Berichte von 02/2016

M - DurianBackwaren...

29Feb2016

Das ist nicht das einzige, worüber ich heute berichten möchte, aber es ist so eine herausragend reißerische Überschrift. :-) Eure Aufmerksamkeit ist mir nun sicherlich gewiss. Nichts polarisiert Stärker als diese geruchsintensive Frucht.

Aber erstmal das Foto der (letzten) Woche:

 
Das nenn ich mal Product Placement. Da muss man schon zweimal hinschauen.

Dieses Wochenende war insgesamt wieder sehr erfolgreich und ging viel zu schnell vorbei. Los gings am Freitag Abend noch ganz entspannt nach der Arbeit. Wir sind ins Baoism zum Essen. Dabei wieder eine chinesische Besonderheit erlebt: "soft opening".

Das Baoism Schnellrestaurant ist in der HuBinDao Mall bei Laoximen / Xintiandi. Diese Mall hat seit Oktober 2015 grob übersetzt "weiche Öffnungszeiten". Heißt Freitag Abend bis Sonntag Abend. Und mit viel Glück mal zwischendurch. Der Grund dafür ist, das erst sehr wenige Geschäfte drin sind. Also versuchen Sie die Leute zu konzentrieren und Werbung zu machen wie toll es Freitag bis Sonntag läuft. Als wir am Freitag da waren lief es nicht. Alles leere Gänge und überteuerte Läden. Aber sieht echt super aus... Ich denke die brauchen noch ein zwei Besuchermagneten. Ich hab schon ein Opening soon vom Farine gesehen. Das könnte klappen. :) die Baozi(s) (Hefeteigklöse mit herzhafter Füllung) im Baoism waren aber wirklich super lecker. Die Restaurants die hier schon drin sind sehen auch alle gut aus. Vielleicht gehen wir mal öfter ins HuBinDao.

 
Samstag war dann mal wieder Ikea angesagt. Eigentlich nur zum Bilderrahmen kaufen, aber ein Schrank (ja einer für Schuhe) war dann trotzdem wieder dabei. Wir haben ja mittlerweile ein Fotolädla und haben Bilder von Freunden, Verwandten, Tanzgruppen und der Hochzeit ausgedruckt und jetzt wild mit den neuen Ikea Rahmen überm Esstisch platziert. Wichtig dabei: "kleben statt bohren". In die Wände bekommt man ja noch nicht mal einen Nagel, also verlassen wir uns auf die Klebekraft vom Doppelseitigem aus Frankreich (vom JiaLeFu). Ja, das klingt jetzt auch nicht wirklich besser aber wir werden sehen ob und welches der Bilder als erstes den Abflug  macht. Bis dahin genießen wir es euch um uns zu haben und können vor allem wenn Gäste da sind recht einfach Freunde und Verwandte erklären. Das haben wir am Sonntag gleich mal mit unseren schwedischen Freunden bei einem leckeren Sherpa Abendbrot geübt.

Erinnert ihr euch noch an Mr. X? Wo wir aus einem Raum entkommen mussten? Wir waren gestern bei einem anderen, der noch deutlich professioneller war als der am Zongshan Park. Nennt sich Mr. X Adytum und war sehr atmosphärisch. Wir mussten aus zwei Gefängniszellen ausbrechen. Wir hatten eine Stunde Zeit und haben es tatsächlich auf die letzten 8 Minuten auch rausgeschafft. Wieder ein tolles Erlebnis. Da gibt's noch 9 weitere Räume. Ich mag da nochmal hin. :) oder neun mal...

Was das jetzt alles mit der Überschrift zu tun hat? Gar nix... Aber ich hatte tatsächlich Durian letzte Woche. Beim Essen mit meinem Team haben Sie mich überzeugt, dass man das mal probieren muss. Eine grüne Reisglibberrolle mit dieser Frucht war noch grauenhafter als ich es mir vorgestellt hatte. Da hatte ich dann auch Mühe noch die muffin-/ pralinenartigen Backwaren mit Durianfüllung zu probieren. Die allerdings waren gar nicht schlecht. Wenn man nur nicht immer so komisch riechen würde, wenn man dann mal aufstößt... :-)

M - Warum in die Ferne schweifen...

