Berichte von 03/2016

M - Paketwahn und ich sehe was was du nicht siehst...

31März2016

Heute beim chinesisch lernen klingelt mein Telefon. Ich ran, einer brabbelt los. Diesmal bin ich vorbereitet. Ich schieße ins Blaue: ni you wode baoguo? - Dui. Treffer das ist der Postmann der das sechste Paket innerhalb der letzen drei Tage bringt. Leider kann ich ihm nicht erklären, das er das Paket am Empfang abgeben soll. Dafür reichts noch nicht. Aber unsere Chinesischlehrerin hilft aus und erklärt ihm alles. Und weil es gerade so gut passt, lernen wir gleich alle Vokabeln um dieses Telefongespräch zu führen. Heißt: wir müssen mehr bestellen um zu üben. :-)

Dann lernen wir noch die Farben. Also blau, grün, rot, gelb, schwarz, weiß, orange und auf Wunsch einer einzelnen auch zwei verschiedene Pink's, deren Unterscheid ich schon im deutschen kaum beschreiben kann...

Jetzt haben wir alles zusammen um "wo kan donxi ni bu kan" zu spielen. Also ich sehe was was du nicht siehst. Um uns herum krümmen sich alle vor lachen, und auch wir haben einen heiden Spaß... "Wo kan dongxi, nur bu kan... Zhe ge shi lan se" - "zhe ge shi der blaue Schrank da?" :-)

Als wir am Abend zuhause ankommen, können wir am Empfang gleich mal unsere ganzen neuen Vokabeln ausprobieren. Wir fragen in einigermaßen flüssigem chinesisch ob sie Pakete für uns hat. Dui sagt sie und gibt uns zwei Pakete. Dann strahlt die los, hinten ist auch noch was. Also wir hinter zur Compoundverwaltung. Unser Sätzle gesagt und nochmal drei abgestaubt. Ein großes steht noch da, das könnte unser neuer Kleiderständer sein. Ich zeig drauf: "Zhe ge da de baoguo shi wo de ma?" - Ist das grosse Paket da auch meine? Nö erklären Sie mir... Komisch, der der mich heute angerufen hat war der vom Regal... Na wird schon auftauchen. Alles hochgebracht, kaum angekommen, klingelt die Gegensprechanlage. Zwei Chinesinnen brabbeln wild ins Telefon. Ich verstehe nur Bahnhof und irgendwas mit ne Lieferung. "Ich verstehe nicht..." Sag ich. Die eine sagt ganz langsam und deutlich: "lai xia" - komm runter... Ah ok. Da war dann auch das sechste und größte Paket. Das Regal. Und genau das auf welches ich 10 Minuten vorher gezeigt hab. :-)

Dann auspacken, aufbauen. Oh der Abend wird lang. Neue Schuhe, ne Handtasche und einen "Adidas" bestreiften Zweiteiler sind A's Errungenschaften. Ich versuche immer noch sie davon zu überzeugen ihre TaoBao Trophäen mal im Blog zu zeigen. Bisher erfolglos... Vielleicht könnt ihr die mit Kommentaren motivieren.

Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Kabels und einer Glühbirne. Da soll mal einer sagen, Männer seinen nicht einfach zufrieden zu stellen. :-)

Das große Paket war ein Holz/Kleiderstangen Regal 160 hoch. 120 lang. Ohne Ikea Aufbauanleitung, etwas muffig nach holzlasur und sehr stabil. Nicht schlecht für knapp 27 Euro. Da kann die alte Plastik-/Stahlrohr Kleiderstange einpacken.

Nachdem das Regal aufgebaut, das Kabel im Rechner verstaut und die Glühbirne in der Lampe war, hatte A auch schon lecker Spiegelei gemacht. Mit Tomaten, Knoblauch und ganz dünnen Fleischstreifen. Total lecker...

Zeit zum schlafengehen. Aber vorher noch eine Runde "wo kan dongxi, ni bu kan..."

M - Osterspaziergang

27März2016

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche... Naja gut, viel Eis hatten wir ja hier nicht, und von Ostern merkt man hier im allgemeinen sehr wenig. Selbst die Shoppingmalls haben diesmal auf Deko verzichtet und das Leben hier ist so normal wie immer.

Wenn nicht unsere lieben in Deutschland immer mal einen Ostergruss gesendet hätten, hätten wir es nicht gemerkt, das überhaupt Ostern ist. Aber zumindest spielt diesen Sonntag das Wetter mit.

 
Ok, es ist kein tiefblauer Himmel wie in Deutschland, aber soviel blaue Farbe im Himmel hatten wir den ganzen Winter über nicht. Also was nun anstellen mit dem Ostersonntag? Eine Kollegin von A hat uns den Tipp gegeben, das irgendwo im Norden von Shanghai ein Frühlings-/ Blütenfest ist. In einem Park. Warum bei 17 Grad Celsius und Sonnenschein nicht mal sowas ausprobieren?

Also ab in die U-Bahn. Knapp 1h 15min Reisezeit zeigt uns Apple an. Erst 11 dann 13 dann 7. In die Sieben kommen wir schon kaum noch rein. Alles voller Leute. Bitte lass Sie nicht alle dieselbe Idee haben...

 
Mist, alle haben die selbe Idee. An der U-Bahnstation GuCun Park ist die Hölle los. Hilfskräfte schreien in Megaphone und versuchen der Lage Herr zu bleiben. Was ihnen auch irgendwie gerade noch so gelingt. Wir sind mittendrin. Unsere private Komfortzone beträgt nun: Vollkörperkontakt. Nur gut das wir groß sind. Dadurch können wir wenigstens bissel obendrüberschauen.

 
So sieht es dann im Park aus. Bitte schaut mal in die obere Bildhälfte. Ist das nicht schön? Da könnte man glatt vergessen, das der Park dreispurig geteerte Hauptwege hat, um die Leute entsprechend in den Park zu leiten. Erst dann Zweigen einspurige Teerstrassen ab, bevor es in die Blütenmeere mit kleinen Trampelpfaden geht. Dort macht dann jeder ca. 36547 Selfis und lässt sich noch 274 mal fotographieren. Das schwierigste ist ein Bild ohne Menschen im Hintergrund zu machen...

