M - Führungskräfte

24Okt2015

Unsere erste Tangostunde in Shanghai. Es war der fortgeschrittene Kurs und wir haben keine neuen Figuren gelernt und trotzdem war es eine der besten Tangostunden die wir je hatten. 

Das geht mit den Lehrern los. Wir hatten in Coburg schon ein riesen Glück, das wir überhaupt so gute erfahrene Tanzlehrer hatten. Hier in Shanghai kommt aber der Großstadtbonus hinzu. Wir haben einen (ein bisschen deutsch sprechenden) Argentinier aus Buenos Aires und eine Chinesin als Lehrer. Ein weiterer Lehrer aus Argentinien ist auch mit da und unterstütz den Frauenüberschuss auszugleichen. Insgesamt hat die Tangoschule neun Lehrer. Alle lehren verschiedene Level an Tango und insgesamt sind jeden Tag 1-2 Kurse. Wenn wir hier die Flatrate nehmen dann haben wir eine Menge zu tun...

Weiterhin ist hier die Lösung für den (auch meist in Deutschland vorhandenen) Frauenüberschuß ganz einfach. Jedes Musikstück wird die Partnerin getauscht. Das ist ungewohnt für uns, und nach einer Stunde treffen wir zwei erst wieder aufeinander. Und man merkt sofort, dass wir in der Connectivität deutlich zugelegt haben. Vielleicht hätten wir das in der Heimat auch so machen sollen.

Während ich teilweise mit Neulingen und auch sehr erfahrenen Chinesinnen tanze merke ich, dass die Führung hier etwas anders gelehrt wird. Noch unterbewusster, noch feiner, teilweise fühle ich kaum "Widerstand" bei den erfahrenen Tänzerinnen und trotzdem lassen Sie sich hervorragend führen. Der Lehrer greift immer wieder in meine Armhaltung ein und korrigiert. Hier wird's echt genau genommen.

A hat ein ähnliches Gefühl. Sie muss genauer "hinhören", wird auch von der Lehrerin in der Haltung mehrfach korrigiert. Uns wird ein bisschen klar, warum gestern bei der Milonga alles so sauber aussah. Hier sollten wir weitermachen. Das kann uns wirklich fordern.

Eine überraschende Situation gibt es dann auch wieder. Als ich zum dritten mal mit einer Chinesin tanze spricht Sie mich an: "Woher kommst du?" - Ich wieder Baff. Sie hat in Köln studiert und kann daher  fliessend Deutsch. Wenn wir nach unserem Aufenthalt so gut Chinesisch könnten, das wäre echt schön. 

Nach zwei Stunden sind wir echt durch und knülle. Den Technik Kurs schauen wir uns nicht mehr an, sondern schauen uns lieber noch bissel in Laoximen um. Hier gibt es einen einheimischen Supermarkt, da wird das Kaufland in Deutschland echt blass. Den E-Mart. Durch den schlendern wir noch ein bisschen und entdecken das ein oder andere überraschende:

 
Hier kann man sich nen Sack voll Reis abfüllen. Zum Beispiel zum zuhause hinstellen und drauf warten, dass er umfällt. 

 

Oder verschiedene Nudelsorten direkt abwiegen.   
 
Alternativ ein paar "Hello Kitty" Küchenartikel einkaufen.

  
Und für die ganz Harten gibt es auch noch Hühnerfüsse mit dem ganzen Huhn dran.

Das war wieder spannend. Und alles was wir so gebraucht haben, gabs auch. Sogar günstiger als im Carrefour. :)

Heimzu haben wir wieder einiges zu schleppen gehabt...