M - voll Laser, wie das abgeht...

30Jan2016

Was macht man an einem kalten, nicht wirklich attraktiv wirkendem Samstag in Shanghai?

Ich würde sagen, man hat zumindest mehr Auswahl bei der Wochenendgestaltung als in Coburg. Und trotzdem hätte man das auch dort um die Ecke machen können. Wir gehen zu einer Lasertag Arena. Eine Kollegin hat eingeladen und es kommen noch ein paar weitere Paare mit. Insgesamt sind wir acht, zeitweise neun.

Im Vorfeld wurde viel bei allen Paaren diskutiert, wenn ich den Erzählungen glauben schenke. Hier mal eine Zusammenfassung:

Sie: Och da muss ich dann irgendwie schießen, oder was? Er: Ich freu mich schon so drauf. Sie: Ich bin ja gegen kriegerische Auseinandersetzungen. Er: Ich freu mich schon so... Sie: Ist das mit den Lasern eigentlich gefährlich? Vielleicht mach ich da lieber nicht mit... Er: Ich freu mich so.... Und so weiter.

Wir kommen bei Lasertag X Shanghai in der Zhaojiabang Lu an und treten in ein völlig leeres, spielhallenähnliches Gebäude. 200 Kuai kostet es pro Person. Dafür können wir 3 Stunden trinken und spielen. Klingt erstmal ganz OK. Also losgehst. Bier und Softdrinks geholt, angestoßen, dann verschwinden einige. Ah Ok, die Profis ziehen sich die Sport-Shirts an.  Dann wird aufgeteilt. Da wir fünf Mädels und nur drei Jungs sind wird ganz fair Mädels gegen Jungs gespielt. Schließlich hatten wir Jungs  ja alle Lust und sind vermutlich super gut. Das liegt a schon in den Genen.

Uns wird ein englisches (was ein Glück) Einführungsvideo gezeigt, währende wir die Westen anlegen. Die Westen haben 4 "Hitspots". Wird man da getroffen geht das Licht aus und man kann für 6 Sekunden nicht schießen und nicht getroffen werden. Daran hängt dann auch die Laserkanone, die ach nochmal als Hitspot zählt. Wir sind rot die Mädels grün. Das Video erklärt gerade wieviel Punkte es worauf gibt und dass das abschießen der gegnerischen Basis am meisten Punkte gibt. Dann geht's rein in die Arena. Alles dunkel, ein bisschen Schwarzlicht. Wir fangen das leuchten an ab jetzt zählts. Es wird gerannt, gestürmt und geschossen. 10 Minuten lang. Ich bin völlig aus der Puste als wir dann wieder draußen sind. Die 3 Jungs haben gewonnen, mit 3000 Punkten Vorsprung. Jawoll... So muss das sein. :-)

Die Mädels haben jetzt aber erst recht Motivation entwickelt. Von den Gesprächen davor ist nix mehr zu spüren. Alle sind aufgekratzt und stehen unter Andrenalien. Zwei Colas später die Revanche. Unsere Ansage: Ihr stimmt euch jetzt mal mit einer Strategie ab und wir machen einfach weiter wie bisher. Mal sehen ob 5 Mädelns mit Strategie gegen uns Superkrieger was ausrichten können. Nach der Runde das blanke Entsetzen auf unserer Seite. 12000 zu 9000 Punkten. Für die Mädels. Ups. Ein vierter Mann kommt beim nächsten Spiel mit dazu. Aber auch der hilf uns in der dritten Runde nicht wirklich. Die Mädels ziehen uns wieder ab, wenn diesmal auch knapper.

Es macht echt Spaß. Wir spielen die vierte Runde mit drei Gruppen und gemischt. Da jetzt nicht mehr genügend pro Gruppe sind die Basis zu verteidigen und anzugreifen, lassen wir die Basen raus. Dadurch wird es sehr ausgeglichen und der Spielspaß wird noch besser... Alle haben einen Riesen Spaß und als das Spiel zusende ist ist klar: Eins müssen wir noch machen. Die Zeit verging bisher echt wie im Flug. Und da mittlerweile auch ein paar mehr Leute da sind haben wir zwischen den Spielen mehr Zeit zum quatschen und trinken. Das fünfte Spiel machen wir 4 gegen 4 gemischt ohne Basen. Es macht einen heiden Gaudi. Das Ergebnis: 5100 zu 5000. Das nenn ich mal ausgeglichen.

Da es noch zu früh ist den bisher so schönen Samstag anzubrechen wird gemeinsam die weitere Abendgestaltung diskutiert und wir finden uns 30 Minuten später im Party- und Spieleraum eines der Paare wieder und wedeln wir die Verrückte mit den Händen, springen und wackeln mit der Hüfte. Wir spielen Kinect Adventures auf der X-Box 360. Und wieder ein heiden Spaß. Und wieder wird sich viel bewegt. Meine Uhr zeigt mir an, dass ich heute das dreifache Trainingsziel erreicht hab, da wackel ich immer noch mit den Händen und versuche das Schlauchbot auf eine Wolke zu hieven. Was für ein Tag. Abschluss bildet dann der Film Inside Out (Alles steht Kopf) auf einer Leinwandgrossen Fläche. Die beiden haben hier echt fast ihr eigenes Kino.

Nach dem Film fällt das Aufstehen vom Sofa schwer. Ich merke jetzt schon jeden Muskel, was soll das nur morgen werden? Aber hey, das war echt ein cooler Samstag. Voll Laser, wie das abging...