 
Nachdem wir etwas im Park unterwegs waren, ein Eis gegessen haben (schließlich müssen wir irgendwas vom Eise befreien, selbst wenn es nur die Verkäuferin ist) und ziemlich weit hinten in dem riesigen Park sind wird es schlagartig "ruhiger". Zumindest Relativ. Wir liegen in der Sonne, genießen die öfter durch chinesisches Gebrabbel gestörte Stille und kommen sogar dazu ein zwei Bilder ohne Chinesen zu machen. Ein Hoch auf Nahaufnahmen mit großer Blende.

 

Auf dem Heimweg liegt dann sogar noch ein Restaurant, das schon lange auf unserer Wunschliste steht. Das Seahorse Sushi & Grill. Es war tatsächlich eins der besten Sushi, das wir hier hatten. Und der Avocadosalat war der Hammer.

 
Um nicht völlig aus der Form zu geraten sind wir dann noch bis zur West Nanjin Road gelaufen und haben verschiedene Einkäufe getätigt, oder einfach die French Concession bestaunt. Auf einmal beschleicht mich ein Gefühl.

Hier waren wir schonmal.... Moment, ähm dort ist der Pho Real. Ein Vietnamesischer Suppenladen. Hier waren wir das letzte mal vor 8 Monaten bei unseren Look&See Trip. Plötzlich wird einem wieder bewusst wie groß diese Stadt ist. Und das man halt immer mal aus dem Haus muss, um das auch zu nutzen. Drücken wir die Daumen, dass das Wetter jetzt weiter aufwärts geht, dann kann die Terassen und Dachgartensession losgehen.

Was für ein toller Osterspaziergang... Euch in Deutschland wünschen wir natürlich frohe Ostern und noch einen schönen Ostermontag.  Am besten ihr geht mal spazieren. :-)

M -  tragisches Shanghai durch die rosa Brille

26März2016

Das Wochendene ist schon fast wieder rum und wir freuen uns auf die Zeitrückumstellung in Deutschland wie früher auf den Osterhasen. Endlich wieder eine Stunde mehr in der wir noch wach und die Deutschen schon wach sind. :-)

Das Wochenende ging diesmal bei uns schon etwas verquer los. Wir wollten zu viert zum Réunion. Das ist ein Restaurant, wohin sollten wir auch sonst wollen? Dort angekommen hat sich dann das befreundete Pärchen mit dem wir verabredet waren erstmal für den Abend abgesagt. Schade aber da wir schonmal da sind, probieren wir das Restaurant trotzdem aus. Es ist hochpreisig. Die Gerichte sind gut, aber für die Qualität zu teuer. So lautet das Urteil vor dem Nachtisch. Nach dem Nachtisch (bei dem verwirrenderweise im Hintergrund die deutsche Version von Dschinges Kahn läuft) ist das Restaurant toll. Wir werden mal wieder herkommen. Aber vermutlich nur für den Nachtisch. Der Cheesecake und der Applecrumble sind einfach der HAMMER:

 

Aber genug vom Essen. Der Samstag sollte auch ohne kulinarische Köstlichkeiten gelingen. Deswegen haben wir gleich mal einen Mc Donalds eingeschoben, immer schön auf dem Boden bleiben :-). 

Der Plan sah vor am Samstag endlich einen Haken hinter einen kulturellen Punkt in Shanghai zu machen. A hat es geschafft im Internet Karten für das Shanghai Bund Musical zu ergattern. Das hat sie am Freitag gemacht.   Am Samstag Mittag klopft es bei uns am der Tür. Steht einer mit den Karten und einem EC Karten-Lesegerät da. Läuft...

Da es dann noch etwas Zeit bis zum Start des Musicals ist, machen wir uns auf den Weg noch einen Punkt auf unserer Shanghai ToDo Liste anzugehen. Auf zur Shanghai Railway Station. Auf zum Shanghai Glasses Center.

Wir kennen schon, dass es hier ähnlich wie in Vietnam, wohl auch günstige Brillen gibt, deren Design meist von den großen Designern "angeliehen" ist. In Vietnam stand es dann auch gleich drauf, von wem das Design "geliehen" wurde. :-) Hier steht es nicht drauf, aber das ist nicht das einzige was wir interessant finden. Insgesamt ist das "Shanghai Glasses Center" so groß wie eine durchnittliche Mall (Fläche: 3-4 Fussballfelder, 4 Stockwerke hoch). Der Unterschied zu "normalen" Malls ist - es sind nur Optiker. Über 100 kleine Geschäfte mit Brillen. Da drin ist noch nicht mal Platz für einen Mc Donalds, aber wer eine Brille sucht, sollte hier fündig werden. Sofern die Auswahl ihn nicht erschlägt.

Wir sind gleich in den Erstbesten rein. Nach welchen Kriterien sollten wir auch einen der Optiker auswählen. Alle stehen draußen und erzählen was von "good Quality and cheap Price". Der Verkäufer spricht ausreichend Englisch und los geht die Jagt. A findet insgesamt vier Brillengestelle, die ihr zusagen würden. Zwei "normale" und zwei etwas äuffälligere. Was eine Brille kostet wollen wir wissen. Er macht seine Tabellen auf. Das Gestell 100RMB. Bei den Glässern sollen es die schmalen und nicht die "fetten Linsen" sein. In der Tabelle steht 418 RMB das Paar. Ok, dann kostet also eine Brille knapp 600RMB, 83 Euro, geht... Er tippt im Taschenrechner rum. Kommt auf 300 RMB. Knapp 40 Euro? Cool.

Er erklärt uns das wir auch noch ein oder zwei mehr nehmen können. Ist gar nicht teuer und A muss sich nicht schwierig entscheiden zwischen ihren vier Modelen. Naja, was kostet denn eine Zweite dazu? Ah Ok, beide zusammen 550 RMB, 70 Euro. Na komm, dann nehmen wir eine Normale und eine ausgefallene. Und wenns gut ist kommen wir wieder. Er freut sich und nickt. Da fällt mir wieder auf, wir hätten weiter verhandeln sollen. Wir gewöhnen uns da wohl nie dran.

