M - Myanmar - Ein Tag in Yangon

06Feb2016

Ab jetzt wird es ein bisschen komplizierter. Zu den Erzählungen, die jetzt kommen, gehören eigentlich sehr viele Bilder. Da sich diese aber in der Kamera befinden, und ich die vermutlich erst Zuhause auslese, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich veröffentliche den Beitrag ohne Bilder und füge sie später nach, oder ich veröffentliche ihn erst später. Für euch ist das ganz einfach zu erkennen. Ist der Beitrag vorm 18.2. online und es steht immer mal BILD mit drin, dann hab ich ihn vorher veröffentlicht, sonst halt danach. :)

Wir sind derweilen in Yangon im Hotel und werden vom Guide, der sehr gut English spricht, abgeholt. Auf geht's zur Shwedagon Pagode, die schon aus der Ferne über der Stadt tront... 




Diese ist atemberaubend. Sie thront sowieso schon über der ganzen Stadt, aber die Anlage ist von innen echt der Hammer. Ich fand schon die Tempelanlage in Bangkok umwerfend, aber das hier ist noch mal ne Ecke krasser. Hauptsächlich, weil hier einfach viel mehr Leben drin ist. Unglaublich viele Buddhisten gehen hier ihren Gebeten nach, kehren die Fläche, besingen und wässern verschiedenste Buddhas... Ich hab Gänsehaut. Die Luft vibriert regelrecht vor Buddhismus.Hier ist die Religion so zum Greifen nahe, dass man fast bekehrt werden könnte... 



Nach dieser unglaublich intensiven Erfahrung gehen wir essen in "Chinatown". Da kennen wir uns aus... :-) Wirklich Lecker: Nudeln, Reis, Spieße mit Tofu und Rippchen und das Highlight (für mich) eine von thaifood inspirierte Suppe scharf sauer... Wir sitzen vor einem kleinen Laden, der aus einem Fass einen Grill gebaut hat. Die kleinen Kunststoffhocker biegen sich etwas als wir uns draufsinken lassen. Aber es ist uhrig und irgendwie bequem. Das Gewusel um uns herum erinnert mich etwas an Shanghai. Und auch hier taucht immer mal wieder der ein oder andere Westler zwischen den Burmesen auf. Nach dem Essen sind wir satt und zufrieden. Bezahlt wird alles zusammen, vier Leute satt und 15000 kyatt. Das entspricht nicht mal 10 Euro... :-)



So ist das mit dem Street Food halt, kein richtiges Restaurant, aber dafür 2,50€ pro Person für ein klasse Abendbrot. Das wir hier allerdings in einem sehr armen Land sind wird uns auch schlagartig bewusst. Während wir essen versuchen es viele Bettler bei uns und Kinder "stehlen" unser Wasser und versuchen die Cola zu entwenden. Gar nicht so einfach damit richtig umzugehen. Es erinnert mich ein bisschen an Brasilien. Auch auf unseren weiteren Reisen in Myanmar wird uns das wohl immer mal begegnen.

Am nächsten Morgen machen wir das Fenster auf: Akustik wie im Dschungel, die goldene Kuppel der Pagode mittendrin, ich bin jetzt schon auf die nächsten Tage hier gespannt. Mit dem Fahrstuhl runter und es gibt ein grandioses Frühstück, inkl. Espresso, Brötchen, Spiegelei und frischer Pomelo... Dann auf in die Stadt. Auch wenn nichts den Tempel vom ersten Tag toppen kann, es bleibt weiterhin bei tollen Sachen die wir uns anschauen. Ein Tempel zum Beispiel mit einem Buddha von 19 x 72 Metern. Wow.

Das Essen wird diesesmal in nem Touristenspot serviert. Die sind hier leicht zu erkennen. 5 Busse davor und sehr schick von außen. Es schmeckt, aber ist lange  nicht so gut wie gestern Abend. Hauptsächlich, da sie weniger Gewürze in die Spiesen geben, um den Touristen nicht einen hochroten Chilikopf zu verpassen. Die einheimische Küche ist normalerweise um einiges schärfer als das was Otto Mustermann gewöhnt ist.. Die Getränke müssen wir selber zahlen. Wir trinken das selbe wie gestern und zahlen auch gleich viel. 15000 für ne cola und 3 Säfte. Hm... Gestern hatten wir dafür noch das ganze Abendbrot mit dabei. Naja, dafür auf schicken Stühlen neben einem Garten voller Laternen gesessen.

Abends machen wir es wieder besser und nehmen einheimisches Essen am See im white rice. Aufgefallen ist uns dieses Restaurant, da wir dran vorbeigegangen sind und dort alles bunt beleuchtet war, laute Musik und eine schön geschmückte Limousine davor. Ja, richtig geraten: da war eine burmesische Hochzeit mit drin. Und etwas scheinen Sie mit den Chinesen gleich zu haben: Es muss K-TV, also Karaoke mit dabei sein. Aus unserer Sicht ist das alles ein bisschen fietschig, aber wenn mal einer oder eine dran ist die das bissel kann, ist es echt cool. Und während wir so mitschaukeln und das Brautpaar bestaunen, brennt uns die Vorspeise zentimetergrosse Löcher in die Zunge...



Nach unserem Essen, um Punkt 20:30 Uhr, löst sich die Hochzeits-Gesellschaft auf. Es ist ein bisschen wie zum annual  dinner bei unserer Firma, wir haben die Pfeife wieder nicht gehört, als wir aber von unserem Gelee-Nachtisch aufblicken sind fast alle weg. Nur das Braupaar schüttelt noch ein paar Hände und bedankt sich bei den letzten 4 Gästen. Irgendwie ist in Myanmar mehr China drin als man denkt. :)