Berichte von 09/2016

M - Ankunft in Hiroshima...

30Sept2016

Von Okinawa bis zum Hotel nach Hiroshima ist es in Japan kein Problem sich zurechtzufinden. Fliegen klappt, wo man Tickets kauft ist bestens beschrieben und wo der Bus abfährt... Naja, ihr wisst schon. :-)

Was jetzt in Hiroshima aber wirklich zuschlägt: die Enge... Hatten wir in Okinawa kein großes, aber normales Hotelzimmer, sieht es hier in Zentrumsnähe schon anders aus. Dafür ist alles beschrieben:


Und ja, das Bett ist maximal 1,20m. Fast wie in unserer "Jugend". ;-) Jetzt bekommt man mal ein Gefühl für Wohnraum in Japan.

Damit uns da nicht gleich am ersten Abend die Decke auf den Kopf fällt, gehen wir...


Genau, Sushi essen. Super Lecker, mit Bestellung per I-Pad und zum halben Preis im Vergleich zu Okinawa... Läuft...

Achso, und ganz nebenbei sind wir genau heute ein Jahr ohne deutschen Wohnsitz. Interessant das in Japan festzustellen, beim steuerfreiem Einkauf mit Deutschem Pass, indem Shanghai als Wohnort steht.

M - Glockengeläut?

29Sept2016

Nach ein paar Tagen in Okinawa fällt uns auf, was wir in Shanghai schon ewig nicht mehr gehört haben... Es läuten Glocken. So richtige Kirchenglocken.

Nun hätte ich ja nicht gedacht, das die Japaner großen Wert auf christliche Traditionen legen, auch wenn westliche Religion hier gerade "in" ist. Weiterhin habe ich keine richtige Kirche gesehen, die das Geräusch von sich geben könnte. Und das interessanteste ist: es ist nicht zu einer bestimmten Zeit. Nicht Punkt um oder halb, sondern mal 13:24 von rechts und 15:03 von links hinten... Hä?

Auf unserem abendlichen Spaziergang kommen wir dem Rätsel auf die Spur... Unser Hotel hat zwei "Kapellen". Also zwei kirchenähnliche Gebäude mit einem großen Kirchentor vorn, einem gotischem Treppenaufgang an der Seite und draußen einem offenen Pavilion, alles für Fotos. Und innen einem weißem neumodischem Altar vor einer kompletten Glaswand, die das Kirchenschiff abschließt, für die Trauung selber. Der Blick ist atemberaubend. Trauung wie in einer Kirche mit Blick aufs Meer. Kein Wunder, das wir hier täglich 4-7 Brautpaare antreffen.


Und warum es 4-7 mal am Tag Glockengeläut gibt. :-) Die kommen, wie im Film, nach der Trauung. Egal wie spät es ist.

M - blauer Himmel über Okinawa

28Sept2016

Nachdem wir gestern noch einen sonnenlosen Regentag rumbringen mussten, sieht es heute beim Aufwachen schon ganz anders aus... Blauer Himmel, Weiße Fluff-Wölkchen und Meeresrauschen...

Aber trotzdem waren wir gestern nicht ganz untätig und haben eine "Kaffefahrt" gemacht. Die Route soll uns vom Schmetterling-Park, zum Okinawa Aquarium, zur Ananas Farm und zum "Glass-Haus im Wald" bringen. Inklusive Mittag-Essen und "tollen Geschenken". :-)

Im Großen und Ganzen kann man tatsächlich sagen, das es eine gesponserte Fahrt zum Aquarium war.

Insgesamt waren wir 7 Westler, vielleicht  max 15 Chinesen und 35+ Japaner im Bus. Chinesen und Japaner sind außer an der Sprache (gezischt/gesungen vs. abgehakt/fast geflüstert) für uns kaum zu unterscheiden.

Auf dem Weg zu ersten Stop fällt uns wieder auf, was in Europa kaum passieren würde: ungenutzte wunderschöne Sandstrände säumen die Straße nach Nago. Ich hab an jeder Bucht das Gefühl aussteigen zu müssen und mich dort hin zu legen. Aber das Wetter ist nicht so toll, und 80% das Busses würden das nicht verstehen. Außerdem hat der Bus einen festen Fahrplan. An jedem Stop wird die exakte Weiterfahrzeit mitgeteilt, mit den Hinweisen: 10 Minuten vorher da, wer nicht da ist hat Pech und findet selbst einen Weg zum nächsten Stop. Wow... Konsequent.

Am ersten Stop gibt es dann aber erstmal eine Okinawa Nudelsuppe (nicht so gut wie die am Flughafen) und als Geschenk einen 5% Rabatt Gutschein für den Shop. Dann ab in die Schmetterling Zucht, die tatsächlich sehr nett anzuschauen ist. Bestimmt 10cm große Tierchen schweben überall rum und sind sogar recht zutraulich. Im Shop kaufen wir nix, und exakt zu besprochenen Zeit geht's weiter ins Aquarium. Hier haben wir 3 Stunden Aufenthalt und es ist wirklich toll.


In der Mitte befindet sich ein Meeresbecken aus 60cm dicken Akrylglas, in dem man Walhaie, Mantas und Fischschwärme beobachten kann. Wir stehen hier ewig davor und bestaunen diese Tiere.

Auch die kleinen Fische sind mit dabei und daher erkennt man das Aquarium von Nemo, dem Clownsfisch, am lauten Gelächter der Kinder. Trotzdem bleibt der Eindruck: Laut=Chinese, Leise=Japaner. Selbst bei den Kindern.

Draußen finden wir dann noch Schildkröten und sogar Delphine.


Die hier in einer Unterwassershow definitiv Interlligenz beweisen. Am lustigsten ist eigentlich ein kleiner Delphin, der nicht zu Show gehört, aber ständig im Hintergrund springt um Aufmerksamkeit zu erregen. 

Nach diesem Ausflug verblassen natürlich die nachfolgende Ananasfarm, an der es nur um das vermarkten von Ananasschnaps, -Kuchen und -Produkten geht, und das Glashaus im Wald, was weder aus Glas ist, noch im Wald steht sondern nur Lokale Glaskunst verkauft. Trotzdem schlagen hier einige zu und kaufen viele Souveniers. Und ich muss zugeben, das Ananas-Eis auf der Ananas-Farm war super Lecker. :-)

Als wir gegen 18 Uhr wieder im Hotel sind, ziehen die letzen Ausläufer des Taifuns durch, während wir in der Bar einen Akloholfreien Cocktail genießen...

Morgen wird wieder blauer Himmel...

M - Sonnen - und Weltuntergang...

26Sept2016

Wir sind schon nach der ersten Nacht äußerst relaxed und genießen unseren Urlaub. Als wir allerdings früh um Neun am "westlichen" Frühstücksraum Schlange stehen bin ich etwas verwirrt. Es gibt drei Frühstücksrestaurants. Ein chinesisches, ein japanisches und ein westliches Restaurant. Wir kennen nicht die genaue  Verteilung der Menschen, aber wir haben bisher maximal 14 Westler hier gesehen. Also hätte ich volle Japanische und Chinesische Frühstücksrestaurants erwartet.

