu erwischen. Ok, halt ich den Kopf halt so. Möchte er nicht, drückt er wieder runter, ich lege ab, möchte mich entspannen, reißt er ihn wieder hoch... Das geht die ganze Zeit so hin und her... Meine Nackenmuskulatur ist verspannt und ich bin leicht angefressen. 

Dann ab zum schneiden - da kommt er, der Hairstylist. Im beige-rotbraunen Anzug, nett und lächelnd. Dann zeigt er mir Aufsätze für die Schneidemaschine. 6 oder 3, oder 12? Keine Ahnung, muss du doch wissen... Weiß er nicht. Er nimmt zwölf und probiert mal oben am Kopf... Oh zu kurz... Doch die Schere... Das ist der Moment wo ich die Augen schließe und hoffe, dass es bald vorbei ist. Wo bin ich hier nur gelandet.

Was ich jetzt mit geschlossenen Augen noch mitbekomme ist, dass er mit der Maschine auf dem ganzen Kopf rumfährt und die Schere fast nicht benutzt. Ich bin mir sicher.... Das wird ne Fanta Frisur... Das kann nur schiefgehen... Und hier bekommt man sicherlich noch nicht mal ne Fanta. Gut das wir an der QiPuLu wissen wo es Perücken gibt... Hatten die auch Kurzhaarperücken? Wie sehe ich eigentlich mit Glatze aus? So viele Fragen und keine Antworten...

Plötzlich Stille... Hao bu hao? Ist die Frage. "So gut?" Ich mach die Augen auf, fest damit rechnend, das gar nix mehr da ist. Naja, hm... das geht doch... bissel kurz für den Winter, aber sonst. Es fehlt etwas an Gestalt und Style, aber ein paar Haare sind noch da... Fürn Mann wird’s schon gehen... :) Dann zum dritten mal waschen mit einem riesen Schaumberg... Was drei mal Waschen bringt? Nunja... Ich hatte noch nie so flauschige Haare, wie nach den vielen Schaumwäschen. Die waren so leicht, das ich das Gefühl hatte ich hab fast keine mehr... Ach ja, so kurz wie er geschnitten hat, stimmt das ja fast...

Ich zahle meine 80 RMB, lass mir mein Zeug bringen aus dem Schliessfach bringen und komm auf dem Heimweg bei dem vorbei der von außen sehr gut aussieht. Da sitzen auch 2/3 Leute drin... Bei meinem war das nicht der Fall. Hm.... Das nächste Mal den... Was soll der Geiz.

M - Weihnachten ist am 9. Dezember!

10Dez2015

Glaubt ihr nicht? Ist aber so. Zumindest für uns ist es dieses Jahr so.Warum? Nun wir haben vorgestern einen Anruf bekommen. Der Zoll hat unsere Luftfracht freigegeben. Noch nie waren wir so nah dran. Ob wir morgen Zeit hätten das Zeug in Empfang zu nehmen. Was für ne Frage. Ich würde sogar ne Woche Urlaub nehmen, nur um endlich die Luftfracht bei uns in der Wohnung zu haben.

Also abgemacht. Mittwochnachmittag sollte es soweit sein.

Erste Hürde: Am Mittwoch auf dem Weg nach Hause ständig Stau und kräftig Verkehr. Das sieht nicht gut aus… ich werde zu spät kommen… Die nehmen bestimmt alles wieder mit, wenn wir nicht da sind…. AHHHHHH… Das wird Eng…

5 Minuten vor Termin war ich dann doch daheim. 2 Minuten vor Termin klingelt es. „Crown – you freight“ Ah super… Ich schau an dem kleinen Chinesen vorbei. Nix da. Keine Kartons, keine Fracht. Ich schau ihn an. Er fragt: „unpacking? Where to put the things?“ – Mach mal hier im Wohnzimmer. Er nickt, sagt wart mal kurz und verschwindet.

Ich schau aus dem Fenster, kein LKW, kein Chinese. Und nu? Ich mach die Tür wieder zu. Kaum das ich mich umgedreht hab klopft es.

Ich mach die Tür wieder auf. Alles voller Kisten. Es war wie ein Schnitt im Film, gerade eben noch der leere Flur, Tür zu, Tür auf und alles voll.

