A&M - getrennte Abendgestaltung

09Dez2016

Während ich mich gestern schon 16:30 mit der Metro von der Arbeit abgesetzt habe ist A "noch bissel geblieben".

Warum? Wir haben eine getrennte Abendgestaltung. Während ich mich knapp 1 Stunde 15 Minuten in die Metro stelle um zum Bund zu kommen, bereitet sich A wiedermal auf einen Besuch beim DCS (dt. Club Shanghai) vor.

Ich treff beim Bund einen Kunden, der selbst schon ein paar Monate in Shanghai gelebt hat und bring ihm mal die Köstlichkeiten von Yunnan näher.

A trifft sich mit einer Deutschen Neuankömmling(in??- ist das die weibliche Form??) um mal das deutsche Netzwerk auszubauen. Dabei kommt wieder erstaunliches zu Tage. Unser Neuankömmling ist Kanadisch verheiratet und eher Abenteuerin.

Sie kann sogar schon etwas chinesisch, da sie aktuell einen CrashKurs besucht. Nur lernt sie dabei halt nicht, das viele hier Shanghainese sprechen.

Auf ihr "wo yao yi pin piju", was ein Bier bitte heißt, kommt kein Bier sondern eher ein rausgepresstes "ZinnMä?" Verwunderung auf beiden Seiten. Sie: "ähh bier?" Die Kellnerin spukt fast schon das "ZinnMä?" übern Tisch. A greift ein, das ist Shanghainese, heißt "ShenMe?" Und bedeutet: welche Sorte?

Erleichterung beim Neuankömmling und wenige Minuten später ein bayerisches Weißbier auf dem Tisch. Ja, das shanghainese ist irgendwie eher hinspucktes, unfreundlich klingendes Chinesisch. Man erkennt es an vielen Laaaaaahhhh's am Ende der Sätze. Es ist so bisschen wie das Fränkisch, das in Bamberg auf den Kellern gesprochen wird.

Als wir mit Freunden mal eine Kellertour machten, war es recht kalt und A fragte nach einem Kaffe oder Kakao. Die fränkisch freundlich hingespuckte Antwort der Bedienung war: "Koffä? Nee, simma hia a Café oda was?"

Irgendwie hat Shanghai dann doch was von unserer ersten Wahlheimat. Und wir zwei hatten uns abends viel zu erzählen. Über Yunnan, fränkisch shanghainesische Freundlichkeit und neue Bekannte...