M - Baumwollgarten...

13Mai2016

Die besten Geschichten schreibt immer noch die U-Bahn. Oder sagen wir mal die Geschichten wo ich mich immernoch frage, was machen die Chinesen hier eigentlich.

Gestern zum Beispiel: vor jedem Zugangsdrehkreuz in der U-bahn stört ein Gepäckdurchleuchtungsautomat und zwei bis drei uniformierte Chinesen, die dich auffordern dein Gepäck anzuschauen. Ob du das machst oder nicht spielt dabei keine Rolle. Sie haben keine Macht. Damit sie aber jeden persönlich ansprechen können, wird der Menschenstrom verengt. Und genau in dieser Verengung stellt eine chinesische Familie fest, das sie ja den Kinderwagen durchleuchten lassen könnten. Und beginnen das Kind rauszunehmen und den Wagen zu zerlegen und zusammenzuklappen, das er durch den Gepäckscanner passt. Der Deutsche in mir kocht. Hätte der sich doch vorher überlegen können! Der Chinese in mir zwängt sich mit etwas Druck vorbei. Vielleicht hilft dabei das der kochende Deutsche sich etwas auf meinen Gesichtsausdruck gelegt hat. :-)

Noch besser waren die zwei am Morgen. Beide stieren auf Aktienkurse um Handy, unterhalten sich während sie nebeneinder herlaufen und müssen jetzt eine Treppe runter. Da war sie deutlich erkennbar, die auslastungsgrenze das männlichen Gehirns. Aktienkurse im Handy, diskutieren mit dem Kollegen, alles kein Problem. Aber dabei Treppe laufen und das morgens in der U-Bahn, mit so vielen Menschen? Zuviel. Wir hängen hinter den beiden. Und um die Last im Gehirn konstant zu halten, bleiben sie immer stehen wenn sie reden. Und wir rennen immer wieder in sie rein. Nur vorbei kommen wir nicht so recht. Ich kann mir vorstellen, das so mancher Deutsche hier hektische Flecken bekommen würde. 

Was das alles mit der Überschrift zutun hat? Nix. Ich mag positive Überschriften und Geschichten. Nicht, "wie ich fast hinter zwei Aktionären verhungerte". Und gestern Abend gabs noch ein absolutes Highlight.

Wir haben in einer Shanghai Zeitung die Must Be's für den Sommer gelesen. Also wo sind die schönsten Restaurants und Bars zum draußen sitzen. Also, rauf auf den Roller. Oh in der Ecke waren wir noch nicht...

Einbahnstraßen, Fahradverbot Kreuzungen mit drei Straßen, der Weg dahin war echt eine Tortur. 6 Minuten laut Apple Maps. 30 Minuten hast gedauert. A hat sich für das nächste mal angeboten aufs Handy zu schauen und zu navigieren. Nur das Handy berücksichtigt Einbahnstraßen (die für uns nicht gelten) und keine Farradverbote (die für uns sehr wohl gelten). Obwohl ich eher denke, das das eh alles scheissegal ist. Hier fährt eh jeder wie er will. :)

Aber der Mühe Lohn:


Fantastischer kleiner Restaurantgarten mit leckeren Cocktails, Happy Hour bis 8 und wirklich sehr leckerem Bruschetta. Der Name ist "Cotton's" an der Anting Lu. Ein richtig toller Baumwollgarten...