Zwei Chinesen stürmen voll bepackt an mir vorbei. Der dritte grinst und reicht mir die Papiere. 25 Kisten. Er fragt wohin die Kisten auf denen Schuhe steht. Ich zeig ins Wohnzimmer. Küche? Ich zeig in die Küche. Anziehsachen? Ich zeig ins Schlafzimmer. Computer? Ich zeig ins Arbeitszimmer. Rest? – Ich zeig ins Wohnzimmer. Und dann geht der Sturm los. Die drei Jungs stapeln binnen von Sekunden das Zeug aus dem Flur in die Wohnung. Er fragt wieder. „unpacking?“ Dui De – Klar, Legt los.

Dann fliegen die Fetzen. Einer verschwindet in der Küche, die anderen beiden starten im Wohnzimmer durch. Überall fliegen Packpapier und Kartonagen durch die Gegend, es sieht aus wie Sau. Nach 5 Minuten kommt der aus der Küche und packt mit im Wohnzimmer aus. Ich geh in die Küche – alles fein säuberlich aufgereiht und ausgepackt. Gläser alle heil, die Kaffeemaschine steht da. Toll.Wie wir das alles in der Kleinen Küche unterbekommen wollen, darüber mach ich mir dann später Gedanken.

Ich komm raus, werkeln sie gerade im Gästezimmer. Rechner ist ausgepackt, ich schließe Strom und Monitor an. Geht. Toll.

Zurück ins Wohnzimmer. Zwei Jungs packen A ihre Schuhe aus… Sie Lachen. Das 5 Kartons nur Schuhe sind, haben Sie wohl nicht erwartet. Der Ganze Fußboden liegt voller Schuhe. Es wird zum running gag der nächsten 10 Minuten… „ Oh schau mal was hier drin ist… Schuhe…“

 Aus dem Schlafzimmer kommt einer raus mit den Resten einiger Kartons. Ich schau nach, alle Sachen ausgepackt auf dem Bett. Die Hemden (logischerweise) etwas knittrig, aber sonst alles super. Man merkt den Sachen nicht an, dass Sie fast 8 Wochen unterwegs waren und 6 davon im Zoll verbracht haben.

Während ich mich auf das Chaos im Wohnzimmer vorbereite und zurückgehe werd ich wieder überrascht. Alle Kartons verschwunden, alles ordentlich sortiert. Der kleine Chinese grinst mich an. „Finish“. Hier unterschreiben, und hier, und da und hier, ach ja und da… Fertig. Nicht ganz 30 Minuten nach Start der Aktion stehe ich inmitten unserer Sachen und kann es immer noch nicht fassen.

Erstens die Professionalität, mit der die Firma arbeitet. Zweitens, die Geschwindigkeit. Drittens, das alles in den richtigen Zimmern ordentlich sortiert vorhanden und nicht kaputt ist und natürlich, das wir endlich unsere Luftfracht haben. Das ist wie Weihnachten. Fast noch besser.

Die nächsten Stunden verbringen A und ich damit alles einzuräumen, zu sortieren, zu verstauen. A Ihre Schuhe sind zwar viele, aber wir bekommen Sie trotzdem unter. Die Kleidung sorgt dafür, dass unsere Kleiderschränke auf einen Schlag wieder voll sind. Winterjacken… Ja, auch da, Super…. Kaffee, wir haben wieder Kaffee. Den guten italienischen. Die Badartikel. Super endlich wieder after shave balsam. Wir springen durch die Sachen wir kleine Kinder und freuen uns als ob wir den Weltmeistertitel geholt hätten. Vielleicht sogar noch mehr.

Die Küche lässt sich dann doch ganz gut ausfüllen. Wir haben jetzt allerdings keinen Platz mehr für neue Sachen. Schlechte Karten für den hier allseits beliebten Japanischen Reiskocher. Oh, wir haben den Stabmixer mitgenommen? Das wusste ich gar nicht mehr. Jetzt haben wir doch schon einen gekauft… Naja über die paar Wochen kann man schon mal was vergessen. Oh, schau mal da… Küchenmesser… und so weiter und so weiter… Es war ein Fest.

Und falls wir jetzt doch noch einen Schrank brauchen… Ikea die vierte oder Longde Lu die zweite lässt grüssen.