Er macht die Bestellung fertig, wir zahlen an. Im Hintergrund fängt eine Maschine an irgendwas zu fräsen. Er schaut auf die Uhr. "Kommt in 20 Minuten wieder, dann ist alles fertig." Was? OK. Das reicht nur für Mc Donalds. (Wie schon erwähnt.) 22 Minuten später stehen wir wieder da. Beide Brillen fertig. Die Gläser sehr gut eingepasst und nach A´s Test den ganzen gestrigen Tag super Linsen. Das bedeutet vermutlich jetzt,  dass die Brille als modisches Accessoire vom Luxus- zum Konsumgut gerutscht ist. Ich denke wir sind bald wieder da. Vielleicht auch mit Gästen. Zur Sicherheit hat er uns schonmal knapp 20 Visitenkarten "für unsere Freunde" mitgegeben.

Am Abend stehen wir dann aufpoliert, schick angezogen und A mit neuer Brille (der auffälligen) in der U-Bahn und sind auf dem Weg zum Jing an Tempel. Ich hatte ja irgendwie gedacht, dass das Musical am Bund ist. Schließlich heißt es ja "Shanghai Bund". Es ist aber am Jing an Tempel und spielt nur teilweise am Bund. Das Theater macht schon mal nen guten Eindruck. Was ich aber nicht erwartet hätte sind die sieben Reisebusse, die gerade vorfahren, und die Massen von Chinesen die aus ihnen ins Theater strömen. Im Internet stand: Nehmen Sie was zu essen und zu trinken mit. Haben wir. Der Chinese vor uns muss allerdings seine Getränke draußen lassen. Ich mach mich schon bereit das auch zu tun, aber bei uns sagt sie kein Wort. OK. Da haben wir als Westler einen Bonus. Wobei, bei knapp 100 Euro das Ticket in der dritten Preiskategorie von vorn, haben wir auch schon überlegt ob die englischsprachigen Ticketverkaufsseiten einfach noch bissel was draufschlagen hat. Vielleicht dürfen wir daher das Wasser mitnehmen.

    

Die Hütte ist total ausverkauft und wir sitzen ähnlich wie im Kino. Und wir haben  wirklich einen sehr guten Blick auf die Bühne und die Leinwände, auf denen die englische Übersetzung angezeigt wird. Es wird dunkel und geht los. Tolle Show. Tolle Tänzer. Dramatische Einlagen und Tragisches Ende. Ich glaube es gab bestimmt 20 Tote und ein alles überstrahlendes Liebespaar, was aber nicht zusammensein kann, oder darf oder möchte oder oder... Sehr tragisch, aber trotzdem sehr schön. 

Die Bilder sind Peppig...

  

...Romantisch...

  

Und tragisch mit vielen Sterbenden auf der Bühne während die Sänger klagen und schreien.

Die Geschichte ist einfach zu verdauen und man braucht auch keine Chinesischkenntnisse, wenn man schnell English lesen kann. :-) Für uns war es teilweise doppelt lustig, weil wir ja ein paar Brocken chinesisch können und einige Lieder diese sogar im Refrain verweden. Wenn wir auf Arbeit etwas nicht verstehen sagen wir "Wo Bu MingBai". Als im Musical sie nicht versteht, warum er sie verlässt (um dann wieder zurückzukehren, wenn Sie ihn verlassen will, bevor er erschossen wird) singt Sie "Bu MingBai". Witzig und sehr schön zugleich. Alles in allem ein wirklich tolles Erlebnis. Auch die Stimmen und die chinesischen Lieder sind nicht so Quietschig wie ich es befürchtet hatte. Wir können das nur bestens empfehlen.

 
Um den Abend dann nicht ganz so tragisch zu beenden entscheiden wir uns für das Kontraprogramm zum mittäglichen Mc Donalds. Wir essen Vegan beim Pure & Whole. Und das ist herausragend. Zwei Fruchtshakes, wo man die Vitamine regelrecht sehen und schmecken kann werden mit einer Thai Suppe und einem veganen Massaman Curry kombiniert. Total lecker, sehr gesund und es ging auch noch schnell. Hier werden wir vermutlich öfter mal ab jetzt bestellen. Vor allem haben wir für unser veganes Abendbrot gerade mal 200RBM zu zweit bezahlt. Dafür kannste hier noch nicht mal ne vegane Suppe selbst kochen. :-)

Und jetzt ist schon wieder Sonntag. Der Montag rückt näher und ich hab das dumpfe Gefühl, das ist wohl das tragischste an diesem Wochenende. Selbst die neue Brille kann nicht verschleiern, dass es morgen wieder auf Arbeit geht...

M - das ist ja total UBERtrieben

25März2016

Gestern Abend wieder mal ein Erlebnis der besonderen Art...

Wie sollte es anders sein: ich war essen. Schon wieder eine Art Entwicklerstammtisch, nur diesmal in Shanghai und trotz das 70% der Teilnehmer Asiatisch aussehen, ist kein Chinese dabei. Bei diesem Treffen sind die "Ausländer" unter sich. Wenn auch zusammengenommen fast 40 Jahre Leben in Shanghai zusammenkommen. Genau dieses war neben ein paar Arbeitsthemen meist auch der Mittelpunkt der Gespräche. Zusammengefasst: Alle sind Shanghai Fans. Ich denke wir machen da keine Ausnahme.

Nach einen total vollstopfenden Teppanyaki im Gintei an der Nanjin Xi Lu gehts noch zwei Straßen weiter ins el Ocho, wo sich der Großteil einen ca. 100RMB teuren, wenn auch sehr leckeren Cocktail mit viel Eis gönnt. Meinen Espresso vergessen Sie auf Nachfrage kommt der dann prompt und geht aufs Haus. Cooler Laden. :-)

Doch die wahre Geschichte beginnt kurz danach auf dem Heimweg. Ich häng mich an einen Kollegen der nach Hongqiao muss, weil da kann ich zwischendurch abspringen. Zumindest in meiner nahezu eindimensionalen Shanghai Karte hat das funktioniert.