Stattdessen nix los beim Japaner, wenig los beim Chinesen, aber wir stehen 20 Minuten an um ein westliches Frühstück zu bekommen. Naja, das heißt erstmal nur, dass "unser Frühstück" das beliebtere ist. Und das es sich komisch anfühlt zu warten, nachdem wir in Yunnan die einzigen im westlichen Frühstücksraum waren.

Der Rest des Tages wird einfach am Pool verbracht. Mit nem guten Buch und viel Entspannung, bevor wir uns auf den Weg zum Sonnenuntergang anschauen auf einem Schiff machen.

 


Das war toll. Und weil das alleine ziemlich teuer ist buchen wir es im Paket mit Schnorcheln am Riff. Und das macht auch Riesen Spaß. Uns wird auch mitgeteilt, das es gut war die Sonnenuntergangsfahrt jetzt gemacht zu haben, weil morgen ein Taifun kommt.

Beim Schnorcheln am nächsten Tag haben wir viel Spaß und sehen tolle Fische. Sogar ein dicker Nemo ist mit dabei. Leider ist das Wetter schön recht dunkel und regnerisch, aber trotzdem kann man einiges von den Korallen und Fischen  sehen.


Die zwei Nemos hab ich allerdings in der Lobby fotografiert. :-)

Das Wetter wird weiter schlecht und wir gönnen uns erstmal ein "rasiertes" Eis. Mit Mango und Passionsfrucht. Toll...


Das ist wie ein Riesen Zucker-Schneeball mit Frucht und Vanille Eis obendrauf... Hm...

Punkt 15:30 vibriert mein Handy und macht eine Sirene... Ermergancy Alert - Notfall Alarm. Die Zeichen kann ich nicht lesen aber auch Lautsprecher auf der Straße erwachen zum Leben. Nach einer Weile finden wir raus das Handy und Lautsprecher alle vorm Taifun warnen. Selbst die Handys ohne Internet haben die Mitteilung bekommen. Das ist mal gut organisiert. Und wir haben das dringende Bedürfnis schnell ins Hotel zu kommen...

Auf dem Weg zurück geht dann schon bissel die Welt unter. Die ersten Ausläufer von Taifun sind da...


Und wir schaffen es nicht mehr zum Eingang und stecken in der Nähe das Lieferantenzugangs fest.

Ein Hotelangestellter hat Erbarmen und lotst uns durch die Katakomben der Hotelanlage. Auch das ist total interessant. Nach 5 Minuten durch Gänge, um Ecken und Winkel stehen wir in der Lobby... Und das fast komplett trocken. ;-) Arrigato... Danke... 

Dann mal die Wetterapp gecheckt.


Also wir bekommen nur Ausläufer, aber trotzdem wird das heute Abend bestimmt nix mit rausgehen. Gleich mal im Westlichen Restaurant reservieren... Da gibt's heute Sushi vs. Roastbeef. Genau unser Ding...

M - kulturelle Weiterbildung - Okinawa

25Sept2016

In Japan angekommen wollen wir erstmal was zu essen. Das hängt ein bisschen damit zusammen, das wir eine Stunde verspätet losgekommen sind und damit, dass uns das Essen von China Eastern nicht mehr so richtig vom Hocker haut. Zuviel geflogen in diesem Jahr. :-)
Nach der Landung bewegen uns durch den Flughafen, Passkontrolle, Gepäckband und Zoll. Alles ist gut organisiert. Auffällig ist: Alles sieht aus wie neu, allerdings vor 40 Jahren. Krass.
Während in Shanghai nagelneues Zeug nach 2 Wochen Irgendwie 10 Jahre älter aussieht, ist in Japan 40 Jahre altes Zeug so gut erhalten, als ob es erst zwei Wochen her ist, das es eröffnet wurde.

Das sieht man sogar an den Taxis:


Nachdem wir unsere Tickets für den Bus gekauft und Geld geholt haben, Geht's endlich in des kleine Nudelrestaurant in der Ankunftsthalle. Soba- und "normale" Nudeln in einer Ramen-Suppe soll es werden.


Und das wird es auch. Die Suppe ist super lecker... Nur langsam bekomm ich so ein Gefühl bzgl. Preise... Die Warnungen stimmen, Japan ist teuer. Besonders in den Touristenecken in Okinava. Das soll sich dann im Hotel nochmal so richtig bestätigen. Die 500 Euro, die ich abgehoben habe, werden wohl nicht mal 2 Tage reichen...

Das wissen wir aber da noch nicht und daher geht's Erstmal ab zum Bus. Da herrscht Ordnung. Der ganze Prozess ist Idiotensicher organisiert. 

Als erstes erhalten wir eine Beschreibung am Schalter wo der Bus abfährt. Dann bekommen wir einen Zettel auf dem beschrieben ist, wie wir dahin kommen. Aus dem Flughafen raus sieht man schon ein Schild an der Ecke, ah ja, da rum. Kaum sind wir da rum, steht ein Mann da, der ein Schild hochhält und wie wild winkt. 10m weiter steht noch eine Frau an der Haltestelle und hält noch ein Schild hoch. Diese hat man auch schon vor Antritt der "Reise" vom Ausgang des Flughafens gesehen. Weil die Abfahrtsrennen ist nur 8m vom Flughafenausgang entfernt. Und die Ecke, um die wir gelotst wurden war nur 1m hoch, wie ein Zaun. Man konnte von Anfang an sehen wo der Bus abfährt... Aber Sicher ist Sicher. Willkommen in Japan.

Der Busfahrer fährt seine Route EXACT nach Uhrzeit und fährt auch die Hotels an, wo keiner aussteigt. Dort macht er einen Haken aufs Klemmbrett und weiter geht's. Ich hab das Gefühl dass Japaner die besseren Qualitäter sind und dann kommen wir endlich am Hotel an... Genau nach Plan, als die Uhr auf 17:41 springt.

Beim Einchecken läuft alles normal. Nur die Dame fragt uns, ob wir in Shanghai wohnen und chinesisch sprechen. Ja sagen wir, und sie lächelt und seufzt: "Wir haben hier wirklich viele Chinesen." Obwohl in den Worten keine Wertung ist, klingt es wie eine Entschuldigung. Und bei den kulturellen Unterschieden der beiden Völker kann ich das sogar verstehen.
Unser erstes japanisches Sushi im Hotelrestaurant ist teuer und sehr gut. Das erste mal esse ich einen rohen Fisch, der eine mir völlig unbekannte Textur hat. Er fühlt sich an wie so ein Schlumpf Gummibär mit Samt überzogen. Ich merk schon, das bekomm ich nicht beschreiben. Das muss man probieren.

