Berichte von 03/2017

M - Langzeitbelichtung

31März2017

Nachdem ich seit einigen Monaten eine Semi-Profi-Kamera habe und ich mir in China noch ein ReiseStativ zugelegt habe (für nicht mal 50% des deutschen Preises), wird es endlich Zeit beides auch mal auszuprobieren.

Und da ich theoretisch bescheidweis, praktisch aber keine Ahnung habe, schnapp ich mir gleich noch schwedische Unterstützung und mach mich bei bestem Wetter auf den Weg zum Bund.


Wir haben eh schon selten solches Wetter, aber als ich meine Kamera am Bund aufstelle ist es echt herausragend. Sogar das Licht passt ganz hervorragend.


Mir fällt nur auf, das ich mit dem 50% Stativ im Vergleich zu den Leuten, die so neben mir stehen auf jedenfall "den kürzeren" ziehe. Naja, Semi-Profi halt. Dafür wiegt meins nur 1kg und nicht 3kg.

Dann geht's los... Du brauchst nen ND Filter! - Nen was? - Nen ND Filter. Das ist wie ne schwarze Platte, die kaum Licht durchlässt. - Oh... hab ich net. - Nimm mal den hier...

Ah ok, und was mach ich jetzt mit, achso, jetzt komm ich also endlich auf die hohen Belichtungszeiten. Und jetzt fallen plötzlich alle Puzzelstücke im Kopf zusammen. Ich fotografier zum ersten Mal im manuellen Modus meiner Kamera, stell Blende und Belichtungszeit ein und rechne aus, wie sich was auswirkt. Komisch, 3 Bücher über Fotografie gelesen, aber erst verstanden, als ich das erste mal mit ND Filter am Bund stehe.

Und dann wird mir schnell bewusst, warum Fotografie ein zeitintensives Hobby ist. Und da hab ich mit der Nachbearbeitubg noch gar nicht angefangen. Nach 10 Minuten Belichtungszeit und 10 Minuten Berechnungszeit der Kamera schaut man nach knapp ner halben Stunde auf das kleine Display und stell fest. Mist, überbelichtet. Dann rechnet man nach. Los geht's... ach fast. Und so weiter. Nach ner Stunde fühlt man sich ein bisschen unterbelichtet und nach zwei Stunden stellt man fest, das es ganz schön kalt am Wasser ist. Da hat man dann auch schon knapp 100 mal das selbe Motiv in verschiedenen Bildern und hofft, das wenigstens ein einziges richtig gut ist.


Zumindest ohne Nachbearbeitung finde ich, dass tatsächlich ein, zwei gute Bilder dabei sind. Und irgendwann schau mich mir auch alle 100 an und bearbeite nach. Dann hol ich sicherlich noch bissel mehr raus. Vielleicht hab ich dann auch schon das nächste Titelbild dabei.

Aber nach den zwei Stunden am Bund, musste ich mich erstmal aufwärmen. Ich war nicht ansatzweise so warm angezogen wie der schwedische Profi neben mir. Aber um die Ecke ist auch gleich ein Pizza Express. Da ist es warm und A wartet schon um uns für unsere tollen Bilder zu loben. :-)

Langzeitbelichtung mach ich mal wieder. Aber erstmal nen ND Filter auf TaoBao bestellen... Klick. Cool, morgen da...

M - Jey... Auf nach Disneyl.... Oh? Ok, dann halt Zug zum See...

26März2017

Dieses Wochenende sollte mit einem ganz besonderen Highlight starten. Unser Coburger Kurzeitchinese P möchte unbedingt in Disneyland, und ich muss zugeben, da sind wir auch nicht abgeneigt. Also alles angeschaut, durchgeplant, und am Samstag früh um sechs aufgestanden.

Das ist unsere Standardzeit. Da müssen wir fast aufpassen, dass wir nicht im Automatik Modus den Zug zum Shuttelbus nehmen. Frühstück wie immer, dann klingelt mein Handy. Nachricht von P. Krank! - Wir sollen alleine fahren. Och nö.
Der Shock verflüchtigt sich dann auch bald und wir denken am Frühstückstisch zwischen japanischen Nussbrötchen, deutschem Nutella, irischer Butter und amerikanischem Orangensaft über unsere Alternativen nach.

So richtig Disney sehen wir beide heute nicht aus. Aber so früh aufstehen um dann nix tun ist ja auch totale Verschwendung. Was wollten wir denn schon immer mal... Aha, Smart Shanghai auf. Ausstellungen, hm, Theater, hm, Ah... Kirschblüte... GuCun hatten wir erst letztes Jahr... Hm. Ah, wir hams. Wir sind noch net Zug gefahren. Und wir waren noch nicht in Hangzhou. Da war irgendwie jeder schonmal. Sogar P.

Kurz gecheckt, ja, das kann man auch spontan machen und muss keine Tickets vorher reservieren.... Auf geht’s zum Bahnhof nach Hongqiao.
An der Stelle wiederholt sich schon die erste Geschichte vom GuCun letztes Jahr. Als wir in der 10 sind steigen an jeder Station immer mehr Leute ein, bis wir uns vor Menschen und Koffern kaum noch bewegen können. Das wirklich krasse ist, das die Metro dann am Terminal 1 und 2 des Flughafens anhält. Nur da steigt keiner aus. Nur noch mehr ein.