Nun, aller Anfang ist schwer, wir bekommen kein Taxi. Es ist meist nicht einfach kurz nach Stop der U-Bahnen eins zu bekommen. Mein Kollege schlägt also vor, das wir UBER - eine Taxi App nutzen.

Ich bin zwar der Meinung, das wir auch so ein Taxi bekommen, aber hey, warum nicht mal ausprobieren.

Also UBER an, die zweite Zielstrasse angegeben. Start drücken. Und... Oh cool, wir werden in 5 Minuten aufgesammelt. UBER zeigt auch an, wo das Auto ist, die letzen 4 Ziffern des Nummernschilds, ein Bild von Fahrer und das Fahrzeug. Laut der App wird es ein A6. Oh und es zeigt auch schon meine Kreditkartennummer an. Na mal schauen.

Kaum das wir das UBER bestellt haben, fährt ne Horde freier Taxis an uns vorbei. Hm, naja sag ich doch, wenn es nicht regnet bekommt man immer ein Taxi...

Da klingelt auch schon mein Handy... Ich geh ran, er fragt wo wir sind. Ich erklär die Kreuzung und bin stolz wie Bolle, was ich schon alles auf Chinesisch kann. Dann tönt es "ZheLi ZheLi ZheLi..."aus meinen Handy. Ich kann es nicht verarbeiten und wiederhole die Kreuzung. Er schreit noch Lauter "ZheLi..." Was zum... Aahhh da drüben winkt es im Takt der ZheLi Schreie. Das isser. Kein A6, anderes Nummernschild und anderer Fahrer. Das hat ja mal gut geklappt.

Ich erklär los, das wir zwei Stops brauchen. Dann wohin. Dann beginnt er zu diskutieren. Ab jetzt hab ich kaum noch eine Chance mitzuhalten. Dafür fehlen mir einfach die Wörter. Im Groben glauben wir, das er fand mein Zuhause liegt nicht auf dem Weg zum Zuhause des Kollegen. Und die Dame die mit drin saß lag dann wohl erst recht nicht auf dem Weg. Ich hatte ein Shared Taxi bestellt. Also nur zwei Sitzplätze für uns, den Rest können Sie an andere aufteilen. Daher kann sowas passieren. Schließlich müssen die Fahrer (oder vielleicht die App) dadurch eine recht gute Streckebplanung machen.  Wir geben auf. Offiziell hab ich meinen Stop nicht bei UBER gemeldet. Was also machen? Nach einiges Diskussionen ist klar: Er mag net, wir wollen auch nicht mehr. Aber UBER hat nen cancel Knopf. Draufgedrückt, den Kerl alleine gelassen und 1 Minute Später ein Taxi gehabt. "Wo Yao Lian Ge Tin. Di yi tin shi ..." Ohne Murren ohne Probleme ohne nachfragen nickt er und ab geht's. So muss das sein. Zuhause angekommen schau ich aufs Handy. Wurde das Geld fürs UBER Taxi auch abgebucht. What warum? Weil ich eins ohne Abbruchgebühr genommen hab und ja mit ihm gesprochen hab. Das heißt, brech ich ab, bezahl ich trotzdem. Ah, Ok, gut das der Espresso aufs Haus ging, so komm ich fast auf null raus. 

Zumidest weiß ich nun einiges mehr über UBER. Wie es geht, mit welchen Bedingungen, und das ich es nur in schwierigen Fällen (zum Beispiel Regen) nutzen werde. Vielleicht Probier ich aber mal noch DiDi Taxi aus. Die App ist komplett in chinesisch, soll aber deutlich besser klappen, wenn man chinesisch lesen kann. Kann ich zwar nicht, aber die TaoBao App kann ich ja schließlich auch bedienen. Man darf es halt nur nicht UBERtreiben. :-)

M - unsere kleine Creperie...

23März2016

Wir haben es schon wieder getan. Das fünfte mal seit wir hier sind.

Wir haben gekocht. Allerdings diesmal süß...

  
Und das ist das Ergebnis: Crêpe, oder auch Eierkuchen, wie man so schön sagt. 

Milch aus der Schweiz, chinesische Eier deutsches Dinkelmehl aus dem Cityshop und etwas Vanille aus Madagaskar. Wenn das mal nicht das multikulturellste französische Dessert aller Zeiten ist. Und sie waren sooo lecker... Mit Honig, Marmelade, Kinder Schokolade und Macadamia Creme bestrichen... Ein Fest für den Gaumen. :-)

Wir haben noch etwas Dinkelmehl übrig. Ich danke das war nicht das letzte mal, das unsere kleine Creperie geöffnet hatte...

M - wo yao - NO!!!

22März2016

Kleine Geschichte aus dem Watson, aus dem DM Shanghai's.

Ich brauche Brillenputztücher. Gibt's ja im DM, gibt's im Müller, also muss es die auch im Watson geben. Also rein, einmal umherschaut, an der "Family Planning" vorbei, wo es Kondome, Öle, verschiedene "Zusätze und Hilfsmittel" gibt und dann stehen wir im Laden und haben nix gefunden. Ne kleine Chinesin schaut uns an und fragt: Ni Yao Schenme? - Was möchtest du? Ich nehm meine Brille ab, mach eine Putzbewegung und sag: Wo Yao...

Weiter komm ich nicht. Sie total bestimmt: NO!!! Mehr sagt Sie nicht. Ich interpretier dann mal, das sie keine Putztücher haben. Schad... Weitersuchen, oder auf die Importliste setzen. :-)

M - Sheep LaoWei

21März2016

Diesmal hat mich der JetLag deutlich stärker erwischt. Ich merke mir für meine zukünftigen Reisen: Besser ich lande abends in Shanghai, als morgens. Wenn ich morgens lande schau ich drei Tage wie ein Faultier auf Koffeeintabletten. Die Augen wollen zugehen, aber können nicht. Das Gehirn dahinter hat schon lange abgeschaltet und gibt nur noch Nick-Impulse damit es nicht so auffällt. Glücklicherweise hat das heute tatsächlich kaum einer gemerkt. :-)
Gestern haben wir noch einen neuen Früchteverkäufer gesehen, der bei uns um die Ecke stand:

 
Dieser verkaufte die "noch nicht vom LKW gefallenen" Früchte.