Wir haben es gestern sogar noch geschafft, die Weihnachtsdeko aufzubauen. Jetzt steht in unserem Fenster in Schanghai ein schöner erzgebirgischer Schwipp Bogen. Und Zack, da ist Sie, die Weihnachtsstimmung. Es ist einfach toll. Heute Abend ist die Pyramide dran…

Das Beste war allerdings A‘s Kommentar, nachdem ich meinen PC endlich am Laufen hatte und Sie ihren vollen Schrank betrachtet hat: „Da passt ja gar nix mehr rein. Ich muss was aussortieren. Was hab ich denn davon gar nicht vermisst…“ Wir haben uns köstlich amüsiert. Dann thailändisches Essen bestellt und einfach nur da gesessen und unser Zuhause angeschaut. Was für ein Tag, Weihnachten am 9. Dezember…

M - Bücherwürmer...

08Dez2015

Was macht man eigentlich die ganze Zeit, wenn man in der Metro, dem Bus oder irgendwo anders auf dem Weg zu irgend einem Ort in Shanghai ist?

Es gibt ja so viele Möglichkeiten: Chinesisch lernen (hm…ja, morgen), Zeitschriften auf dem I-Pad Lesen (joar… oh mist, vergessen zuhause downzuloaden), Mobile Games (oh… noch gar nicht probiert), das von den Chinesen geliebte Filme schauen (wie bekomm ich jetzt filme aufs Pad, vor allem wo bekomm ich die her?), Hörbücher hören (da häng ich gerade in einem fest, was nicht so sehr fesselt...) oder aber mit dem Kindle Bücher lesen.

Das Beste am Kindle diesbezüglich ist, das wir Zugriff auf die deutschen Bücher haben, und er immer gleich schwer bleibt, egal wie viele du drauf hast. Der Download geht auch ueberraschend schnell. In Deutschland ca. 4 Sekunden, hier nur knapp zwei Minuten.

Und so kommt es, das ich in knapp zwei Monaten mal so nebenbei sechs Bücher gelesen habe. Und da war ich nicht einmal Zuhause auf der Couch am Lesen. Immer nur während wir irgendwo hingefahren sind. So bleibt die Zeit wenigstens nicht ganz ungenutzt und vergeht vor allem sehr schnell. Jetzt kann ich den Blog auch noch als Review Plattform für Bücher benutzen, wenn ihr also ein tollen Buch empfehlen könnt, kommentiert drunter, ich werd sie hier in den nächsten Monaten alle schaffen... :-)

Was waren aber die Titel, die mich kaum im Bus haben schlafen lassen?

Die „Changers“ Trilogie (Ok, davon gibt es erst zwei Bücher das Dritte kommt hoffentlich bald) – interessante Idee eines Jugendromans, leichte Kost über Perspektivenwechsel und die dazugehörige Beziehungsebene

Bliefe von Dlüben“ – Geschichten aus Peking und Shanghai nicht zu vergleichen mit dem Spaß, den „In China essen Sie den Mond“ gemacht hat, aber es gibt wieder ein paar interessante Einblicke in das Leben in China und auch ein zwei Tips.

Die Blutschule“ – Nebenroman von Sebastian Fitzek, der eine Rolle im „Das Joshua Profil“ spielt Diesmal mit einem Hauch Fantasy.

Das Joshua Profil“ – toller Roman der die Idee von Minority Report und ZERO aufgreift und eine völlig eigene Geschichte daraus macht. Der war wirklich spannend.

Girl on the Train“ – Was ein Kracher. Einer der besten Thriller die ich je gelesen habe. Man hat immer das Gefühl man weiß es, und dann ist es doch aller paar Seiten anders.

Und jetzt? Jetzt hat A gerade die „wilden Schwäne“ fertig, was auch ein riesen Wälzer war, aber der sehr interessant die Geschichte Chinas aus der Perspektive von Frauen beschreibt. Ich starte gerade wieder durch mit „Finderlohn“. Der geht genauso los wie "Mr. Mercedes". Das wird spannend… freu mich schon heute auf die Busfahrt…

M - Nikolaus is coming... to Shanghai

06Dez2015

Nach drei Tagen Japan ist es irgendwie ganz schön wieder hier zu sein und mal so genz nebenbei festzustellen... Oh, es ist ja Nikolaus. Ähm, also Das ist je jetzt blöd, aber ich hab gar nix vorbereitet. Und alles was A dazu sagt: Oh, Ähm Nikolaus? Hab ich nicht dran gedacht. Hab auch nix.... Na dass passt ja. Irgendwie kam bisher einfach gar keine Weihnachtsstimmung auf. Unser Schwippbogen liegt ja eh noch im Zoll, wie soll das da auch weihnachtlich werden.