Der Sack platzt dann am Bahnhof Hongqiao und alle stürmen aus der Metro in die Bahnhofshalle. Die eher einem Flughafen als einem Bahnhof gleicht.
Wir finden dann sogar mit recht wenig aufwand und indem wir einfach der guten Beschilderung folgend den Ticketschalter.

Wir legen uns schonmal die chinesischen Sätze zurecht, da fragt die gute Frau in English, wo es hingehen darf. Ich nenne es ab jetzt Sprach-starre. Die 5 Sekunden die man braucht, bis man versteht, das sie English redet und damit den ganzen Plan Chinesisch zu reden zunichte macht, da man irgendwie nichts antworten kann. Und dann... reden wir English.

Nach Hangzhou soll es gehen. Sie nickt, welcher Bahnhof? What? Da gibt es zwei Bahnhöfe? - Ähm zum See... - Sie nickt erklärt uns irgendwas mit Sitzplätzen, was wir nicht verstehen und wir starten los.

Die Bahnhofshalle sieht so aus:


Wahnsinn. Und jedes Gleis hat einen eigenen Eingang mit elektronischer Fahrkartenkontrolle, die nur eine viertel Stunde vor Abfahrt des Zuges die Gäste für düsen Zug reinlässt. Das ist ja echt idiotensicher. Auf der anderen Seite, wenn ein paar Millionen zum Chinesisch Neujahr mal schnell nach Hause wollen, braucht es das sicherlich auch. Massentransportmittel, da macht den Chinesen vermutlich keiner was vor.

Wir kommen im Zug an, ha, noch zwei Plätze frei. Hingesetzt, tippt es auf die Schulter. You are my seat? - hm? - You sit on my seat. Sie hält mir ihre Fahrkarte hin (die übrigens knapp 10 Euro für über 200km kostet) und da steht meine Sitznummer. Ich halt ihr meine unter die Nase: "Und was heißt das?" Sie lächelt. "No Seat". Was? Kein Sitzplatz? Ich dachte das, oh...

Habt ihr schonmal eine Stunde im Gang eines Zuges gesessen, der mit über 230km/h durch die Landschaft rast? Das fühlt sich bissel seltsam an.

Als wir ankommen ist der erste Gang zum "Ausländer-Ticket-Schalter" RückZug buchen. Mit Sitzen. :)

Dann auf zum Westsee, schön durch die Stadt laufen, Wetter super, cooler Park und alte Bekannte da... Starbucks und co lassen grüßen.
Wir fühlen uns recht westlich, da fast nur Chinesen hier durchstöbern und es sind zwar viele, aber ich Glaube es ist relativ wenig los. Ich mach paar schicke Bilder von den Highlights und wir machen uns auf dem Weg zu der Ecke, wo die ganzen Boote sind...


10 Euro und 5 Minuten später sind wir Mit nem Boot auf dem Weg zur Insel der drei Pools, in denen sich der Mond spiegelt. Wenn da net sovieke Menschen wären könnte es fast idyllisch sein. Egal, neben den Menschen sind überall Vögel und Küken und Blüten und flötende Kinder. Hä? Irgendwie werden hier überall kleine gelbe Kücken zum ins Haar stecken und eine Art Vogelpfeife verkauft. Schade, man hört keinen echten Vogel mehr. Nur noch das Gezwitscher und Gepfeife von ein paar hundert Kindern mit so ner Pfeife im Gesicht. Wenigstens sind die Blüten schön. 


Auf dem Weg zurück haben sich aber alle Kinder der Insel genau ins unserem Boot versammelt. Das ist schon ein klein wenig ner... ah schau mal A, ein Japaner...

Sashimi, Sushi, Suppe und Aal später sitzen wir zufrieden beim Dänischen Eisladen mit den extra teuren Preisen und freuen uns über die Gutscheine, die unsere Abrechnungsfirma geschickt hat. Hm... Lecker.


Nachdem wir noch einen völlig verlassenen Tempel und die "Kulturstrasse" besichtigt haben geht's zurück zum Zug.

Was steht da in der Bahnhofshalle? Massagesessel? Cool. 20RMB mit WeChat bezahlt und Zack, schüttelt es uns die Beine  und knetet den Rücken. Das ist super, nach 14km Marsch durch Hangzhou. Pünktlich zum Start der 15 Minuten für den Zugang zum Zug ist der Sessel fertig... Toll.

Und das Allerbeste: rückzu haben wir einen Sitzplatz. Wahnsinn...

M - Kantonesisch essen mit Schlafmangel

25März2017

Gestern haben wir wieder ein Experiment gewagt. 4 Westler machen sich auf in ein chinesisches Restaurant. Und zwar nach Aussagen von Kollegen ein sehr gutes.

Na das checken wir doch gleich mal. Was? Keine einzige Bewertung auf BonApp. Und das obwohl wir direkt am Fluss in PuDong mit Blick auf den Bund sitzen. Da ist doch was faul... Naja, bestellt ist eh schon, also geht's jetzt auch hin.

Pünktlich 18:30 Tölpeln wir in die Lobby und uns wird eins schnell klar: ohne mein gebrochenes Chinesisch wäre das hier nix geworden den Fahrstuhl in den 4. Stock zu finden. Na das kann ja heute werden. Wir hätten nen chinesischen Kollegen zur Unterstützung mitnehmen sollen. Aber dann wäre es ja nur halb soviel Abenteuer. :-)

Als wir im Jing Pu Hui ankommen, fällt gleich der Romantische Blick auf den Fluss mit den schick beleuchteten Booten auf. Das wäre auch ein guter Date Spot. Aber wir sind ja geschäftlich hier.