Heute Abend haben wir uns aber auch noch was vorgenommen. Es sollte nun endlich mal der Salsakurs sein. Irgendwann müssen wir ja mal mit essen aufhören und das bewegen anfangen. Nachdem wir das im Internet nochmal gegengecheckt haben konnten wir uns gleich nach der Arbeit auf den Weg zum Tanzstudio machen. Es ist auch wieder gleich bei uns um die Ecke, nur liegt nicht ganz so ideal zu unseren U-Bahnlinien. Wir müssen mal schauen, ob wir das irgendwie noch optimieren können.

Mittlerweile wissen wir ja, das wir für Tanzstudios auch mal in den Hinterhof eines etwas "angewohntem" Hauses schauen müssen. Aber diesmal war es nicht wirklich ersichtlich. Alles finster, nix beleuchtet. Wir sind schon wieder am umdrehen, als der Kerl von der Pforte plötzlich aufspringt, die Hände in die Höhe reißt, die Hüften kreist und TiaoWu ruft, während er in den einen Hauseingang gestikuliert. Das nenn ich mal Einsatz. Ich würde sagen die Salsaschule ist dort. Ist sie tatsächlich. Was uns aber dann siedend heiß einfällt. F...k, die Tanzschuhe sind noch auf Arbeit. Mist, die haben wir vergessen. "Kein Problem" meint Vivien (heißen hier eigentlich alle Tanzlehrer Vivien?), ihr könnt hier Schuhe kaufen. Ja Ja, das hätteste wohl gern. :) 

Nee wir kommen lieber am nächsten Montag mit Schuhen wieder und dann wird endlich mit tanzen angefangen. Ich meine wir waren selten so nah dran wie heute, und das Studio sieht echt gut aus. Ich bin gespannt, wie der Unterricht hier ist.

Aber was nun mit dem angebrochenen Abend machen? Wieder raus aus dem Hinterhof, BonApp auf und mal geschaut was es hier in der Ecke so zu essen gibt. Ein Türke namens Garlic fällt uns gleich ins Auge und wir machen uns auf den Weg zur YongJia Lu. Keine 3 Minuten später sitzen wir in einem sehr gemütlichen Restaurant und schauen in eine Karte, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Wir entscheiden und für Hummus als Vorspeise, und zwei Hauptgänge:

   


Dieses Restaurant wirbt mit dem besten Lamm, das man je gegessen hat. Mein Beef/Lamm Hamburger ist schon eine Offenbarung. Die Kartoffeln und der Salat runden das Gericht super ab. Aber das Stück Fleisch was sich A rausgesucht hat ist der Hammer. Ich bin kein großer Lamm Freund. Man könnte hier auch sagen, i don't like Sheep." Aber dieses Stück schmeckt sehr gut und ist so zart, dass man nicht mal schneiden muss. Einfach auf die Zunge legen und das zerfließen genießen. Wir zwei kommen aus dem Schlemmen gar nicht mehr raus und  müssen uns den Rest dann sogar noch einpacken lassen, da es einfach so viel, aber auch so lecker ist. Leider hatte ich nicht mal ansatzweise mehr die Chance den heißen Schokokuchen zu probieren. Aber nach der Fleischeinlage war es einfach nicht mehr möglich.

Jetzt da ich auf der Couch müde und vollgefuttert die Buchstaben zusammenklaube fällt mir auf, dass wir aus unserem geplanten Salsaabend eher eine türkische Fressorgie gemacht haben. Aber hey, wir waren (mindestens 2 Minuten) beim Salsa, wir gehen nächste Woche nochmal hin (mit Tanzschuhen) und das Schaf war echt der Hammer. Wir sind heute richtige "Sheep-LaoWei". 

Und das beste ist: Wir sind danach noch ein paar Schritte heimgelaufen. Fazit für heute: 14.000 Schritte, 670kcal extra verbrannt. Gut das wir noch Essen waren, andererseits hätten wir es kaum noch bis Heim geschafft ohne zu verhungern...

M - Take me to the Cityshop...

20März2016

Die Melodie hierzu hat irgendwas mit 50 Cent zu tun, aber das lässt sich hier schwer darstellen. Vor allem, da wir hier keine Cent, sondern RMB haben. :-)

Aber warum ein Blogeintrag über den City Shop? Nun ja, der City Shop hat mich heute total überrascht.

Wie wir ja schon mehrfach berichtet haben gehen wir meist gleich in Anting, oder spätestens im JiaLeFu am ZongShang-Park unsere Marmeladen, Nutellas und Butters dieser Welt kaufen. Das machen wir, da bei uns um die Ecke der nächste Laden erst eine U-Bahn-Station weiter ist und das einer der teuersten (Importwaren führenden) Supermärkte in Shanghai ist. Vielleicht erinnert ihr euch noch an unseren 4 Kiwis und zwei Bananen für 12 Euro Einkauf...

A war am Wochenende mit unseren burmesischen Flug- Zufallsbekanntschaft aus Coburg unterwegs. Und wie es wieder so ist, lernen alle Teilnehmer dieses Kaffeetrinkens einiges über die Stadt und wo man was findet. Unserer Bekanntschaft, die 3 Jahre schon in Shanghai ist, können wir einiges über BON App und die Restaurantauswahl in Shanghai beibringen. Dafür gibt Sie uns den Tipp, dass gleich bei Ihr um die Ecke (was auch direkt bei uns um die Ecke ist), ein City Shop ist. Falls man schnell Müsli, Gemüse, oder Dr. Oetker Backmischen für Schoko Muffins braucht. Ich glaube es nicht... Ich hab da noch keinen Supermarkt gesehen. Na schauen wir mal nach.

Und Zack, da isser. Unter einem Kino, gleich wenige Meter neben meinem Friseur. Wer soll denn darauf kommen? Aber zumindest ist jetzt klar, dass wir nen Supermarkt um die Ecke haben. Nicht so nah wie der Netto in Coburg, aber auch nicht wirklich viel weiter weg.

