M - das wird ja wieder spannend...

16April2016

Diesmal sind wir äußerst entspannt ins Wochenende gekommen. Nicht etwa weil die Arbeit entspannt war, die war die letzten Wochen das komplette Gegenteil. Sondern weil wir gestern nicht gleich heim sind, sondern noch ein bisschen shoppen waren.

Eigentlich hatten wir bei Smart Shanghai ein großes Wandbild ins Auge gefasst, was wir entsprechend abholen wollten. Und während wir auf dem Weg waren, sagt der Kollege ab und teilt uns mit, das es schon verkauft ist. Es war ein 2m x 1,4m Ikea Wandbild. Und wir hatten uns schon drauf gefreut. Was also tun? Na klar. Auf zum Ikea. Es war 21 Uhr bis wir denn endlich auf dem Weg waren. Was in Deutschland ein mittelschweres Problem darstellt, ist hier gar keins. Ikea hat bis 23 Uhr auf. :-) Ab in die U-Bahn, zum Ikea gelaufen und rein. Was das???

Es ist so anders. So... Ruhig. So wie in Deutschland an Wochentagen im Ikea. Niemand liegt in den Betten, keiner schreit rum. Wir können uns frei darin bewegen. Das ist diesmal fast ein Kulturschock in die andere Richtung. Vor allem nachdem wir vorher im Französischen Supermarkt einkaufen waren. Dort ist immer die Hölle los. Vor allem am Freitag Abend. Wir sind immer etwas angefressen wenn wir da endlich raus sind. Zu viele Leute, zu laut, zu viel Auswahl und alle haben Zeit und fahren chaotisch im ZickZack die Gänge ab. Dadurch rennt man ständig in die Jungs und Mädels rein. :-) Wir werden vermutlich eher den RT Mart und den City Shop ab jetzt als Alternativen nutzen.

Aber zurück zum Ikea. Es war fast schon Erholung da durch zu gehen. Wir haben das Bild gefunden, noch ein paar Kleinigkeiten gekauft und standen pünktlich 22:30 an der Taxischlange. Und da war auch schon der erste Nachteil das späten Ikea Besuchs. Keine Leute bedeutet keine Taxis. Nach 10 Minuten warten und abwägen, ob wir es mit dem Sack und pack bis zur U-Bahn schaffen, entscheiden wir uns einen der Transporter zu nehmen. Die sind normalerweise doppelt so teuer wie das Taxi (also knapp 5 Euro statt 2,5 Euro für uns). Aber die Jungs sind ja auch nicht doof. Keiner da bedeutet steigende Preise. Also haben wir mit ihm dann 75 RMB ausgehandelt. 10 Euro. Nicht schlecht für 3km Fahrt in China. Aber bevor wir bis 23 Uhr am Ikea stehen und dann kommt gar keins mehr und die U-Bahn fährt auch nicht mehr, lieber so. Und wir haben uns nett auf Chinesisch verständigt, wohin wir müssen. Hat gut geklappt.

Heute morgen dann rausgeschaut und es wird immer dunkler statt heller. Was ist denn da los? Ein Gewitter zieht über Shanghai. 20 Grad Celsius und Regen. Interessante Konstellation. Eigentlich sollten wir gleich im Bett oder auf der Chouch bleiben. Aber wir haben ja auch einiges vor am Wochenende. Also raff ich mich dann doch noch auf und mach mich mal auf den Weg zum Apple Repiar Center. A ihr IPod ist nämlich defekt. Und alle in XujiaHui haben abgelehnt ihn zu reparieren. Nachdem ich mir auf YouTube angeschaut hab, wie man den reparieren muss, kann ich das sogar verstehen.

Ich hab im Internet recherchiert und stehe jetzt mitten im Wohngebiet an einem Hauseingang und finde den Store nicht. Vielleicht macht er das ja direkt zuhause. Nachdem ich nix weiter finde ruf ich an. Bleib da sachter, es kommt jemand. N kleines Mädel in nem blauen T-Shirt und nem riesem Apple drauf kommt angeflitzt und schleppt mich in eine winzige Werkstatt mit 6 Lötarbeitsplätzen. An denen werkeln aktuell zwei Chinesen an IPhones rum. Der Kerl hier versichert: er bekommt es hin. Ich teile ihm mit, dass ein neuer auf TaoBao nur 500RMB kostet und es aus meiner Sicht nicht mehr als die Hälfte kosten darf. Ja Ja, sagt er und kassiert erstmal 100 RMB Servicegebühr ein. Ich steh da... Gugg ihn an... Sorry, ich bin deutscher, ich brauche irgendwie nen Zettel, ne Quittung oder sowas. Da sollte draufstehen das du den IPod hast und Geld bekommen hast. Ja sachter und schreibt ne Quittung. Irgendwie hab ich noch kein so richtig tolles Gefühl. Ich motivier ihn zusätzlich: Wenn du das hinbekommst und nen guten Preis macht, dann komm ich wieder und empfehle dich all meinen Freunden weiter. Er grinst. Nickt. Sagt: er meldet sich in drei Tagen, wie schlimm es um meinen IPod steht. Verabschiedet mich und ich bin auch schon wieder auf dem Heimweg. Ich hab irgendwie ein komisches Gefühl... Das wird ja wieder spannend...