Insgesamt scheint das ganze Hotel ein Traum für Westler zu sein. "Wir" sind nur zu siebent. Die restlichen EXACT 993 Personen sind Chinesen und ein paar Japaner. Fast wie daheim. :-)
Was daran jetzt das Tolle ist? Ganz einfach: Die sind immer woanders. ;-) Legen wir uns in die Sonne, gehen Sie in den Schatten oder gar nicht erst raus. Geht die Sonne unter gehen Sie essen, während wir uns an den Strand setzen und den Sonnenuntergang genießen. Ok, ein Paar Selfi-Chinesinnen sind auch noch da... Ist die Sonne weg und wir gehen essen, sind Sie schon auf dem Zimmer. Was Sie da allerdings die ganze Zeit machen bleibt uns ein Rätsel.

Apropos Rätsel, wer kann mir sagen, warum in Hotelzimmern für Chinesen / Asiaten immer ein Schaufenster vom Schlafzimmer ins Bad ist? Das ist sehr auffällig. ;-)

M - Geschichten aus der U-Bahn, mal wieder...

24Sept2016

Lange nix mehr aus der U-Bahn erzählt. Es ist aber tatsächlich so, dass viele Sachen mittlerweile einfach als normal gelten, und einem deswegen nicht mehr auffallen.

Ob es riegige Menschenmassen, die stickige Luft zwischen 2 und 11, oder die direkt nach der Rolltreppe stehenbleibenden Chinesen sind. Irgendwas ist immer.

Diesmal hab ich aber etwas gesehen, was mich doch wiedermal etwas zum Schmunzeln gebracht hat. Wie berichtet rennen die meisten hier mit Snartphone oder Tablet vorm Gesicht rum. Dabei schielen sie (selten) obendrüber und dran vorbei um zumindest einigermaßen die richtige Richting einzuschlagen. Heute war in der U-Bahn einer, der hatte ein 12 Zoll großes IPad Pro vorm Gesicht. Das musste er mit zwei Händen halten und ich hab mich gefragt, ob er es vielleicht mit der Nase bedient. Da wirds mit dem vorbeischielen dann langsam schwierig... Zumindest hat er es souverän auf die Rolltreppe geschafft. :)

Auf dem weiteren Weg begegnen wir dann noch der Koenigin der Nacht. Zustimmung wird im chinesichen mit HaoDe signalisiert. Alternativ kann man auch HaoHao sagen. Oder wenn es wirklich gut ist und man den Gegenueber am Telefon vielleicht losweden will, dann sagen manche auch HaoHaoHaoHaoHaoHaoHaoHaoHao. Das Maedel was uns heute entgegenschlaegt macht genau das. Und irgendwie hoeren wir dabei das beruehmte HaaHaahahahahahahahahaHaaaa von der Koenigin der Nacht raus. Klassische Oper in der U-Bahn. Toll...

M - noch nicht mal in Japan...

24Sept2016

... Und schon der erste Kulturschock.

Wir sind am Flughafen. Und wir müssen vom Check-in B zum Check-in H laufen. Da geben wir unser Gepäck ab und bekommen hoffentlich die Tickets.

Auf dem Weg dahin laufen wir ewig an einer Doppelschlange vorbei die genau da endet wo wir hinmüssen. Hä? - Und da wird es uns klar, warum es hier so leise ist, warum keiner drängelt, keiner schiebt, keiner schreit. Warum die Leute hier in Schlange stehen, wie wir es nur von Deutschland kennen. Und vor allem, wie wir es nach nem Jahr meist nicht mehr machen. 

Das ist der Check in nach Japan und hier generieren die Japaner ihre eigene Insel der Ordnung im chaotischen PuDong Flughafen.

Krass. Aber uns fällt noch soviel mehr auf: es ist leise, fast still. Man hat immer das Gefühl, einen noise cancelling Kopfhörer aufzuhaben. Bei den Koffern ist ein deutlich höherer Anteil der echte Rimowa und sie sehen fast neu aus. Auch die Handyspiele sind nicht klimpernde blinkernde BonBon- und Edelstein- Explosionen die uns täglich umgeben, sondern ein stilles, hochkonzentriertes Sudoku... 

Jetzt wird uns auch bewusst, wo die Chinesen in der Reihe sind. Da wo es lauter ist, da wo Koffer mit Schutzfolie und Klebeband sind und da wo die Reihe einen Knicks hat. Noch nicht mal in Japan und schon die ersten Stereotypen bestätigt. Ich bin echt mal gespannt wie das die nächsten zwei Wochen wird. :)

Im weiteren Weg zum Flugzeug zeigt sich, dass die Hölle los ist. Selbst 2,5 Stunden Vorlauf scheinen kaum auszureichen um den Flug zu erwischen. 

Lessons learned: auch eine Wiche vor der golden Week ist viel los und wir müssen mehr Zeit einplanen. :)

An dieser Stelle noch viele Grüße nach Coburg und Zwickau. In diese Beiden Ecken, wünschen wir heute eine wundervolle und unvergessliche Hochzeit. :-)

M - Umzugsfieber und Pizza Special...

23Sept2016

Heute haben wir unsere Kartons zusammengepackt... Wir ziehen um.

Naja, zumindest unsere Arbeitsplätze ziehen um. Wir haben einen neuen Firmensitz und der ist jetzt fertig. Adee 17. Stock und die Aussicht wie in der Chefetage. Dafür bekommen wir genau das was unsere Firma ausmacht: Nämlich ein Gebäude das dem in Coburg zum verwechseln ähnlich sieht. Nur viel größer. Als ich heute die Sachen in meinen Karton gepackt habe, war nicht nur der Gedanke an unseren neuen Arbeitsplatz. Vor genau einem Jahr hab ich auch meinen Arbeitsplatz in Coburg geräumt. Die Zeit vergeht...

Jetzt geht's erstmal nach Japan in den Urlaub und wenn wir wieder da sind haben wir wieder ein neues Arbeitsmfeld. Mal sehen ob wir auf Anhieb unseren Platz finden und auch der eine Karton da ist, in dem ich heute mein Arbeitsmaterial verstaut habe. Ich freu mich drauf.

Was das mit einer Pizza zu tun hat, kann ich euch auch verraten.

Nix...

Aber das gab es gestern zum Abendbrot als Dessert:


Pizza mit Nüssen, Schokosauce, Marschmellows und Keksen. Die war so gehaltvoll, da haben wir noch ein Frühstück draus gemacht. :-)

Ich melde mich dann als nächstes von Japan, kann aber sein, das es bissel dauert, erstmal wird ausgespannt...

M - Karvama...

21Sept2016

Wem der Titel nix sagt, das macht nix. Ich kannte diesen Begriff vorher auch nicht. Und das liegt wahrscheinlich daran, dass ich einfach nicht oft genug in Bulgarien war.