Aber bisschen was ist dieses Wochenende dann doch bei uns bezüglich Weihnachten angekommen. Wir waren nämlich am Samstag und Sonntag wieder viel unterwegs. Diesmal hatten uns Einheimische ein paar Tips gegeben und wir stiefelten los...  

Zuerst am Samstag "früh" zum Flower Market an der Longde Lu. Da gabs dann sogar Weihnachtsbäume...

  

Während das ganze Erdgeschoss nur aus echten Blumen und Pflanzen zu bestehen scheint wird das zweite komplett mit künstlichen Blumen bestückt. Dabei werden teilweise ganze Welten in den Läden generiert und es gibt echt coole Bereiche in denen man rumstifeln kann.

   
 
Und  im dritten Stock gehts dann mit Möbeln und Dekoartikeln weiter. Hier gibts echt tolle Sachen. Auch künstliche und echte kleine Weihnachtsbäume locken uns. Aber am besten gefällt uns ein Aquarium mit kleinen Fischlies. Vielleicht kaufen wir uns sowas nach unserem Urlaub.

  


Apropos Fisch. Abends gabs dann heissen Topf, also Hot Pot. Prinzipiell wohl den besten in Shanghai. Im Spicy House. Der war echt gut, vor allem wenn es dann langsam echt kalt draussen wird. Interessant hierbei: Man kann hier keinen Tisch bestellen sondern zieht am Eingang ne Nummer und wartet dann drauf, dass man drankommt, das hat in userem Fall mal so glatt 30 Minuten gedauert... Dafür sah der Tisch dann so aus:
    
 
  

Das war echt super lecker. Wir hatten zwei verschiedene Suppen im Pot,  einmal nicht ganz so scharf, einmal "medium" - offen gestanden sau scharf. Aber hey, dann schwitzt man halt und es brennt mal bisschen (hoffentlich nicht zweimal) aber es ist einfach echt genau das richtige Essen fuer das nasskalte Shanghai im Moment.

Am Sonntag dann natürlich wieder ausgeschalfen und einer weiteren Empfehlung gefolgt. Einkaufen an der QiPuLu. Hier sind wir tatsächlich die einzigen Westler, und wie laufen durch Tonnenweise Klamotten. Hier kaufen selbst die Jungs und Mädels aus den Fake Markets ein. Das ist Wahnsinn. Tütenweise schleppen die Mädels hier das Zeug raus. Lederjacke 50 Euro, Echtfellweste 25 Euro das sind also die Einkaufspreise... :-)

   
  
   
Dabei gibts auch weider echt interessante Marken, die mir so noch nie aufgefallen sind, oder doch schonmal... ich bin mir nicht mehr ganz sicher... :)

Sogar ein Paar Parda Stiefel für 11890 Euro stehen hier rum. Wir waren mal kurz drauf und dran zu fragen was die denn kosten sollen. Aber vermutlich wären es nicht über 50 Euro gewesen.
 
Und was macht man dann am Abend des 2. Advents? Na was hätten wir denn in Coburg gemacht? Na klar, wir wären über den Weihnachtsmarkt geschlendet, und den gibts hier überraschenderweise auch. Direkt im Garten vom Paulaner and der FenYang Lu. Und das hat uns heute wirklich verzaubert. Mit Freunden am Glühweinstand, ein zwei Weihnachtsgeschenke shoppen, ne Waffel essen. Und überall westliche Gesichter. Viel Deutsch zwischendrin, auch etwas Englisch. Es könnte glatt in Nürnberg sein. Nur schöner. Schade das der immer nur ein Wochendene ist. Und gut das wir ihn dieses Wochendene erwischt haben. :) Aber seht selbst:

   
   


Jetzt freuen wir uns noch mehr auf Deutschland... Gut das wir noch ein zwei Tage Coburger  Weihnachtsmarkt mitbekommen können. Das wird ein Spass. 

M - In eine andere Welt und zurück...