Ja, die Importwaren sind auch teuer, wie überall. Die Früchte erreichen nicht den Reifegrad des Obstlädlas (oder überschreiten diesen deutlich) und die Brötchen kommen an die Brotzeit nicht ran. Aber falls wir mal spät heimkommen, müssen wir nicht ewig noch mit der U-Bahn rumkurven, sondern können uns hier super Notversorgen. Und mehr war es beim Netto doch auch nicht... :)

Vor allem gibt es hier super Angebote:  

 


Kauf eins, bekomme eins zum Bespiel. Das ist doch schon ein sehr faires Angebot. :-)

Und etwas später am Abend sehe ich noch die erste portable Espressomaschine... Da juckt es schon in den Fingern die mal auszuprobieren.

  


Jetzt geht's aber erstmal zu einem Farewell. Schon wieder verlässt ein Westler unsere Reihen in Schanghai um sein Glück in Deutschland zu versuchen... Wir drücken im schonmal die Daumen und stellen uns die Frage: Was zu einer Abschiedsparty mitbringen, wenn der zu verabschiedente morgen im Flugzeug sitzt? Nix großes, nix schweres, nix lebendes, nix verwelkendes... Das wird kompliziert... Falls noch Jemdand JETZT dazu ne Idee hat, raus damit. Dann flitz ich nochmal schnell in den City Shop. :-)

M - Shanghai 7:00, 15 Grad und Nieselregen...

19März2016

... Die Frisur sieht aus wie sau. Aber was erwartet man ohne Haarspray und nach einem 11 Stunden Flug. :-)

Ich bin schon im Auto und freu mich auf daheim. Es hat irgendwie alles sehr gut geklappt. Auch der Zoll hat sich gar nicht für meine Gepäckstücke interessiert. Trotz das ich noch "ein paar Kleinteile" mitgenommen habe. Die Kollegen in Coburg baten mich darum. Das Ende vom Lied war ein 20 kg Karton der so transportabel war wie ein Auto mit angezogener Handbremse. Das kostet die Kollegen nen Kaffee beim nächsten Besuch. :-)

Es war wirklich schön in Deutschland, aber ich freu mich jetzt auf zuhause und die schönste Frau der Welt. Und aufs Wochenende...

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle, die sich so gut um mich gekümmert haben. Es war nicht eine Sekunde langweilig. Weder auf Arbeit, noch davor und danach. Ich nehme wieder viele tolle Eindrücke mit, weis die neusten Dinge und hatte einen heiden Spaß.

Ob jetzt talentierter Nachtisch, ostdeutscher Skatabend, effektive Shows, gecoachte Pizza, Entwicklerstammtisch, goldenes Familienessen im Kreuz, Mannheimer Salon Tapas oder ein noch fix eingeschobenes Frühstück am Münchner Flughafen. Alles war spannend, schön und lustig. Mir wird dabei erstmal bewusst, wie verwurzelt wir in Coburg sind und was halt dann doch manchmal hier in Shanghai fehlt...

Ein, zwei Anekdoten hab ich auch noch. In München haben sie mich diesmal inklusive Sprengstofftest fast 15 Minuten in der Sicherheitskontrolle beschäftigt. Nach Myanmar kam mir das irgendwie komisch vor...

Und noch was aus München, was wieder nur in Deutschland passieren kann:

  
Falls der Aufzug mal nicht geht hat sich der Entwickler was ganz tolles ausgedacht: ein Außer Betrieb Lämpche. Also eher zwei. Blöd nur das die genau da sitzen wo alle anderen die Knöpfe für hoch und runter haben. Ich steh davor und drück, nix passiert. Dann denk ich: ach so, Außer Betrieb. Aber würde es da nicht leuchten? Dann seh ich das auffällige grüne Klebeband und stell fest: Ach da muss man drücken. Jetzt geht's. Von der Selbsterklärung ein totales Desaster. In China wäre das nicht passiert. Da gibt's keine Außer Betrieb Leuchte, das merkt man dann schon... Und umso intensiver, je nachdem ob man drinnen oder draußen ist. :-)

M - cheap LaoWei

13März2016

Sonntag Abend und ich bin total erschöpft wieder im Hotelzimmer und lass das ganze Wochenende Revue passieren. Es war ein fantastisches Wochenende. Nicht nur das ich einfach so viele Bekannte getroffen habe, nein auch noch die Abschlussgala meines alten Tanzvereins hat sehr gut mit der Dienstreise zusammengepasst und hat mir gestern Abend noch ein paar aufregend schöne Stunden beschert. Mädels und Jungs, es war so schön bei euch zu sein und diesen Abend zu genießen...
 

  
Auch meine Eltern, die Oma und Tante M. haben extra den Weg nach Coburg gefunden um mich mal wiederzusehen und ich konnte meine burmesische Bräune präsentieren. In China interessiert Bräune ja keinen. Da ist es besser die Sonnencreme mit LSF 81 und whitening effect aufzutragen. Nochmal vielen Dank das ihr da wart und für die schönen vorosterlichen Überraschungen. :-)

Aber das nur mal kurz im Vorfeld, denn die Überschrift zielt auf eine ganz andere Geschichte. Die letzten Tage in Shanghai hat uns immer mal wieder der Begriff Cheap LaoWei verfolgt. Es bedeutet soviel wie geiziger Ausländer, oder positiv umschrieben: Sparfuchs. Immer wenn wir ein Schnäppchen machen oder mal richtig günstig essen gehen diskutieren wir, das wir ganz schöne Cheap LoaWeis sind und lachen uns gemeinsam mit einem befreundetem Pärchen scheckig. 

Ich habe dieses Wochenende allerdings den Vogel abgeschossen. Wenn ich schonmal hier bin, dann wird natürlich alles was es in Shanghai nicht gibt, oder was sehr teuer ist eingekauft und in den Koffer gepackt. Der aktuelle Stand sieht so aus:

  

Und da kommt noch einiges hinzu. Mal sehen was der Koffer so sagt, wenn ich alles zusammenpacke.