Naja, Bulgarien ist ja von hier aus gesehen auch nicht wirklich um die Ecke, und trotzdem machen wir weiter mit unsere shanghainesischen "Weltreise". Nach klein England kommt jetzt Bulgarien.

Diesmal ist es aber keine "Fakestadt" sondern reiner Zufall, dass wir in Bulgaren landen. Wir haben wieder das übliche Gespraech im Bus nach Hause… „Was denn nur heute mal Essen?“. Ein sächsisch gefärbtes „da gommdor hald ma midd zum Bulgaahrn“ schmettern uns vom Nachbarplatz entgegen und die Idee gefällt uns auf Anhieb recht gut.

Also ab mit dem Zwickauer Heimatstädtler in die DaGu Lu. Die ist echt eine absolute multinationale Freß-Straße. Diesmal fällt uns das erste Mal richtig auf, dass es vom Ami, über Inder, Thailänder, Italiener und Franzosen hier alles gibt, Und es gibt auch den besagten „Bulgaahrn“.

Unser Kollege ist hier Stammgast und wir werden vom Chef gleich super freundlich begrüßt.Wir nehmen Platz und ich entscheide mich für Karvama mit Brot. Das ist eine Mischung aus Gulasch und Soiljanka (wird das überhaupt so geschrieben?) und tatsächlich sehr lecker.

A lässt es derweilen mal richtig krachen und bestellt ein Lamm. Also kein ganzes, aber es ist doch eine ordentliche Portion und das Fleisch ist ganz vorzüglich. Saftig weich, zerfaellt fast beim ankucken… Hm…

Während wir essen und immer mehr in unseren Heimatdialekt fallen setzt sich der Chef zu uns und beginnt ein bisschen Deutsch zu sprechen. Ende der 70ger Jahre hat er nämlich in der DDR gekocht. Die Welt ist klein. Mittlerweile ist er aber schon über 17 Jahre hier. Da können wir nicht mithalten. Selbst unser Kollege ist mit seinen sieben Jahren dagegen noch ein Neuling.

Zum Abschluss gibt es die Rechnung und einen bulgarischen Schnaps. Also 1,5 für mich, weil wir As schnaps gleich mal unter „uns Männern“ aufteilen. :-D

Eines kann ich jetzt aber schon mal festhalten: Wenn wir unseren Besuch nächstes Jahr im Mai in Shanghai begrüßen und es wird schwierig mit dem chinesischen Essen, wissen wir wo wir hingehen können. Ein leckeres Karvama geniessen…

M - wir sind dann mal schnell in... England???

18Sept2016

Was denn nun tun mit unserem geplatzten Ausflug? Der Großteil unsere Mitreisenden genießt die freie Zeit und auch wie kommen nur mühsam aus dem Bett. Nichts desto trotz müssen wir was unternehmen. Schließlich wollten wir eigentlich mit tollen Bildern, vielen Eindrücken und gut erholt vom Strandurlaub in unseren Arbeitssonntag starten. Bis jetzt haben wir nur das gut erholt geschafft...

Also finden wir zumindest zwei aus unserer Reisegruppe die nicht den ganzen Tag auf der Couch rumgammeln wollen und machen uns auf den Weg nach England.

Ja richtig gelesen. Wir reisen nach England. Mit der Metro Linie 9 geht’s in 115 Minuten Fahrt zur Songjiang Universität und dann mit dem Bus noch ein paar Stationen weiter. Nach knapp 1,5h sind wir da.

Ok, wir sind immer noch in Shanghai, aber die Gegend hier hatte in der Vergangenheit einen sehr bescheidenen Ruf und somit hat irgendjemand beschlossen wir bauen Europa um die Universität. Damit locken wir ausländische Studenten, schaffen bezahlbaren Wohnraum und es sieht einfach mal nicht mehr so düster aus. Ein bisschen hat es sogar geklappt...

Das erste was uns allerdings auf dem Weg auffällt: Shanghai ist grün. Wir fahren mit der Metro durch Wälder und kleine Hügellandschaften. Das einzige was dem Eindruck ein bisschen entgegenwirkt, ist das an jeder Metrostation gleich wieder Hochhäuser und Einkaufsmalls stehen, aber sonst könnte man sich echt öfter mal hier raus begeben. Wir haben noch eine kleine Wasserstadt und einen Nationalpark an der U-Bahn gefunden. Das haben wir gleich mal auf die: „Wir wissen nicht was heute machen“ – Liste gesetzt. Wenn es uns dann doch mal langweilig ist, können wir mit Dartpfeilen drauf schießen und los geht’s.

Als wir mit dem Bus endlich ankommen, trau ich meinen Augen kaum. Wir stehen vor einer Nachbildung des großen Tores vor der Münchener Fußgängerzone und auch dahinter machen nur die chinesischen Schriftzeichen den Eindruck der Münchener Fußgängerzone kaputt. Und natürlich der Hinweis am Bauwerk, der nicht zu überlesen ist: „munich replicate“ – Münchner Nachbildung.

Aber wir wollten ja nach England und nicht nach Deutschland. Ganz nebenbei lernen wir, dass es hier auch Skandinavien, Italien und Spanien – City gibt. Aha. Ob die alle schon fertig sind, finden wir aber nicht raus. Das könnte man bei Gelegenheit nochmal genauer anschauen.

Für uns geht’s erstmal in die „Thames Town“. Oder besser in die Themse Stadt. (fiktive Stadt an der Themse, wo haben sie denn da kopiert?) Dafür wurde eine Themse komplett künstlich angelegt und rundherum englische Reihenhäuser und Villen gebaut. Mit Parkanlagen, kleinen Kaffees und irgendwie sogar ein bisschen Flair. Es wirkt an den Rändern ein bisschen Geisterstadt-mäßig aber im Zentrum ist massig was los. Massig Touristen und bis zu 8 Brautpaare pro Quadratmeter lassen mächtig Touristenstimmung aufkommen.


Auch die Souvenierdame scheint mächtig Freude an diesem Tag zu haben:


Da wir alle wissen, wie ungenießbar englische Küche sein kann, lassen wir es auch hier nicht drauf ankommen und gehen stilecht bei einem Italiener Mittagessen. Ich bin mir sicher: auch in der „originalen“ Themsestadt gibt es italienische Restaurants. :-)

Wir schlendern noch ein bisschen durch die Stadt und auch das Wetter spielt gut mit. Auch den Tipp von Daeni beherzigen wir und schauen uns einen echt interessanten Buchladen an.


Der ist tatsächlich sehenswert… Ob Sie alle die Bücher einzeln an die Decke geklebt haben?

Leider hatten wir schon beim Italiener ein Tiramisu, der Kuchen im Buchladen sieht nämlich auch herausragend aus.