04Dez2015

Ich bin schon wieder auf der Rückreise nach Shanghai. Irgendwie krass, das man für einen Arbeitstag in Japan, trotz das es nicht so weit weg ist, fast einen ganzen Tag zur Anreise und nochmal einen zur Abreise braucht. Durch knapp 1h Auto zum Flughafen, 2h Check in, 3h Flug und dann 2-3h Zug bleibt halt nicht mehr viel übrig. Aber man kann ja im Zug bisschen was tun...

Wenn mich heute jemand fragt, was das beste an Japan war, sag ich: "High Speed Internet ohne Einschränkungen" es schmerzt fast wie schnell man hier YouTube und Co. in HD schauen kann. In nicht ganz 4 h bin ich wieder in Shanghai.  Dann geht YouTube gar nicht, und die Seite von Amazon.de braucht fast 5 Minuten zum Laden. Da hilft auch der VPN nicht viel...

Schon witzig, welch große Rolle das Internet mittlerweile spielt. Vor 10 Jahren, ohne I-Pad und I-Phone hätte ich nach ner Dienstreise auf jedenfall gesagt: das Essen war gut, auf dem Land sieht es fast aus wie Deutschland nur etwas asiatischer, es war schön ruhig, die Menschen sind unglaublich superfreundlich und fast ein bisschen zu vorsichtig. Und was schreib ich heute? Das Internet war echt super. Darüber muss ich mal nachdenken...

Der Rest stimmt übrigens auch. Was sich in den zwei Tagen verbeugt, bedankt und entschuldigt wurde, geht auf keine Kuhhaut. Im Zug ist sogar ein Schild, das man bitte Rücksicht drauf nimmt, nicht so laut mit der Tastatur klappert. Es leben die Touchscreens...

  
Das ist übrigens der Shinkansen / Bullet Train.

In Tokyo gönn ich mir noch nen kleinen Aufenthalt und schlendre durch die Einkaufsstraße an der Tokyo Train Station. Das Wetter gibt sich Mühe bei 15 Grad und Sonnenschein.

   

Im Apple Store kauf ich fast 200 Euro günstiger als in Deutschland ein. Wow, knapp 25% das ist doch mal ne ordentliche Hausnummer für ne Uhr. Allerdings musste ich auch mit der deutschen Karte bezahlen, sonst wär es noch günstiger geworden. Die Wechselkurse zum Euro sind grad nicht so die Besten.

Was ich nicht finde, sind TechStores wie Mediamarkt oder Saturn. Wollte mir doch mal die Gadgets aus dem Heft im Zug in echt anschauen und vor allem die Klobrillenauswahl hätte mich interessiert. 

Was aber da ist sind die großen Kleidungsmarken Gucci und Co. Irgendwie ist das überall gleich.

Zur Mittagszeit erklärt sich auch warum einige Bäcker in Shanghai Japanisch sind. Japaner scheinen die Backkunst zu mögen, sonst würden Sie nicht wie wild anstehen. Dabei sind sie aber äußerst organisiert und zuvorkommend...

   

Vorm Flug nehm ich noch eine Udon Nudelsuppe mit gebratenen Tofu zu mir, bei der die Geschmachsnerven in meinem Mund eine Party feiern, als gäbe es ab jetzt nix mehr zu essen... 

 
Auch das Sashimi gestern Nacht um zwei war so gut. Warum ich erst um zwei esse? Weil wir bis 0:50 Kundentermin hatten. Das ist wohl relativ normal in Japan. Jetzt versteh ich auch, warum die Jungs teilweise "erst" 9:30 im Büro anfangen. Das ist schon heftig wenn es meist so lange geht. Da soll sich nochmal einer über seine Arbeitszeiten in Deutschland beschweren. :-)
Im Flugzeug fällt mir dann ein neues Spiel der Chinesen auf: RealLife Tetris. Durch den Höhenflug der chinesischen Währung kaufen die hier ein als gäbe es kein Morgen mehr. Alle haben stapelweise Süssigkeiten, Reiskocher, Klamotten und so weiter aus dem Duty Free. Nur wohin damit? Die Stuardessen schieben und drücken, es wird umgepackt, komprimiert und ist hektisch und laut. Ich kann mir richtig gut die Tetris Melodie dazu vorstellen: Dim Düdi Düm Düdi Dum Düdi Dim...  Zum Schluss geht mit ein bisschen Schwung dann doch jedes Gepäckfach zu, den erfahrenen Stewardessen sei Dank.