Die Bedinung kann kein Wort English und schiebt gleich mit gegigger eine Andere Kollegin ab an unseren Tisch. Die *Überasschung* auch kein Englisch kann. Gut das mit nem IPad bestellt wird. Das System ist analog dem einen Mal in Japan. Das sollte klappen.

Der große Vorteil ohne Chinesischen Kollegen in dem Restaurant: Keiner bestellt das total krasse Zeug in der Karte.  Somit können wir uns die Hühnerfüsse, QuallenNudeln, Seegurke und Riesenkrabben schenken und halten uns beim Bestellen an Bekanntes wie Lamm, Brokkoli und bissel Rind. Den meisten an unserem Tisch reichen auch schon die Bilder von der SeeGurke im SojaSpiegel um darauf keinen Hunger zu haben.

Das Lamm schießt dabei echt den Vogel ab. Selten so etwas leckeres gegessen.

Nach 2 Stunden schauen wir gesättigt und zufrieden auf nahezu leere Teller und genießen noch etwas die Aussicht, bevor wir uns mit dem Taxi auf den Heimweg machen.

Unser deutscher Gast, nennen wir ihn P, hat dabei noch eine ganz eigene Geschichte zu erzählen... willkommen in China:

P - Was für eine Nacht...

Als er nämlich heimgekommen ist, ließ sich seine Apartmenttür nicht öffnen... Nanu? Was das? P berichtet mir dann am darauffolgenden Tag:

Erst hat sich der Schlüssel nicht drehen lassen, weder im oberen noch im unteren Schloss. Und dann, als sich der Schlüssel nach etwas geruckel dann endlich drehen lies, blieb die Tür dennoch verriegelt.

Also los, den Wachmann vom Eingangstor geholt. Der hat erst auch mal mit P's Schlüssel probiert (als ob er einen Schlüssel nicht bedienen kann...) und natürlich ging die Tür immer noch nicht auf...

Er ging dann und kam nach einiger Zeit mit einem anderen Schlüssel wieder... probiert. Hä? Lässt sich gar net dreh... Ha, da geht ihm ein Licht auf: Dieser Schlüssel hatt zwar die richtige Wohnungsnummer, ist aber für ein anderes Gebäude.

Dann kam er nach 15min mit dem richtigen Ersatzschlüssel wieder. Dieser ging logischerweise aber auch nicht...

P saß mittlerweile recht freudlos auf der Treppe vorm Appartment. Die Uhr zeigt nach dem 3. Schlüssel knapp ein Uhr.

Nach weiteren 20min kam der Wachmann mit einem Techniker wieder... da ist er endlich. Der Schlüssel - Ingenieur. Und was macht der zuerst? Na klar. Den Schlüssel probieren. Dann den anderen. Hm... geht net. 
Er ist dann wieder für 15min verschwunden und kam mit Werkzeug wieder.

Es wurde gehämmert, gemeißelt und gesägt... Oh Mann die armen Nachbarn... 

Als P gegen 2:30 wieder mal aus dem Halbschlaf auf der Treppe erwacht und nach oben schaut, ist der Drehknauf der Tür, die Blende eigentlich irgendwie alles am Schloss komplett zerstört. Sogar den Riegel haben sie versucht mit nem Sägeblatt durch den Türspalt durchzusägen... Fazit: Die Tür ist zu!

Wieder aufgeregtes rumlaufen und telefonieren...

Dann endlich, 3uhr Nachts hat der Wachmann jemanden erreicht der Englisch konnte.

Der erklärt P: Der Tür Ingenieur kommt morgen früh um neun... Ähm, und wo... Ah, um zu schlafen wurde er in ein anderes, unbewohntes Apartment im Nachbarhaus verfrachtet.

Da fehlten nun einige Dinge wie Klamotten, Schlafanzug, Zahnbürste...

Kein Problem... nach gerade mal 15 Minuten drückt ihm der Wachmann ein einzeln abgepacktes Zahnputznotpaket in die Hand. Wasser bekommt P dann auch noch. Nochmal 15min später.

Ihr könnt euch vorstellen, wie P am nächsten Morgen aussah, nachdem er gegen 4Uhr im Bett war...

Willkommen in China...

Die Tür ist jetzt übrigens repariert und neue Schlösser sind eingesetzt. :-)

M - Skahdahmd

23März2017

1. 上海'er Skahdahmd - "Runde zur Pflege des östlichen Sprachgutes und spielerischen Erhaltes der urväterlichen Skattradition" ploppt gestern in meinem Handy auf. Endlich.

Als ehemaliger Stammhalter der Coburger Skatabends (zum Erhalt der Skattradition innerhalb der Firma in der ich tätig bin) und nun Ausgewanderter musste ich den Coburger Abend an einen Kollegen übergeben. Hier in Shanghai waren wir allerdings genau zwei die der Sprache und dem Kartenspiel überhaupt noch mächtig sind. Daher hat sich knapp 17 Monate nichts getan. Leider.

Mit unserem Deutschlandbesuch, der sechs Wochen in China verweilen darf, tut sich aber schlagartig die lang ersehnte Möglichkeit auf, doch endlich mal einen Abend pro Monat eine verrauchte, abgeranzte Kneipe zu suchen und ganz der Urväterlichen Tradition bis in die Nacht Skat zu spielen.

Soviel zur Theorie. Die Praxis ist etwas komplexer. Der 1. Skatabend wurde nun schon mehrfach verschoben.