Als Wegzehrung hatten wir übrigens das Wasser für Alkoholiker dabei:


Alk-Aqua, na wenn das keine Marktlücke ist. Damit bekommst du jeden Kater klein. :-)

Nach einigen schönen Stunden in England machen wir uns auf die Rückreise in „unsere“ chinesische Großstadt. Zurück in die „Zivilisation“. Passend zum Thema schauen wir noch den Film „The Man who knows Infinity“. Ein Drama über einen Inder in England. Na wenn das kein Zufall ist. :-)

M - die geplatzte Insel

16Sept2016

Ich lieg auf der Couch und schaue hinaus auf ein verregnetes, tristes Shanghai.

Aktuell haben wir 3 Tage frei, um den "Mittel Herbst" zu feiern. Aber auch der pappige Mondkuchen kann kaum was dran ändern, das wir das Wetter sehr bescheiden finden.

Wir wären heute eigentlich auf Gou Qi Dao. Eine Insel vor Shanghai, mit Strand, vergessenen Ruinen, Lagerfeuer und Bootfahren. Bis Mittwoch Mittag sind wir davon ausgegangen, das wir am Donnerstag dahin durchstarten. Nachdem wir die Wettervorhersage gesehen haben, haben wir nochmal nachgefragt, und ja, es findet trotzdem statt...

Am Abend, kurz bevor wir unsere Koffer gepackt haben kam die Meldung vom Veranstalter: Gou Qi ist geplatzt. Wetter zu schlecht. Wir bekommen unser Geld zurück. Hm... Irgendwie Schade, aber irgendwie sind auch alle froh, nicht mit einer vollbesetzten Fähre durch nen Taifun schippern zu müssen. Natürlich auch bei Regen am Strand zu liegen und einem, einsam vor sich hin glimmendem, klatschnassem Lagerfeuer zuzuschauen.

Am nächsten Morgen also Kontrastprogramm: statt 6 Uhr wird 13 Uhr aufgestanden, und wieder in den Regen geschaut. Hm... Zumindest raffen wir uns auf, am Abend alle angedachten Mitreisenden zu treffen. Thailändische Spiesen im Muang Thai machen den Anfang und draußen geht die Straße unter. ;-)

Dann ab durch den Regen in eine Bar, die sich Shrine nennt. Diese ist versteckt in einer anderen Bar hinter einer Geheimtür... Cool.


Die Cocktails sind ziemlich happig im Preis, aber mit das beste, was ich bisher so getrunken hab vom Geschmack. Wahnsinn. Sie haben auch einige "uralte" Rezepte mit in ihrer Karte, die teilweise Cocktails aus dem 18. Jahrhundert abbilden. Davon Probier ich auch einen. Dem Daiquiri von 1856 merkt man das Alter kaum an... Sehr lecker...


Selbst für A gibt es einen sehr leckeren Mocktail. Die Bar merken wir uns mal.

Dann aber ab zu U-Bahn, weil mit Taxi kann man bei dem Wetter fast vergessen. Man bekommt einfach keins. Und während wir auf dem Weg sind, fängt es unter unserm TaoBao 3 Euro Schirm auch an zu regnen... Na toll. Den müssen wir wohl mal imprägnieren. :-)

Irgendwie bin ich reif für die Insel, aber die ist ja geplatzt...

M - Von der Mondtorte zum geschmolzenem Käse...

13Sept2016

... die halbe Woche.

Ja richtig gelesen. Wir haben nur ne halbe Woche diese Woche. Wir haben "Mittel-Herbst-Fest" und ab Donnerstag ist Ruhe. Bis wir am Sonntag wieder anfangen zu arbeiten. Ich bin mal gespannt wie wir das vertragen.

Im die, auch "Mondkuchen-Fest", genannten Feierlichkeiten richtig einzuleiten gibt es überall Mondkuchen. Und meist irgendwie geschenkt. Uns wurde mit einem Zwinkern von unserer Chinesischlehrerin erklärt, das alle den Kuchen verschenken, weithin keiner essen mag. Und der, den wir von einer Firma hier geschickt bekommen haben, unterstreicht die Aussage irgendwie. Der ist zwischen Pappe und kann man essen. Naja, wir müssen ja nicht jeden Scheiss mitmachen. Hauptsache frei. :-)

Wir fahren auf eine Insel um in einer größeren Gruppe Sonnenaufgänge zu beobachten, Lagerfeuer zu machen und die Insel zu erforschen. Aktueller Stand: es soll in Ströhmen regnen. Na ich bin mal auf das Lagerfeuer gespannt. :-)

Um uns dann schonmal auf drei Tage pur chinesische Kost vorzubereiten, haben wir es nochmal Herrichtung krachen lassen:


Das "the Hop Project - Co Cheese" Restaurant befindet sich in der Dagu Lu und die ist recht schnuckelig mit ihren ganzen Restaurants. Wieder eine schöne Ecke, die wie nach über 11 Monaten in Shanghai das erste mal sehen.

Die Käsesandwiches sind ganz gut und genau das richtige, wenn man von drei Tagen verzicht auf westliches Essen ausgeht. Überall sind Massen an geschmolzenem Käse drauf. Fast schon ungewohnt sowas wieder mal zu essen.

Auf dem Weg dahin haben wir übrigens dieses "Türschloss" entdeckt:


Fällt euch was auf?

M - Treffen mit einer Weltreisenden...

11Sept2016

Dieses Wochenende sind wir komplett ausgebucht... Man könnte fast von "Social Burn Out" sprechen. :-)

Während wir am Freitag noch mit Freunden im KungFu Komedy Klub vorbeischauen, haben wir am Samstag eine ganz besondere Verabredung.Die Schwester einer Arbeitskollegin in Deutschland ist auf Weltreise und macht halt in "unserem beschaulichem" Städtchen. Wir treffen uns in der Liquid Laundery um gleich mit der belgischen Waffel richtig Eindruck zu schinden... :-)

Nachdem wir uns mit ein paar Schwierigkeiten an einem Metro Exit getroffen haben, sitzen wir auf einer äußerst bequemen Couch, verdrücken Sandwiches und die Waffel und sprechen über Gott und die Welt. Naja, eher über den Unterschied zwischen Reisen und Urlaub, sowie über Rucksacktourismus. Es ist hochinteressant.

Sie hat schon einige Stationen hinter sich und bereits Moskow, Beijing und Tibet gesehen. Am Montag geht's weiter nach Japan, wo sie 6 Wochen verbringen wird. Dann weiter um die Welt.

Es ist hochinteressant, zu erfahren, wie die Idee entstand und vor allem was einen beschäftigt, wenn man sich eine entsprechende Auszeit nimmt. Inklusive der Ungewissheit was danach kommt und dem völligen einlassen auf so eine Reise...

Allein schon die Erfahrungen, die sie hier mit uns teilen kann fesseln uns im Gespräch. Und da ist noch nichtmal ein Bruchteil der Reise rum.

Wir haben super viel Spaß , bekommen noch ein Mitbringsel aus Deutschland und vergessen fast die Zeit, bis A ihr Handy nochmal drauf hinweist, dass heute Zeichenkurs angesagt ist.