Das ist doch ne gute Einstimmung auf Shanghai... Ich freu mich schon drauf...

M - ich bin dann mal schnell... In Japan

02Dez2015

Gerade an das eine gewöhnt, schon wieder raus aus der Komfortzone und noch ein Stück weiter nach Osten...

Ich bin in Japan. Zum ersten Mal in meinem Leben und ganz ohne Begleitung. Und das ich mich während des Fluges nicht so richtig mit dem trockenen Dumplings in meiner Aluschachtel anfreunden kann ist gleich vergessen, bei dem was nach dem Flug kommt...

Ankunft in Japan und als erstes fällt die Stille und Ordnung auf... Wenig Menschen und fast schon unheimliche Stille, der Flughafen wirkt innen und außen ordentlicher als unser Vorzeige-Fraport in Deutschland. 
Da sieht man auch keine Windows XP Bluescreens wie in Shanghai an den Werbetafeln.

  
Vom Flugzeug bis zum Zug brauche ich nicht mal 15 Minuten. Inklusive Einreise, Zollabfertigung und Ticketkauf. Das geht sonst nirgends auf der Welt so schnell.

Dabei war ich zwischendrin auch noch auf der Toilette und hab mehrere Minuten damit verbracht den Seifenspender zu bedienen. Der ließ sich nämlich nicht drücken... Der war vollautomatisch. :-) Wie sollte es auch anders sein. Da sind sie, die Vorurteile.

Der Ticketkauf war auch spannend, selten wurde mir so gut erklärt, wann ich wo zu sein hab, welches Ticket in welcher Reihenfolge wo reinzustecken ist und das meine China-Bank-Karte hier nix hilft. Mist. Gut das ich die Deutsche noch mit hab. :)
Ich hab das Mädel vom Ticketschalter dann gleich nochmal getroffen. Ich hatte meinen Zettel mit den Zugverbindungen bei ihr vergessen. Nix wichtiges drauf, aber plötzlich stand sie hinter mir und hat ihn mir hinterhergetragen, so knapp 500m. Und weil sie schonmal da war hat sie das mit den Tickets gleich nochmal direkt an der Maschine erklärt. Das nenn ich mal aufmerksam...

Der Zug kommt pünktlicher als es geht... 14:20 ist angezeigt, 14:18 da, 14:20 wieder weg... Alles ist japanisch, chinesisch, koreanisch und english gesprochen und mindestens japanisch und english beschriftet. Wow, es wird sogar angesagt, was man macht, wenn man die Zahlenkombination des Gepäckfachs hier vergisst. Man ist irgendwie auf alles vorbereitet.
Umsteigen in Tokyo, ich find mich (fast) auf Anhieb zurecht. 

Als der Zug einrollt wird dieser komplett geräumt. Dann drehen sich plötzlich alle Sitzreihen um 180 grad. So können wieder alle in Fahrtrichtung sitzen. Das ist irgendwie witzig anzuschauen. Danach wischt nochmal schnell einer Staub bevor wir einsteigen und an Tokyo vorbei Richtung Utsunomia düsen.

  
Das spannendste im Zug ist eigentlich das Boardmagazin mit tollen japanischen Geräten... 

Zwei davon fand ich besonders interessant:

 
Das "ich lächle immer" Mundstück.
  
Und das Mund Trainings Gerät für einen schönen festen runden Mund... Wozu man den braucht ist eurer Fantasie überlassen. 

Keine 45 Minuten später steige ich in Utsunomia aus, und mach mich auf dem Weg ins Hotel. Wichtig dabei falls ihr mal nach Japan wollt: Visa und Mastercard sind kein Problem. Mit meiner chinesischen UnionPay komm ich allerdings nicht weit. Schon wieder... Wir müssen in China eine richtige Kreditkarte beantragen... Dringend.

Das Hotelzimmer ist groß und echt super.

  
Neben einem Massagesessel, der mir fast die Rippen bricht, hat es natürlich auch eine japanische Hightech Toilette, für die man vermutlich etwas Übung beim bedienen braucht.

  
Und was denkt ihr was ich wohl in Japan heute zum Abendbrot hatte? Na? A wäre stolz... Nein wär sie nicht...