27Feb2016

... Wenn das Gute liegt so nah.

Interessanter Titel für ein sächsisches Pärchen, welches von Coburg nach Shanghai "ausgewandert" ist.

In dem Fall meine ich aber meinen neuen Friseur. :) Der heute hatte sicherlich nicht die entspannteste Waschleistung, aber er konnte english, es ging fix, ich hab mich wohlgefühlt und er ist direkt auf der Straße gegenüber. Warum sollte ich immer 15 Minuten bis zum bisherigen Friseurviertel steuern, wenn der doch zum gleichen Preis besser und um die Ecke ist. Damit haben wir nicht nur unseren Bäcker, unser Obstlädla, unseren Fotoshop (schreib ich später drüber) und unseren Minimarkt gefunden sondern auch den Friseur (zumindest meinen).

Falls es übrigens fähige Ausreisewillige gibt:

  
Er stellt ein... Bevorzugt Ausländer und Teilzeit. Blond kann sicherlich auch von Vorteil sein. Ich denke den großen finanziellen Sprung nach vorn kann man nicht erwarten. Wahrscheinlich zieht es einen da eher den Boden unter den Füßen weg. Aber hey, dafür lebt man dann in Shanghai und hat uns als Kunden. Wenn das keine Perspektive ist... :)

M - kulturelle Barrieren...

26Feb2016

Langsam kennen wir unsere kulturellen Grenzen und sind auch immer wieder erstaunt über Dinge, die wir vorher nie wargenommen haben.

Die Beispiele sind diesmal, wie sagt man so schön, aus dem Leben gegriffen... :-)

Diese Woche waren wir zum Beispiel (wie eigentlich extrem selten) essen. Dabei wurde uns wiedermal bewusst, wie krass einen Erziehung und Kultur prägt. 

Es ging los mit dem Bestellen. Wir bekommen die Karte, das Mädel steht neben uns und guggt. Wir schauen in die Karte, sie steht neben uns und guggt. Ach ja, Getränke. Saft und Cola bestellt. Genickt. Sie steht neben uns und guggt. Nix mit schonmal Getränke holen... Mittlerweile wissen wir das sie die ganze Zeit da stehen wird, bis wir alles in der Karte ausgewählt und Sie die Bestellung vollständig entgegengenommen hat. Während wir uns immer unwohler fühlen, dass wir Sie so lange aufhalten, ist es für Sie ganz normal, das Sie da steht und guggt. Die Bedienung gibt einem hier das Gefühl das nur wir ihre Gäste sind. Während der kleine Deutsche in uns noch kräftig Unbehagen verspürt und lieber schnell alles bestellt, damit das Mädel nicht den nächsten Kunden verpasst, bestellt der kleine Chinese in uns  mittlerweile ganz entspannt, wählt aus, diskutiert und lässt Sie guggen, bis die Entscheidung gefallen ist.

Wo wir noch üben müssen, ist beim Abgang. Nachdem wir alles bekommen haben sind wir allein in unserem Separe. Für die Rechnung muss man nach der Bedienung rufen. Meist sehr laut. Keiner von uns beiden kann über seinen Schatten springen und einfach "FuWuYuan" mit 100db durch den Raum schreien. Das macht jeder Chinese, auch wenn er nur nen Zahnstocher bestellt. Wir können das nicht. Das brüllen in einem Restaurant ist so weit ausserhalb unserer Kultur (da haben unsere Eltern uns so oft beigebracht leise zu sein und keinen zu stören), dass wir lieber 15 Minuten winken, lächeln, leise rufen, lauter rufen und zum Schluss einfach aufstehen und zum Kellner hingehen, statt einfach mal dem kleinen Chinesen auf der linken Schulter nachzugeben und kräftig duch den Raum zu brüllen: "FuWuYuan".

M - Wortwitztag...