Sie wird eine Eule in Aquarell malen. Unter chinesischer Anleitung. Ich bin gespannt. Aber sie hat eine chinesische Freundin mit dabei, die sie sicherlich unterstützt und die wichtigsten Sachen übersetzt.

Am Abend sind wir noch mit koreanischen Gästen verabredet. Im Spice Basaar wollen wir uns die XiBei, also Nord/West Küche Chinas mal schmecken lassen.

Allerdings ist das hinkommen ein Problem. Schon beim Einsteigen ins Taxi erklärt und der Taxifahrer irgendwas, was wir nicht verstehen. Später sehen wir es allerdings "live"...

Es ist Tag des Tourismus in Shanghai. Die HuaiHai Road ist gesperrt und nix geht mehr. Das ist unsere erste Fahrt im Taxi, bei der wir über eine Stunde für 5km brauchen. Und das beste: der Fahrer kann die Straße nicht kreuzen, sodass er uns 1km nördlich rausschmeißt. Laufen ist angesagt.

Umso blöder, dass wir die Metro nicht genommen haben, weil wir weniger laufen wollten. :-)

Auch wir stehen dann aber an der Huaihai Road und kommen vor Menschenmassen und Absperrungen nicht drüber. Wir können einen Blick auf die Parade werfen, die sich sehr schön die HuaiHai entlangschlängelt. Bis wir allerdings endlich einen Übergang durch ein Einkaufszentrum gefunden haben, um die Straße zu überqueren, hatten unsere Mitdinierenden schon ihr Essen auf dem Tisch. Als wir endlich über eine Stunde zu spät aufschlagen, können wir nur noch die Reste zusammenkratzen, da uns beim Nachbestellen schon mitgeteilt wird, dass sie jetzt schließen. Na was für ein Abend.

Wir lassen Ihn dann noch in der Bar Rouge ausklingen. Zwar sind die Lichter auf PuDong Seite schon aus, als wir endlich da ankommen, trotzdem ist das Wetter super und wir können die Aussicht genießen. Die ist wirklich super... Nicht zuletzt wegen den beiden Pole Tänzerinnen, die im knappen Outfit Kunst and der Stange zeigen. Einigen Zuschauern hätte man fast den Mund wieder zuklappen müssen. :-) 

Als wir gegen zwei endlich im Bett sind, können wir auf einen sehr ereignisreichen Tag zurückblicken. Und irgendwie stellt sich die Frage, ob eine Weltreise nicht auch interessant wäre... Aber wir haben ja die ganze asiatische Welt vor der Haustür... Noch zwei Wochen, dann geht's nach Japan. :-)

M - Aha, erwischt....

09Sept2016

Na so ein Zufall... Kaum beschwere ich mich hier über das Wetter, hört es wieder auf zu regnen... Hier liesst doch jemand mit. :-P Naja, egal... Wenigstens ist der kalte Regen jetzt weg. Nur der "Nebel" bleibt. Schade...

Worüber ich eigentlich berichten wollte fällt alledrings in die Kategorie essbare Kuriositäten. Und es hat tatsächlich nix mit Insekten oder schwabbeligem Meeresgetier zu tun.
Wir sind gestern nach der Arbeit auf die "Mittlere" HuaiHai Strasse gefahren um einen Sandwichladen mal genauer zu betrachten. Das "Madisen Kitchen" sieht von draußen sehr klein aus und ist von innen noch kleiner. Da es nur 6 SItzgelegnheiten am Fensterbrett gibt, ist es also eher ein Sandwich-abhol-Laden. Wir lassen uns es trotzdem nicht nehmen am Fensterbrett Platz zu nehmen und genüsslich ein ultraleckeres Meerettich/Rindfleisch- und ein sehr gutes Huhn/Avocado Sandwich zu verdrücken.
Nebenbei schauen wir zum Schaufenster raus und beobachten vom Strassenkehrer, über die schick hergerichtete "Gucci"- Chinesin, bis hin zum West-Touristen alles was so die HuaiHai Strasse runterkommt. Die meisten schauen uns kurz an und drehen sich dann nochmal rum um genauer hinzuschauen. "He, schaumal, da sitzen zwei LaoWeis im Schaufenster und kauen ein Sandwich." Teilweise sehr amüsant. Was daran jetzt kurios ist? Nüx. Das Kuriose kam erst auf dem Heimweg...

Ich habe nämlich einen double chocolat bacon cookie, also einen Schokoladenkeks mitgenommen. Der aufmerksame Beobachter hat schon entdeckt, was ich nicht gesehen habe. In dessen Namen war auch der Begriff "Bacon" (Speck) mit drin. Das hab ich aber erst mal großzügig überlesen. Beim Essen wurde mir klar, dass ich tatsächlich einen Schokoladenkeks mit super saftigem Speck esse. Und das schmeckt gar ncht schlecht. Es geht ein bisschen in die Richtung von gesalzenem Caramel. Das bekommt man hier auch öfter mal. Trotzdem irgendwie ungewohnt... :-)
 
Was haltet ihr davon? Würdet ihr es probieren? - Ich kann ja Weihnachten ein paar mitbringen.
 

M - Verschwörungstheorie?

08Sept2016

Wir haben Mittwoch, der G20 Gipfel ist vorbei und außer ein paar Pöbeleien zwischen US und Chinapersonal der Staatsoberhäupter haben wir nichts weiter mitbekommen.

Aber am Dienstag passiert etwas was mich erstmal nachdenklich macht. Nach 3 Wochen knallblauem Himmel, um die 32 Grad, Sonnenschein und genau der richtigen  Brise Wind um sich wohlzufühlen, haben wir jetzt was ganz anderes.

"Nebel", Regen, bis runter auf 19 Grad und keine Sonne mehr. Den Nebel kann man mittlerweile nachweislich mit den staatlich angeordneten "Betriebsferien" begründen. Aber der Rest? Hm... Wer weiß...

In Bejing wurde das Wetter anlässlich der Olympischen Spiele manipuliert. Aber hier? Wir haben sicherlich nicht die richtigen Medien um das sicher rauszubekommen. Aber es bekommt hier ne ganz andere Bedeutung, wenn die Regierung "auf schön Wetter macht..."

Als ich dann gestern in die U-Bahn steige grinst mich unsere Bundeskanzlerin an. Hä? Achso... Das "U-Bahnfernsehen" zeigt gerade die Wahlergebnisse in Deutschland. Inklusive Stellungnahme unserer Bundeskanzlerin. Leider kann ich die Untertitel nicht lesen, aber jetzt würde mich schon interessieren was die chinesischen Medien daraus machen.

Danach kommt Werbung über Shanghai 2040. Grün und Sauber soll es sein. Na das passt ja zusammen. Mal schauen ob wir 2040 hier nochmal vorbeikommen und wie es dann wirklich aussieht... :-)

Naja, lassen wir mal den ganzen Verschwörungsunsinn mal links liegen, und machen uns lieber auf die Suche nach was essbarem. Da haben wir mehr davon.