Alleine das ich in Deutschland so viel einkaufen gehe um die Kosten entsprechend in Shanghai zu sparen (falls es die Sachen da überhaupt gibt) macht mich schon etwas zum cheap LaoWei. Aber das ich im ersten Laden einen kleine Aktion erwisch, im zweiten zwei Tassen Kaffee gratis dazu bekomme und dann auch noch im dritten Laden eine Freundin treffe, die mir einen 10% Rabattgutschein in die Hand drückt ist dann definitiv sehr nah dran. Man könnte mich fast als Schnäppchenjäger bezeichnen. Der Hit kommt aber beim vierten Event, wo ich auf unsere Nachmieter treffe, die mir dann gleich noch mitteilen, dass ich hier auch nochmal 10% Rabatt bekomme. Ich habe in 10 Jahren Coburg nicht soviele Schnäppchen gemacht wie an diesem Wochenende. 

Ja, ich glaube ich bin schon ein cheap LaoWei... Wenn auch irgendwie gar nicht so geplant. Ich freu mich aber jetzt schon drauf wenn A ihren cheap LaoWei Ende der Woche endlich wieder in die Arme schließen kann und ich meine erjagten Schnäppchen präsentiere... :-)

M - Deutschland? Irgendwie anders...

10März2016

Ich bin auf Dienstreise. In Deutschland. Nur diesmal leider ohne die schönste Frau der Welt.

Dafür hab ich trotzdem einiges zu tun und wieder was zu erzählen. 

Ich habe nämlich auf der Heimfahrt vom Flughafen die Grenzen der Deutschen Systemgastronomie kennengelernt. 

Ich bin mal kurz beim König der Burger ausgeschert um mir nach dem nahrhaften Flugzeugessen noch ein Hacksteack im Weizenmantel mit Salatbeilage und französischen Kartoffelstäbchen einzuverleiben. Und natürlich konnte ich nicht umhin zumindest vergleichsweise den Hot Brownie mit Eis dazuzubestellen.

Und da gings auch schon los. Fries da... Burger da... Der heiße Brownie da mit Eis drauf was vorsichtig vor sich hin schmilzt. Majo dazu fertig. Dauer: 38 Sekunden.

Hm... Und wie soll ich das Eis essen? Ah ja, Löffel. Die Systemgastronomin schaut unter die Theke und erklärt ihrer Kollegin: "Mia Ham ka Löffel" Diese bejaht und sagt, sie muss nen großen nehmen die kleinen sind alle... Sie verschwindet unter der Theke kommt wieder hoch und schaut mich an. Dann zur Kollegin: "Nix do" die Kollegin verschwindet unter der Theke mit den Worten: du musst ja auch die großen nehmen. Derweil beginnt meine erste Ansprechpartnerin die Arbeit von der Kollegin unter der Theke fortzusetzen. Dann kommt die wieder hoch und sagt: "keine Löffel da, wir hatten doch noch große" und verschwindet ohne mich eines Blickes zu würdigen an die Frittentheke und salzt Fritten. Ich steh am Rand und schau zu wie mein Eis schmilzt. Dann wink ich und sag, habt ihr nen Löffel?

Ach ja... Die dritte Kollegin verschwindet unter der Theke. Kollegin 1 macht bei der dritten weiter und die Kollegin 2 übernimmt das was die erste gemacht hat. Ich rechne fest damit das jetzt der Prozess aus den Fugen gerät. Die Kollegin 3 kommt unter der Theke hoch und fragt Kollegin 1 wo denn die Löffel sind. Kollegin 2 hört das arbeiten auf und sagt: "wir hatten doch noch große." Dabei übernimmt Kollegin 1 die Arbeit von Kollegin 2 und die dritte geht zur Frittentheke salzen.

Ich hab noch ca. 40% vom Eis fest und bin verwirrt. Dann geht erneut ein Ringtausch der Kollegen los, wobei Kollegin 1 nach hinten schreit das sie keine Löffel mehr haben. Es schreit zurück, das sie doch noch Große hatten. Die Kollegin geht Fritten salzen und ich hab immer noch keinen Löffel. Und alle anderen haben definitiv total versalzene Pommes. 

Ich geb auf und hohl mir so ein Pommes Aufspiesstäbchen, nehm meinen kalten Brownie mit der (jetzt nur noch) Vanillesoße  und trotte zum Tisch. Kollegin 2 ruft mir noch hinterher das sie den Löffel nachbringt. Kollegin 1 schreit das sie dich noch große hatten und Kollegin 3 salzt Pommes. Ich weiß noch nicht ob ich lachen oder weinen soll. Aber eins ist Fakt. Das System hinter der Gastronomie hab ich nicht erkannt.

Und in China, währe Kollegin 1 losgeschossen und hätte im Nachbarrestaurant einfach einen Löffel geholt. Gerade mal 2 Stunden da, und schon vermiss ich China...

Und nen Löffel hab ich auch später nicht bekommen. Auch keinen Großen.

M - Aussichten...

07März2016

  
Na wer kanns sehen? Das ist ein Bild vom Haus am See heute um 8:30. Wie ihr seht, sieht man nix... Ich gehe mal wieder vom Besten aus uns sage einfach: das ist Nebel. Vermutlich stimmt das sogar. Wir hatten in der Nacht 8 grad und jetzt wieder 18. Da kann schon mal ein bisschen Feuchtigkeit kondensieren.

Das Haus am See steht übrigens immer noch, mit links und rechts ner Straße und nem Chinesen der abends in Schaukelstuhl auf der Veranda sitzt. Zumindest stell ich mir das so vor. :-)

A ist mittlerweile auf dem Weg zum Arzt, da es leider nicht viel besser geworden ist. Mal sehen was sie heute Abend zu berichten hat. Das erste was die Jungs beim Arzt gemacht haben war ihr einen Mundschutz zu verpassen. Da wir das am Wochende nicht hatten, kann ich vermutlich die Uhr stellen wann es mich erwischt. Passt gerade alles gar nicht zusammen mit meiner Dienstreise nach Coburg. :-(

Das sind ja echt mal Aussichten... 

M - FlühLing...