  
Wie waren auf Wunsch des Kunden beim einzigen Hofbräuhaus der Stadt. Deutsche Küche und Weihenstephaner Bier mitten in Japan. Wie konnte es nur dazu kommen?

Naja, um mal ne Lanze zu brechen... Das Essen war echt gut. Am besten war aber der "Kartoffelsalat". Der war nämlich eingejapanesischt und heiß mit Senf. Das hat echt gut geschmeckt.

Morgen dann hier ins Büro, ich bin gespannt, was mich erwartet...

M - Ein Auf und Ab... Der November

01Dez2015

Und da ist es auch schon wieder soweit… 

Der November ist rum und wir sind im Dezember angelangt. Und was fehlt uns noch zum Glück?

Ja OK, die Luftfracht auch, aber hauptsächlich fehlt uns ein Adventskalender. Die gibt es zwar hier auch im Kaufhaus, aber wir haben vergessen zuzuschlagen und vor allem gibt es dazu ungeahnte Herausforderungen. In Deutschland ist das recht einfach: 1.12. Türchen auf und los geht’s, am 23.12. isst man dann zwei, da wir ja nach Hause fahren. Aber hier?

 Wir fliegen ja einiges vor dem 24.12. Sollen wir jetzt die ersten paar schon mal essen? Dann stimmt aber die Zahl nicht. Oder essen wir gleich die letzten paar, dann ist aber das Große vom 24.12. schon mit weg. Worauf dann freuen? Hm… Oder wir nehmen ihn mit, aber das ist ja auch doof, der hat dann mehr Flug Meilen als wir auf der Karte. Erst von (Made in) China nach Europa, dann von Europa nach China importiert zum Carrefour und dann mit uns zurück nach Deutschland? Was ist denn das für eine Umweltbilanz. Dann lieber keinen und in Deutschland die reduzierten eine Woche vor Weihnachten kaufen und jeden Tag 2-3 essen… :-)

Aber ich schweife ab. Rückblick zum November das war eigentlich das Ziel. 

Das Positive zuerst:

- wir fühlen uns hier wohl

- es ist immer noch jeden Tag spannend

- Die Besucherzahlen des Blogs bleiben stabil (ca. 25-35/Tag im Schnitt) -> Vielen Dank dafür. Ihr seid die besten. (Insgesamt haben wir jetzt >2000 Besucher und >200 Kommentare)

- Wir haben die ersten Besucher im Blog die uns nicht kennen. Was uns im November mehrfach geholfen hat, da dadurch Tipps aufgetaucht sind, die wir so nicht ganz so einfach bekommen hätten (ja, wir fahren am Wochenende in die East Nanjing zum Schuhmarkt).

 Das Negative? Hm… Also… Ja, das ist eigentlich nur die Luftfracht. Aktueller Stand: Auslieferung zwei Tage vor Abflug nach Deutschland. Ein Lichtblick im etwas „nebligen“ Shanghai. Wie dürfen also gespannt bleiben, was und der Dezember alles beschert.

Für große Statistiken hab ich heute leider keine Muse, aber was ich im November faszinierend fand:

  
Was könnte das wohl sein? 

Das ist die Liste mit welchen Suchbegriffen wir bei Google gefunden und angeklickt wurden.

Da fragt man sich ob ich demnächst mal einen Eintrag über eine Rätselstunde bei belgischem Schokokuchen an Passionsfrucht Parfait schreiben sollte… Das würde die Besucherzahlen vermutlich unermesslich steigern… :-D

Insgesamt bleibt es jeden Tag bei einer kleinen Horizonterweiterung, und das macht echt Spaß.

Ob ein  (ganzes) Suppenhuhn...

  
Ein PUFFs Masters (was immer das ist)…

  
Die CHL – Chinesische Handels Logistik…

  
Ein Fußballfeld an dem die Flutlichter nach draußen zeigen…

  

Oder die Feststellung, dass Chinesen immer Gold, Glitzer und schön wollen, aber nie die Schutzfolie abmachen…

  

Es ist immer irgendwie spannend, aufregend, neu, wenn auch manchmal etwas speziell. :-)

In dem Sinne… Noch ein halber Dezember, ob mit oder ohne Luftfracht, und dann heim zu den Liebsten. Wir freuen uns drauf…