Ach ja... Schirm nich vergessen...

M - Vegetarisch mit Pause...

04Sept2016

Wir sind leicht angeschlagen.

Vermutlich rächt sich jetzt doch das ständige Klimaanlagengepuste oder wir haben uns einfach irgendwie anders erkältet. Aber beide sind wir irgendwie nicht richtig energiegeladen und A hustet öfter mal. Wie sich das für löbliche Abreitnehmer gehört, machen wir natürlich am Wochenende krank und kurieren uns aus, damit wir am Montag wieder richtig fit sind. Vor allem, da A für drei Tage auf Dienstreise in die Nähe von Hongkong muss. Am Freitagabend sind wir trotzdem, oder gerade weil wir etwas angeschlagen sind, nochmal beim Hunter Gatherer vorbei um uns weiterhin gesund und Fleischfrei zu ernähren. Das Wetter ist jetzt einfach super schön und wir sind dann gleich noch nach Hause spaziert um den Wind, die 28 Grad und die frische Luft zu genießen. Am Sonntag ist der G20 Gipfel vorbei, also erwarten wir schlimmes, was die Luft angeht. Am Samstag schauen wir uns dann endlich mal das an, was eigentlich kaum einen Steinwurf von uns entfernt ist. Die JioaTong DaXue. Shanghais „Verkehrs- Universität“. Die feiert gerade ihr 120 Jähriges Bestehen und ist die Berühmteste Uni in Shanghai. Normalerweise quälen sich hier Massen von Menschen durch doch heute sieht es irgendwie ganz anders aus:

 

OK, wir können immer noch nicht sagen, warum manchmal zu viele Leute irgendwo sind, und warum manchmal kaum Leute irgendwo sind. Wahrscheinlich fehlt uns dazu der richtige WeChat-kontakt um die Information zu bekommen, wann wo was los ist. Das zur Kirschblüte im GuCun Park was los ist, ist ja noch nachvollziehbar. Warum aber heute fast keiner an der Uni ist? Wer weiß… Vielleicht stehen sie alle in der WuKang Lu am WIYF und wollen ein Eis. Wir genießen auf jeden Fall die Ruhe hier und bestaunen die schicken Gebäude und die Parkanlagen. Das würde sich hier sogar zum Joggen eignen. Ein Westler sitzt einsam und verlassen in Mitten der großen Grünfläche auf der ein Schild steht: Betreten der Rasenfläche nur erlaubt, wenn die grüne Fahne hängt. Ich sehe keine Fahne. Naja, vielleicht hat er seine eigene Fahne mit dabei. Wir schauen jetzt mal bei TaoBao nach und bestellen uns auch eine. Diese Fläche würde sich anbieten um analog dem Hofgarten in Coburg einfach mal in der Sonne zu liegen und ein Buch zu lesen… In letzter Zeit lesen wir wieder viel… :-)

Am Abend machen wir uns dann auf in den Norden der Innenstadt und treffen uns mit den Schweden im Ruijin Cajun. Was nach einen Chinesischen Restaurant klingt ist in Wirklichkeit französisch/amerikanische fusion cuisine. Die Betreiber kommen aus der Ecke New Orleans und bieten hier recht interessante und vor allem fleischvolle Gerichte an. Unseren schwedischen Freunden ist es die letzte Woche nicht so gut ergangen. Bei ihnen hat die Regierung entschieden, dass das Dach ihres Reihenhauses neu gemacht werden soll. Neben dem Lärm der dabei entsteht ist auch gleich die halbe Decke mit runtergekommen und die Wohnung ist prinzipiell nicht bewohnbar, solange die Jungs neue Ziegel aufs Dach nageln.

Ich erspar euch an dieser Stelle die Diskussionen und das Tal der Tränen, durch das man hier in China gehen muss um so einen Punkt zu klären. Zum Schluss sind die beiden jetzt erstmal in ein Hotel eingezogen und den Rest schauen wir mal. Bei unserem dummen Spruch, dass sie uns gern anrufen können, wenn ihnen mal das Dach auf den Kopf fällt, müssen Sie zumindest ein wenig schmunzeln.

Trotzdem haben wir einen schönen Abend und die klare Aussage unserer Freunde ist: Nach dem ganzen Scheiß, brauchen wir heute FLEISCH… Ok, wir machen eine Pause von unserem vegetarischen Trip und essen BURGER. Zusammen mit den mit Käse überbackenen Pommes macht das richtig was her… Hm, Lecker.

Es gibt sogar einen Burger der sich „Herzattacke“ nennt. Ich hab noch nie so viel Fleisch auf einem Burger gesehen. Plus Käse, Plus Pommes… Der Name ist Programm. Nachdem wir dann zum Nachtisch und einem leckeren Schokokuchen übergehen wird drinnen geräumt. Aha, die Konkurrenz zum Kung Fu Komedy Klub, der Shanghai Comedy Club, baut innen auf. Zur zweiten Runde dürfen wir mit rein. Allerdings sind die Scherze nicht ganz so gut wie bei unserem "Standard" Lachmuskeltraining. Alles irgendwie etwas zu weit unter der Gürtellinie. Mehr brutal, nicht feinsinnig. Gelacht haben wir trotzdem… :-)

Der Sonntag bleibt dem ausruhen und auskurieren vorbehalten. Viel geschlafen, noch mehr rumgelegen und nicht viel gegessen machen wir uns dann am Abend nochmal auf dem Weg zum Blumen Markt. Voller Erschrecken stellen wir fest, dass wir das letzte Mal vielleicht vor 10 Monaten hier warn und vor allem, wir auch mindestens 6 Monate nicht mehr die Xinhua Lu Hochgelaufen sind. Hmpf… So sehr haben wir uns an die französische Konzession gewöhnt. Nachdem wir einen Farn erstanden haben (wir haben ihn Mustafa(rn) genannt), merken wir beim schlendern, dass sich schon wieder einiges in der Strasse geändert hat und entdecken: Aha – ein Vegetarisches Restaurant. Cool. WuGuanTang heißt es und befindet sich an der Xinhua Lu 349. Hier gibt es eher die chinesische Variante vegetarischer Speisen und auch das ist sehr lecker. Dazu ist es auch noch sehr günstig. Neben uns sitzen drei Deutsche und beschweren sich über die chinesische Sprache, während wir mit unseren chinesischen Brocken, sowie Händen und Füssen Erklären was wir wollen. Eine Auswahl der 9 besten Gerichte soll es sein. Zumindest 7 Davon kann ich definitiv als sehr gut bezeichnen. Vor allem die gebackene Kartoffel ist suuuper lecker.

Dabei Genießen wir die Aussicht über die wirklich hübsche Dachterrasse. 


Vielleicht währen wir sogar länger geblieben, wenn die Sessel richtige Auflagen gehabt hätten. So war Anlehnen nicht wirklich bequem und wir machen uns zeitig auf dem Weg nach Hause. Jetzt noch ein Filmchen anschauen und dann ab ins Bett...