05März2016

Da ist er auch schon. Nach einer sehr intensiven Woche mit Telefonkonferenzen bis 23:30 und einigen Taxifahrten, in denen ich mein Chinesisch trainieren kann, ist es schlagartig warm. 18-20 Grad, Sonnenschein und ich schwitze. Jetzt müssen wir schon wieder die Sommersachen aus dem Schrank holen. Diese Woche war Kulinarisch allerdings auch nochmal ein Highlight. Durch unsere Dienstreisenden haben wir von Streetfood für 1€ pP bis zur besten Ente die ich je gegessen habe für 35 € pP (fast) die ganze Bandbreite aus"gekosted".

Insgesamt kommen wir jetzt schneller ins chinesisch rein, als ich dachte. Nachdem wir dem Taxifahrer nun sagen können wohin. (Und nicht nur unsere Adresse zuhause). Leg ich jetzt auch im Obstlädla und überall an der Kasse los... Das wichtigste war zu wissen was Alipay auf Chinesisch heißt. Zhi fu bao. Keyi yong zhi fu bao ist die Frage aller Fragen. :-) Dieses Zahlungssystem ist echt super. Vor allem wenn man bisschen mit TaoBao anfangen möchte. Wir haben jetzt einen Luftreiniger fast zum halben Preis, neue Glühbirnen, ein paar 8 Euro Cowboystiefel und ein neues dunkelpinkes Kleid für knapp 25Euro. Die letzten beiden sind übrigens für A und passen sogar.

Allerdings hat A eine kleine Grippe mitgenommen. Dadurch konnte Sie gestern nicht das leckere Teppanyaki mit nachfolgendem Besuch im Apartment genießen. Während sie krank zuhause war hab ich mich mal weiter ums Unterhaltungsprogramm gekümmert. Das Apartment ist eine Disko mit Dachterasse (die leider nicht offen war),  einem dunklen Tanzsaal und, daher der Name, einem Tanzsaal bzw. einer Lounge die wie ein Apartment eingerichtet ist. Zwei stark pigmentierte Jungs haben dort live gerapt und gesungen. Es war wirklich sehr gut. Heute dann war es dann logischerweise nicht so einfach aufzustehen, aber ich habe es geschafft. A geht's minimal besser und draußen sind 20 Grad. Und während ich bei unserem Bäcker, dem Obstlädla und der Reinigung vorbeimarschiere denke ich: cool, das ist echt schon Frühling...

M - ChuZhuChe, oder auch: das Taxi

01März2016

Wir haben Besuch. Geschäftlich. Und damit die Dienstreisenden nicht alleine im Hotel vor sich hin trauern wird gleich mal ein Programm gestrickt, welches den Neulingen Shanghai näher bringt. Und die "alten Hasen"die auch mal wieder in Shanghai sind, unterstützten uns dabei natürlich kräftig. Wir sind eher mitten drin. Zwischen den Neulingen und den alten Hasen. Naja, vielleicht näher an den Neulingen.

Die Geschichte für heute ist aber trotzdem eine ganz besondere. Sie dreht sich nämlich kaum um das herausragende Essen im Coconut Paradise am Jing`an Tempel, oder um den äußerst beeindruckendenden Blick von der VUE Bar auf den Bund. (Der übrigens als TitelBild diesen Blog ziert.)

Nein es geht um eine ganz profane Taxifahrt heim. Nachdem uns ein Taxifahrer gleich die Tür vor der Nase zugeschlagen hat, haben wir kurz darauf ein besonders motiviertes Exemplar an der VUE Bar aufgegabelt. Ich weiß ja mittlerweile was ich sagen muss und ich weiß auch, was sie so fragen. Er fragt wohin. Ich antworte. Er poltet los, macht´s Fenster runter und diskutiert mit dem Concierge. Dem erklär ich wohin, er diskutiert. Zuckt mit den Schultern und fährt in die falsche Richtung los...

Na das kann ja heiter werden. Vermutlich hab ich einen der PuDong Fahrer erwischt. Die Kennen sich nicht in PuXi aus. Und da wollen wir hin. Er fragt derweilen schon wieder wieder wohin genau. Ich sag wieder mein Sätzchen er schüttelt mit dem Kopf. Ich erklär die Kreuzung, er kennt die zweite Strasse nicht. Auf der Rückbank amüsieren sich derweilen alle über meine kläglich scheiternden Kommunikationsversuche. Dann fällt mir was ein. In der Nähe ist ja eine Uni. Die kennt er bestimmt. Ist ja auch angeblich die Berühmteste Shanghais. Also "qing qu zai JiaTong DaXue". Er nickt: Ahhh... Das sollte klappen. Die paar Meter können wir dann auch noch laufen. Ab dann wirds unauffällig...

Bis er zielstrebig an der Strasse vorbeischießt und gleich mal zwei Straßen weiter einbiegt. Noch während ich mich versuche zu orientieren, zeigt er ganz stolz ins Dunkle: JiaTong DaXue.

Hier ist nix. Weder die Straße noch die Uni. Wir stehen in einer dunklen Ecke am Straßenrand und die gesuchte Strasse ist auf einem Schild keine 5m vor ihm sogar ausgeschrieben. Nur einmal umkehren, dann rechts, dann geradeaus, dann links. Wir versuchen ihm zu erklären, dass das nicht die Strasse ist. Er erklärt uns, dass es wohl diese ist. Er weiß es. Nunja, wir wissen es auch, und wir sind der Kunde. Also umdrehen und ab geradeaus. Er gehorcht, wenn auch wiederwillig und gestikuliert dabei weiter ins Dunkle...

Ab jetzt lotzen wir ihn komplett selbst mit rechts, links, geradeaus und kommen bis auf 10m an unseren Compound ran. Das wäre vor ein paar Monaten undenkbar gewesen. Die Uni haben wir dann auch nicht mehr zum Navigieren gebraucht, obwohl ich ihm diese aber gern nochmal gezeigt hätte. So als besserwisserischer Deutscher, der ich bin... :-)

Interessanterweise hat er dann keine Probleme als ich ihm die Adresse vom Hotel unserer Gäste noch mitteile um diese auch sicher nach Hause zu bringen. Er nickt nur kurz und düst ohne Gemurre und Diskussion los. Ich bin gespannt. Bis dahin drück ich den beiden mal die Daumen und wünsche viel Glück. Vielleicht sehen wir uns morgen früh wieder... :-)