Erstes Problem: Wir haben keine Altenburger Skatkarten mit deutschem Bild. Ohne diese kann man überhaupt nicht Skat spielen. Die Lösung ist eine Kollegin aus Coburg die auf Dienstreise hier vorbeikommt. Und sie hat sich wirklich ein Bein ausgerissen für uns. Nur das man eben in Bayern nur französisches Bild bekommt. Oder eben Schafkopfkarten mit bayrischem Bild. Naja, Hauptsache nicht französisch, Zack... die Sechsen aus dem Schafkopf raussortiert, fertig ist die deutsche Skatkarte. Vielen Dank an dieser Stelle an die Kollegin aus der Vergleichsabteilung für die beiden Schafkopfpacken. Vor allem hab ich so gelernt, dass Skat sogar aus Schafkopf entstanden ist.

Nächste Hürde: Wir bekommen aufgrund verschiedenster Gäste einfach uns drei nicht unter einen Hut. Die nächste Verschiebung droht. Und der dritte Kollege ist nur noch 3 Wochen da... wir brauchen ein Backup. 

Liegt Schweden eigentlich östlich? Hm... es liegt zumindest schonmal nicht westlich oder? Also von hier aus schon. Ach man, egal. "Magst du Skat lernen? [Pause] Ach Ähm... und Ostdeutsch?" :-) Und ja, wir haben jetzt einen Schweden in unserer Skatrunde. Auch wenn wir ihm das Spiel, die Zahlen (achdznn,zwannsch,zween...) und die ganzen Begriffe beibringen müssen (Do gommdor raus, Duh bisd vornnä, wass saochsdn?...).

Nächste Hürde: die Kneipe... seit ersten März ist Rauchverbot in allen öffentlichen Kneipen. Daher gibt es keine Urig deutsche, abgeranzte und verrauchte Kneipe mehr. Mal abgesehen davon, dass keiner von uns raucht und das mit dem Verbot super ist (ich staune immer noch, dass sich alle dran halten), brauchen wir trotzdem ne gute, traditionelle Location. Weder abgeranzt, noch urig wird es dann gestern Abend im Hop Project als unser Grüppchen verschiedenste Biersorten hinter der Bar erspäht und richtig käsige Sandwiches auf dem Tisch landen.


Zumindest die Biersorten lassen recht schnell die richtige Stimmung aufkommen. Und dann fangen wir erstmal an die Grundregeln, die Karten und eigentlich alles zu erklären.


Dann erstmal offen spielen um weiteres Wissen zu festigen und dann am Ende des Abends via Try n Error mit geschlossenen Karten weiter zu trainieren. Unser Neuzugang macht sich nach wenigen Runden schon hervorragend in dem Spiel und ich mach mir Sorgen, dass in Zukunft vermutlich die ganzen Runden auf meinen Deckel gehen. Aber ich denke das werden wir dann sehen...

Aufgeschrieben haben wir erstmal nix, aber zur nächsten Runde werden wir vermutlich den ersten 501er spielen um mal zu schauen wie eingerostet wir „alten Hasen“ und wie gut der „alte Schwede“ denn nun wirklich ist.

Ich freu mich jetzt schon auf den 2. 上海'er Skahdahmd und möchte hiermit offiziell aufrufen, sich zu melden, falls ihr mal in Shanghai seid und Skat spielen könnt. Bei uns geht's um nix, außer ne Runde nach 501 Miesen. 

M - Woche 11...

22März2017

...war der Codename für die ganze letzte Woche, geprägt von geschäftlichem Besuch aus Deutschland, Korea und Japan. Das hatte neben vielen Abstimmungen und Diskussionen natürlich auch eine deutliche Zunahme an Gewicht zur Folge. Man will ja auch zeigen, was Shanghai so auf dem Teller zu bieten hat.

Japanisch, italienisch, Indisch und natürlich Chinesisch... unser Besuch ist sich sicher, das man hier zumindest nicht verhungern muss. Das Wetter spielt auch mit und neben Sonnenschein gibt es auch noch blauen Himmel mit moderaten Luftwerten. Hat sich Shanghai diesmal richtig gut verkauft. :-)

Und weil so eine Woche dann doch irgendwie auslaugt, wird schon am Freitag Abend festgelegt: Morgen ausschlafen! Meinetwegen bis Sonntag Mittag. :-)

Ganz so wird es dann nicht. Wir schaffen es am Samstag zumindest aus dem Bett und zu Ikea. Mal wieder zwei Gläser kaufen, da unsere Putzies jedes Gläser-Pärchen binnen weniger Wochen in Solo Gläser verwandeln. Mal sehen ob die schweren "Panzergläser" das jetzt länger aushalten, oder wir mit lauter verschiedenen Gläsern unsere Rückreise antreten. 

Ganz nebenbei haben wir uns noch mit LED Kerzen ausgestattet, die echt gemütliches Licht machen und A hat noch eine Möglichkeit gefunden, die Kapazität ihres Schuhschrankes zu erhöhen. Jetzt glüht TaoBao wieder...

Der Sonntag war dann ähnlich ruhig, nur das mittlerweile 2 Stunden Kizomba sich normal anfühlen und wir dabei soviel Spaß haben, das es sogar 3 sein dürften. Nur meine Rückenmuskulatur verrät mir, das zwei Stunden aktuell noch genau richtig sind. :-)

Bei Pizza mit Freunden werden wir dann "endlich mal" über Milchpumpen informiert und haben eine Menge Spaß dabei.