 

M - Mehr davon...

02Sept2016

Nachdem ihr das Rätsel noch nicht gelöst habt kommt anbei der nächste Hinweis. Wie Olli schon richtig festgestellt hat, wir waren Essen. :-)

Naja, das ist ja jetzt nix besonderes, allerdings war das Restaurant was wir rausgesucht haben das sehr wohl.

Wir waren gestern im DaWuJie. Das ist ein vegetarisch/veganes Restaurant in XuJiaHui und echt schick. Die Einrichtung erinnert an Japan, die Jungs und Mädels hier sind unglaublich aufmerksam und es ist alles herausragend organisiert.

Leider mussten wir ein bisschen warten, weil das Restaurant sehr hoch frequentiert ist, aber als wir nach 25 Minuten unseren Tisch zugewiesen bekommen haben, sind wir total hin und weg. Eine kleine gemütliche Nische, mit einer extra für Essen ausgewählten Beleuchtung. Richtung und Lichtfarbe war definitiv so gewählt, dass das Essen maximal zur Wirkung kommt.

Eine Bedienung rückt an und babbelt uns dezent auf Chinesisch an. Dabei drückt sie uns ein IPad in die Hand und stellt zwei kleine Stücken Mondkuchen auf den Tisch. Ah ja. Es geht aufs Mittle - Herbst - Festival"" zu. Da wird soganannter "Mondkuchen"gebacken und verschenkt. Dieser ist vom Geschmack her… hm… interessant… Aber das haben wir schon von vielen gehört. Wirklich essen mag irgendwie niemand Mooncake. Deshalb verschenkt man ihn auch. :-)

Nachdem wir in dezentem chinesisch ting bu dong sagen (Ich verstehe dich nicht), nickt sie und verschwindet. Kommt wieder mit Gläsern und füllt Wasser ein, dann kommt ein junger Kerl im Anzug der uns auf English erklärt, wie wir unser Essen bestellten.


Es gibt für uns veganes Trüffel-Sushi als Vorspeise und drei Hauptgänge, die alle rein Pflanzlich sind. Der Geschmack ist der Wahnsinn. Zwei der Gerichte imitieren sogar Aussehen und Geschmack von Fleisch. Und das alles auf Pilz und Gemüsebasis.

Es ist total lecker und wir genießen unseren Abend zu zweit, in der gemütlichen Nische. Dadurch ist es auch nicht so typisch Laut. Für alles ist gesorgt, fast ohne dass wir es merken wird aufgetischt, Wasser nachgefüllt… Wow.

Immer mal wieder werden wir darüber informiert was hier gerade serviert wird. Leider auf Chinesisch. Wir nicken freundlich und erschrecken, als plötzlich ein „ma“ am Ende des Satzes auftaucht. Mist. Das ist ein Fragewort. Eigentlich ist es sogar genau wie unser Fragezeichen, nur ausgesprochen.

Wir lächeln nervös. Wir sind aufgeflogen, jetzt hilft nicken nix, was wird wohl die Frage gewesen sein. Wir nicken einfach trotzdem mal. Und schon räumt sie den leeren Teller weg. Puh… Gerade nochmal gutgegangen.

Alls die Rechnung kam, wa diese trotz der Erwartung, nicht ungeheuerlich hoch. Schon etwas teurer, aber kein Vergleich zu unserem Aufenthalt bei Alan Wang. Ich würde sagen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fazit: Ab auf die Favoritenliste, hier gehen wir wiedermal hin.

Nach dem Essen spazieren wir noch nach Hause und Nachtisch fällt aus, weil leider der Eismann, den ich so gut fand, in XuJiaHui zugemacht hat. :-(

Heute Morgen dann die große Überraschung:

Wir sind beide 10 Minuten vor dem Wecker wach. Trotz dass wir nicht sehr früh ins Bett sind.

Und da fällt es uns wieder ein: Vegan + kein Zucker + keine Kohlenhydrate am Abend = ausgeruht aufstehen. Wie in der vegan-challenge. Ok, wir werden da noch öfter hingehen. Und wir müssen mal T Fragen ob sie uns noch ein paar Seiten aus dem Kochbuch abfotografiert, irgendwie haben wir jetzt sogar wieder Lust auf mehr davon…

M - Schade, verpasst...

01Sept2016

Man mag es kaum glauben, aber wir haben mittlerweile die 10.000 Besucher erreicht. Beim letzten Klick standen da 10.256, was heißt, ich hab die 10.000 um ein paar Tage verpasst.

Schade. Ich würde gern wissen, wer das war. Ich tipp aber ganz stark auf Sybille oder Gunter. Vielleicht auch Antje, M, M, M, G, N oder T? Das klingt fast nach GNTM. :-) 

Hm... wir werden es wohl nicht erfahren. Vielleicht war ich es auch selber.

Da wir das also nicht mehr rausfinden werden, anbei die traurige Nachricht: es gibt keinen Blumenstrauß fuer den 10.000sten Besucher. Vielleicht bei der 20.000 wieder.

Trotzdem hab ich heute auch noch eine lustige Geschichte zu erzählen. Wir haben nämlich seit letztem Wochenende einen Pylon des chinesischen Straßenbauamtes vor der Tür stehen. Oder sagen wir mal unser Nachbar hat es da stehen und damit haben wir es auch Samstagnacht hören wir Schleif- und Stöhngeräusche aus dem Flur vor unserem Apartment. Beim Blick durch den Spion kommt unser Nachbar durch den Flur gekrochen und stützt sich dabei auf einem Pylon ab. Ich möchte hier keinem zu nahe treten, aber mein Eindruck ist, dass er wohl ein bisschen viel Flüssigkeit zu sich genommen hat und jetzt Probleme hat nach Hause zu kommen. Und damit es nicht so schwankt hat er sich den kleinen Pylon mitgenommen, um sich immer mal drauf abzustützen, wenn der Boden plötzlich wieder zur Seite kippt.

Ganz schön pragmatisch unser Nachbar. Scheint zumindest so, dass mitnehmen von Eigentum des Straßenbauamtes im betrunkenen Zustand kulturell übergreifend ist. Auch in Deutschland kenn ich mehr als einen, der eine Strassenbau-Lampe oder ein Stoppschild vom Dorffest mit nach Hause genommen hat, um sich dann am nächsten Morgen zu wundern, wo die denn herkommt. Einen Unterschied gibt es dann aber doch: Ein Deutscher hätte es vermutlich nicht eine Woche lang einfach vor seiner Haustür stehen lassen. Vielleicht steht unser Pylon ja noch eine Weile. Zumindest muss ich immer bissel schmunzeln wenn ich dran vorbeigehe…

Noch ein kleines Rätsel:


Was ist das? Ist es eigentlich schon wieder Zeit Glühwein als Gewinn anzubieten?