Zuhause angekommen lassen wir die Woche bei Regen und ungemütlichen Temperaturen draußen und LED Kerzenlicht, dem empfehlenswerten Film Passengers und Kuscheldecke drinnen ausklingen. 

M - von New York nach Shanghai

13März2017

Der Rest des Wochenendes sollte trotzdem noch ein paar Highlights in Reserve haben.

Neben zwei Stunden Kizomba, nach denen ich förmlich spüren konnte, wie die Muskeln im Rücken das wachsen anfangen haben wir uns auch dem Kampfsport wiedermal hingegeben.

Bei einem schwedisch/deutschem (5 Schweden, 4 Deutsche, wir sind hier echt in der Unterzahl...) Dinner fliegt das zweite Filetsteak des Wochenendes in meinen Mund. Manchmal ist Shanghai ein bisschen wie das Schlaraffenland. Einfach den Mund aufmachen. Und die Nase zu, und das Portmonee auf. :-)

Nach Filetsteak und Nachtisch schaffen wir es gerade noch so zum Komedy Klub und haben einen herausragenden Abend.

Der Hauptgast ist ein ehemaliger Künstler von hier, der nach 12 Jahren nach New York gegangen ist um Komedy zu machen. Und die Geschichten vom Versuchen und Scheitern, von Träumen in Manhatten und Leben in Brooklin und davon trotzdem nicht aufzugeben, weil das ist die USA... uns treibt es die Tränen in die Augen vor lachen. Natürlich erzählt er auch viel über China. Schließlich muss hier aufgeklärt werden.

Und dann redet er über eine Geschichte, die ich genau so auch kenne. Wenn die Daheimgebliebenen fragen: China?!?! Ist das nicht gefährlich. Und darauf hat Joe Schaeffer die perfekte Antwort. Nach dieser Antwort brauch man nicht mehr rumstammeln und überzeugen. Es ist einfach logisch und klar.

In China ist es nicht gefährlich. Die Kultur ist friedliebend. Vor 1000 Jahren haben die Chinesen das Schwarzpulver erfunden. Und was haben sie damit gemacht?
Genau!
Feuerwerk. Die wohl tuffigste Erfindung der Welt. "Oh, es brennt und knallt... Ah ich habs! Lass uns Blumen in den Himmel malen..."

Das Saal hat getobt. Und es ist auch noch was wares drann. Mit Muskelspannubgen im Bauch lassen wir den Abend noch im Shrine ausklingen. Hier müssen wir mit unserer Reisegruppe im Mai auch mal hin.

Und noch ein Highlight das Wochenende:


R2D2 ist endlich fertig. Nur Leuchten und Piepen wird nix. Sonst ist er echt super geworden. :-)

M - das unstetige Shanghai

11März2017

Am Freitag Abend hat uns Shanghai seit langem mal wieder richtig erwischt... Nicht das das schlimm ist, nur hatten wir eh schon soviel Hunger.

Aber fangen wir mal von vorn an.

In Hongqiao nicht weit vom aktuellen Wohnort unseres deutschen Besuches waren wir mal Teppenyaki essen. All you can eat and drink for 230RMB. Dadurch dass dazu neben Sushi, Sashimi und Gegrilltes auch Bier und Sake dazugehört für viele unserer "mit-in-Shanghai- lebenden" ein sehr guter Deal. Und daher auch das große Ziel mal wieder sowas zu machen. 

Bei BonApp also nach der Nummer geschaut, das in Honqiao rausgesucht, angerufen. Hui das war holprig. Das Tisch bestellen auf Chinesisch hat noch nie so schlecht geklappt, wie dieses Mal. Naja. Wird schon passen.

Am Abend dann auf zum Restaurant. Das sind knapp 20 Minuten Fußmarsch von da, wo uns der Firmenbus ausspuckt. Dort angekommen sieht irgendwie alles ganz anders aus. Eine nette Dame am Eingang versucht uns zwar aufzuhalten, aber das schafft sie nicht. Und der Hunger wird größer als wir im "Restaurant" stehen und nicht auf Teppenyaki, sonder auf einen nicht ganz so freundlich wirkenden Security-Chinesen schauen.

Ach, das ist gar kein... oh, was ahso ein privater Club. Hm... ok... Und raus da. 

Aber wo hab ich angerufen? Wo hab ich reserviert. Nochmal das Handy raus. Au Mist. Das ist ne andere Adresse. Die sind umgezogen. Also los, 15 Minuten zur nächsten U-Bahnstation und von da aus zur neuen Adresse. Das Loch im Magen fängt langsam an zu ziehen. Wir haben extra kaum was zum Mittag gegessen.

Angekommen an der neuen Adresse wirds noch verrückter. Wir fragen uns durch, stehen an der Hausnummer, aber da ist jetzt ne Bank drin. Ich glaube nicht das der Bankangesrellte uns Rinderfilet am Schalter durchreicht. Was zum... wo zum teufel hab ich angerufen? Ah genau.. einfach nochmal anrufen...

Nach dem Telefonat die Gewissheit. Diesmal hab ich als erstes gefragt, ob sie ein Restaurant sind. Sind sie net. Meine Reservierung haben sie vermutlich nur aufgenommen, weil ich so sehr drauf beharrt habe, und eben nicht die richtige Frage gestellt hab. Oh Mann...

Und während der Magen fast implodiert laufen wir die nächsten 20 Minuten. Weil das kürzer bzw. schneller war als U-Bahn mit einmal umsteigen.

Meine Uhr zeigt ein "Trainingsziel übertroffen" als wir an einem Steakrestaurant endlich unser wohlverdientes Abendbrot bestellen. Und trotzdem hab ich danach immer noch ein klitzekleines Loch im Magen. "Noch in Boxing cat, noch was drinken?" ist da die richtige Frage.

Dort gibt's dann noch nen Espresso und das da:


Ein (ehrlich, ich habs gegoogelt) 1070 kcal Snickers Käsekuchen. Der verstopft auch gleich den Magen komplett, schmeckt herausragend und trotz relativ früh am Abend sehen alle danach etwas müde aus... das wird kein so langer Freitag.

Dafür kann ich den als Trainingseinheit mit anrechnen, auch wenn die Energiebilanz vermutlich negativ ausfällt. Käsekuchen sei Dank.

M - Neues vom Spocht...

08März2017

Es gibt Menschen bei denen hab ich in Deutschland manchmal den Kopf geschüttelt, weil sie jede sportliche Aktivität bei Facebook mit Statistik-Zeit erfolgen und ein paar Schwitz-Smileys gepostet haben. Man fühlt sich dann jedes Mal so schlecht, wenn man wieder ließt: Wow, der ist gerade wieder nen Maraton gelaufen. Manno, dann ist er diese Woche schon 60km gelaufen, 80km Radgefahren und hat schon 3 Stunden Fitnessstudio hinter sich. Und dabei ist erst Mittwoch.

Meistens hab ich dann Facebook ausgemacht und hab erstmal was gegessen. Doch seit wir in Shanghai sind ist alles anders.

  1. Wir haben kein Facebook mehr. (Zumindest in sehr unregelmäßigen Abständen)

  2. Wir veröffentlichen jetzt auch 100% unserer sportlichen Leistungen.


Nachdem wir also letztes Jahr im Sommer einmal Joggen waren, und zumindest regelmäßig das Tanzbein schwingen, kommt nun unsere nächste Meisterleistung, die ihr beklatschen, kommentieren und bestaunen könnt:

Wir waren tatsächlich im Compound-eigenem Fitnesstudio. Gar nicht so übel da... zwei Laufbänder, ein Fahrrad, ein (kaputter) Cycle Trainer und ein Stepper. Dazu Freigewichte, Arm-, Rücken- und Rumpftrainingsgeräte. Und sogar ein paar Mädels die sich hier den Reis von den Hüften schuften.

Wir nehmen Aufstellung und los geht's. A reißt 4km auf einem Laufband runter und ich beschäftige mich zum ersten Mal mit einem Stepper.


Wow... nicht ganz nen Snickers abtrainiert. Dafür 111 Stockwerke gesteppt. Moment, das heißt ich bin gerade auf den Flaschenöffner gestiegen. Cool. Das ist doch mal ne Leistung, die man veröffentlichen muss. :-D

Ich glaube wir gehen wiedermal zum Spocht. Mal sehen, im Juni oder so...

M - der verdammt kurze ... äh, wo ist der Sonntag?

06März2017

Am Sonntag steht nur ein Punkt auf dem Programm. Brunch im Vue Restaurant.

Essen waren wir hier noch nie, allerdings war die Bar des Hotels der erste Punkt, an dem A und Ich gemeinsam den Bund bei Nacht betrachtet haben. Beim Look&See, knapp 18 Monate her.

Diesmal sind wir aber Tagsüber da, und mit den Schweden unterwegs. Versprochen wird uns ein Luxusbrunch mit Allem drum und dran. Schon als wir  11 Uhr im Hotel drunter eintreffen ist geschäftiges Treiben. Links und rechts wird je eine Hochzeit vorbereitet. Wir wollen gerade mal ein bisschen hinter die Kulissen schauen, da kommen auch schon die Schweden um die Ecke und auf geht's, im Panoramafahrstuhl in den 30. Stock.

Dort werden wir vom (französischem) Manager, Benjamin, per Handschlag persönlich begrüßt und machen die erste festellung des Tages: es sind ein Haufen Schweden da... selbst unsere schwedischen Freunde sind sehr überrascht wieviel Landsleute sich heute hier eingefunden haben. :-)

Dann geht's erstmal zum Tisch um unsere Sachen abzulegen, ein Gläschen Champagner zu schlürfen und irgendwie mal in die luxuriöse Welt der Reichen und Schönen abzutauchen. Vor allem, da unser Tisch an einem Panoramafenster mit Ausblick auf den Bund und die Skyline von Shanghai steht. Atemberaubend... Für A gibt's dann noch bissel stilles Wasser und nen O-Saft, bevor wir uns zur ersten der 7 Stationen des Buffets aufmachen. Der (deutsche) Chefkoch Benjamin erklärt uns alles...

Spanischer Iberico Schinken, Trüffelhonig, "Hackepeter" und herausragender Käse begleiten den im wahrsten Sinne des Wortes ersten "Gang". Wir unterhalten uns prächtig und arbeiten uns im Laufe der nächsten Stunden inklusive "Weinbegleitung" bis zum Desserttisch vor. Nur ein Paar Eindrücke:

    • Frischer Hummer

 

    • Tomate (Büffel-)Mozerella

 

    • Geräuchertes Hühnchen

 

    • Selbstgeräucherter Norwegischer Lachs

 

    • Trüffelrisotto

 

    • Tiger-Garnelen

 

    • Frischer Fisch

 

    • Lamm

 

    • Waygu Rind

 

    • Rouladen mit Spargelfüllung

 

    • Frische Waffel mit Vanilleeis

 

    • Soufflé



Und ganz zum Schluss ein ganzer Tisch mit Früchten, Kuchen und und und.

Als wir nach 5 Stunden später aus dem Restaurant rollen, tun das drei von uns in leichten Schlangenlinien. Wir haben nämlich währen der Weinbegleitung das schwedische Wort für beschwipst gelernt. "Salonberusad" oder so ähnlich. Es heißt soviel wie salonfähig betrunken sein. :-)

Was für ein Brunch. Und auch mit Dinner. Weil essen kann ich heute nix mehr. Also schon fast ein Brunner. Und wenn man bedenkt, dass das Sekt-Frühstück, Mittag und Abendessen mit Weinbegleitung  war, dann sind die 90 Euro Pro person schon wieder relativiert. Ist halt mal wirklich in eine andere Welt abtauchen. Und hier habt ihr mal die Aussicht:



Und ja, an diesem Sonntag kann man mal das graue, nicht ganz so schöne Shanghai sehen. Und gerade beim Blick von der Bar sieht man den Unterschied von Tag und Nacht deutlich:


Und ja, es hat auch irgendwas... aber mit blauen Himmel, oder bei Nacht ist es trotzdem schöner.

Als wir um Fünf ins Taxi steigen, sind wir müde und geschafft. Vom Essen, von Wein, vom vielen Spaß, den wir hatten. Die Zeit ist vergangen wie im Flug.

Daheim angekommen schaffen wir es eigentlich nur noch auf die Couch... und dann ins Bett. Was für ein kurzer, aber wirklich schöner, leckerer Sonntag...

M - der etwas kürzere Samtag

05März2017

Da haben wirs auch schon. Ist der Freitag lang, wird der Samtag etwas kürzer. Zumindest den frühen Morgen haben wir irgendwie verpasst. Und den frühen Nachmittag dann der Wäsche und meinem "Star Plan" Bausatz geopfert.

Zum Mittag hat es uns mit dem Ziel Salat zu essen nach Xujiahui verschlagen, wo aufgrund des schönes Wetters so viel los war, das wir nur in ner Pizzeria noch nen Platz bekommen haben. Schade, da hab ich jetzt gar keinen Salat auf der Karte gesehen...

Apropos Wetter:


Frühling kommt! :-)

Und wir haben noch ein Wiener Café gefunden welches sogar die Karte in Chinesisch, English und Deutsch hat. Da konnte A nicht umhin nen "Eispalatschinken mit Schlagobers" zu bestellen...


Am Abend dann wieder mal ein, na nennen wir es Standardprogramm. Wir machen uns auf den  Weg zur IAPM und treffen uns mit Freunden im Greyhound Café um leckere Asiatische Küche mit westlichen Einflüssen zu genießen. Oder auch: n Thailänder, in dem kein Thailänder kocht. :-)

Das Essen ist sehr gut und was sich richtig lohnt ist die Nachtischkarte. So eine dicke Nachtischkarte hab ich vorher noch net gesehen. Wow...

Abschluss des Abends bildet dann der Film "Logan", der uns sehr gut unterhalten in der letzen Stunde des Samstages in die Nacht entlässt...

M - der lange Freitag

04März2017

Wir haben für uns festgestellt, dass wenn wir am Freitag Abend unterwegs sind, sich das Wochenende viel länger anfühlt.

Und da ein langes Wochenende auch noch zu den Sachen gehört, die wir lieber haben, als eine lange Woche, wir gleich mal der deutsche Besuch in die abendliche  Restaurantplanung mit aufgenommen.

Wir starten im "Al's Diner" mit einem amerikanischen Abendbrot der Superlative. Zumindest was die Kalorien angeht. Zwischen Hotdogs und Chili landen auch Spaghetti mit Fleischbällchen auf dem Tisch. Nur das ich erstmal 3 Minuten die Fleischbällchen umschichten muss um überhaupt Spaghetti zu finden. Und alles ist lecker und gehaltvoll.

Wer es richtig drauf ankommen lassen möchte bestellt noch nen Milchshake dazu und ist noch ein Stück Kuchen mit der wirklich guten Eiscreme vom Al. Alleine der Milchshake muss vom Energiegehalt irgendwo zwischen Schokoladen - Fondants und ner ganzen Schwarzwälder Kirchtorte liegen. Macht aber nix. Irgendwie bekommen wir alles rein und machen uns auf den Weg zur Telefonzelle.

Hä? Tatsache. Da ist eine rote Londoner Telefonzelle in die Wand eingelassen. Aber laut BonApp... ah Moment. Da drüber stehts: Barules. Wir sind richtig.

Also alle rein in die Telefonzelle, und dann? Ah, nach rechts an der Wand drücken und Zack, stehen wir in der Bar. Gemütlich mit teilweise extravaganten und vor allem seltenen Cocktails lassen wir es uns im Erdgeschoss gutgehen.

Im ersten Stock ist es vermutlich auch sehr hübsch. Allerdings muss man um dahin zu kommen auf einem Klavier eine bestimmte Melodie spielen. Sonst wirds nix mit oben sitzen. Es gibt echt schon coole Bars in Shanghai.

Während wir in der Bar unseren Cocktail schlürfen, stellen wir auch noch fest, das vom 2.-4. April frei ist. Und das genau da eine geführte Tour nach Guilin geplant ist. Da wollten wir doch schon immer mal hin. Da müssen wir gleich mal unsere Reisefachangestellte am Montag draufhetzen.

Ausklingen tut der Abend dann im Apartment, in dem uns ein Hip-Hop-Charts-Elektro Klangteppich um die tanzenden Beine gewebt wird. Als wir später auf anhieb ein Taxi bekommen und uns auf den Weg nach Hause machen ist zwar offiziell schon ne Weile Samtag, aber für uns endet gerade erst der lange Freitag...

M - DianPingChe jetzt bu hao...

03März2017

Wer erinnert sich noch an das Bild unseres schönen mint-grün-türkisen Rollers?

Als wir ihn gekauft haben hatten wir Bilder im Kopf von A und mir bei Sonnenschein durch die French Concession. Freiheit, Freude und Spaß waren die Unterschriften unseres "Werbefilmchens". Zwei Monate später war es schon nur noch ein Fortbewegungsmittel für mich. Die Polizisten auf der Straße haben da plötzlich durchgesetzt, dass nur noch eine Person draufsitzen darf.

Ist schließlich ein "Fahrrad". Zum Brötchenholen immer noch super und zumindest Spaß für mich. Bis heute.

Oder sind wir mal ganz genau:  bis zum 1.3.2017

Jetzt da der Frühling wieder vor der Tür steht haben wir nämlich beobachtet, ob die Polizisten sich wieder auf die Straße trauen um "doppelt Fahrer" abzuhalten und mit 50 RMB abzukassieren. Oder ob sie es vielleicht nicht machen und wir wieder den alten Werbefilm abspielen können.

Bäm... die Polizisten sind da. Und sie sammeln die E-Bikes vollständig von der Straße. LKW weise werden sie hier abtransportiert. 


Was ist hier los? 

Ein paar Recherchen später das Ergebnis: Vor drei Jahren wurde ein Gesetzt veröffentlicht, das alle E-Bikes illegal macht, die

  • über 20km/h fahren (unseres max 60 km/h)

  • eine größere Batterie als 48V haben (unseres 60v)

  • über 40kg wiegen (knapp 60kg)

  • und mehr als 240W haben (keine Ahnung, wir haben mehr)

  • und von bestimmten Herstellern stammt (unseres nicht)


Dazu wurde eine dreijährige "Karenzzeit" erlassen in denen man sozusagen Umsteigen oder Umrüsten könnte.

Hat keiner gemacht, weil wie immer in China, was nicht kontrolliert wird, ist erlaubt. Nun wird aber kontrolliert und auf den Straßen sind keine E-Bikes mehr zu sehen. Die Wiederverkaufspreise sind absolut im Keller, man muss sich sogar eher Gesanken um die Entsorgung machen.

Wobei da hilft einem die Polizei auch. Wenn man ab dem 25.3.17 mit so nem Ding erwischt wird kostet das 200 RMB und es wird Entsorgt. Hm... zumindest eine Sorge weniger. ;-)

Jetzt schauen wir aber erstmal ob die Polizisten das durchhalten und nebenbei werden wir uns mal mit dem neuen Geschäftsmodel des Fahrradverleihs beschäftigen. Die schiessen gerade wie Pilze aus dem Boden. Und sind vermutlich die einzig wirklich sinnvolle Alternative. Weil die E-Bikes, die jetzt erlaubt sind entsprechen den uns bekannten Pedalecs und sind in Rosa mit Einkauskörbchen vorn dran.

Das war ja nun gar nicht in unserem Werbefilm...

M - Männer werden 9, danach wachsen sie nur noch...

01März2017

Ist so die allgemeine Meinug vieler Mädels und Frauen.

Und ich muss zugeben, irgendwie ist was dran. Zumindest, als ich letzte Woche mit zwei Kollegen nach Hause fahre und wir durch Zufall wieder auf das kopierte Lego zu sprechen kommen.

Wer es nicht kennt: für viele 100 Euro kann man von Lego Sammelpakete kaufen, aus dem man dann R2D2 von Star Wars oder nen Sternenzestörer nachbauen kann.

Letzte Woche haben wir in der U-Bahn mal geschaut, was Taobao diesbezüglich so anbietet. Und Zack, da gingen auch schon die Pferde mit uns durch. Nen R2D2 für 30 Euro, nen MillenniumFalken für 15 und Isengart für 25 landen im Warenkorb und der Lego... äh Leypin Battle kann beginnen.



Die Kartons machen schonmal einen guten Eindruck, auch wenn die Pappe von der Qualität nicht mal ansatzweise mit dem Original mithalten kann.

Der Rest ist komplett kopiert. Die Anleitung, die Steine, einfach alles. Und da passiert es. Die Augen leuchten, die Steine klimpern und es wird gebaut. 2 Stunden versinken A und ich beim Steine suchen, zusammenbauen, fluchen, freuen und Stein auf Stein stecken.
Nach den 2 Stunden haben wir nicht mal 1/3 fertig und so richtig sieht es nicht nach R2D2 aus. Auf der anderen Seite verspricht uns der Karton auf dem Couchtisch noch ein paar Abende Bastelspass. 


Auch wenn die Spaltmasse zwischen den Steinen auch net wirklich nach Lego aussehen reicht es trotzdem bei einem Schritt zurück schon für ein optisch gutes ergebnis. Chabudoule halt. Irgendwas ist immer. :)

Ich bin gespannt, wann unser eigener R2D2 dann endlich fertig zusammengesetzt seinen Platz im Gästezimmer einnimmt. Und bis dahin bin ich halt erstmal 9. Und A auch irgendwie. :-)