23Feb2016

Heute sind uns zwei wirklich schöne Wortwitze aufgefallen, die wir gern mit euch teilen möchten, nachdem wir gerade ein herausragendes Menü im Sushi laden in Anting hatten. 

Da wollte ich übrigens gar nicht rein, da vor Chinese new year das Essen hier grausig schlecht war. Heute war es allerdings Super. Mega... Der Grund? Unsere Kollegen haben uns aufgeklärt. Eine Woche vor und ein Woche nach Chinese new Year ist die Stammbesatzung der Restaurants meist ausgeflogen und in den Küchen und im Service arbeiten nur Hilfskräfte. Alles was Beine hat und nicht in Shanghai wohnt versucht ja auch nach Hause zur Familie zu kommen. Daher nimmt der Service und die Essensqualität in dieser Zeit erheblich ab. Jetzt sind alle wieder da und gut erholt. Daher schmeckts gleich noch mal so gut. Das ist ja einfach.

Nun aber zu den Wortwitzen:  

  
Das sind die Preise für den Frisuer in Anting. Falls ihr mal mit einem Film hier im Kino nicht zufrieden seid. Hier gibt's den Directors Cut für 286 RMB.

Weiterhin ist einer Kollegin heute ihre Kantinenkarte aus der Tasche gefallen. Für uns ein gefundenes Fressen...

M - Myanmar - es ist Vollbracht... :-)

20Feb2016

Jetzt kann der Urlaub losgehen. Oh... Nur noch der Sonntag übrig. Naja, dann kann jetzt der Sonntag losgehen. Der Urlaub in Myanmar ist in Geschichten verpackt und alle Bilder sind drin. Wir wünschen euch viel Spass beim stöbern und würden uns über ein paar Kommentare freuen.

Viele Grüsse aus Shanghai

A&M

 

M - Myanmar - gestrandet...

17Feb2016

Wir sind nun auf dem Heimweg von einem der besten Urlaube, die wir je hatten...
Mal abgesehen von dem tollen Ecken die wir in dem Land bereist haben, war es natürlich auch ein toller Urlaub, weil wir echt gute Guides hatten (Falls jemand einen braucht, einfach melden. Hatten
je einen in Yangon, Bagan und am Inle See.) und natürlich da wir fantastische Begleitung aus Deutschland hatten. (Danke an euch zwei, es hat echt Spaß gemacht.)

Auch das Hotel in Ngapali hat sich als absolute Perle mit tollem Strand, Service und Restaurant rausgestellt. Am Valentinstag hatten wir sogar ein Candellight Dinner am Strand. Nur wir vier, das Meer und unser Kellner, der uns fast alle wünsche von den Augen abgelesen hätte, wenn es nach dem zweiten Gang nicht schon so dunkel gewesen wäre... Nur das finstere Zimmer sind wir nicht mehr losgeworden. Also falls ihr mal nach Myanmar in eine Hotelanlage fahrt: nicht das Standard Zimmer nehmen. Lieber irgendwas mit Deluxe, Beach oder View... Am besten alles zusammen. :-)

Die Frage, die sich jetzt noch stellt ist eigentlich nur: "warum schreibe ich Blog, obwohl wir doch Tonnen Wäsche und so viele Fotos nachzureichen haben.

Die Antwort ist kurz: noch nicht daheim. 

Wir wissen aus verschiedenen Blogs und aus Erfahrungen vom Flug nach Myanmar, das die chinesischen Airlines gern mal etwas später sind. Hat diesmal wieder geklappt. Knapp drei Stunden (also nur etwas) später... Das Resultat: wieder viel rennen und Punkt 19:00 Uhr mit dem Gepäck am Check in auf eine Traube von Chinesen auflaufen... Unser Anschlussflug hatte keine Verspätung. Der ist pünktlich 19 Uhr los... Gate closed blinkt mir von der Anzeigetafel entgegen. Wir stehen mit 20 Chinesen und zwei Amerikanern am Check in und der arme Kerl dahinter schwitzt als er verkündet: "Keine Flüge mehr heute nach Shanghai." Wir sind in Nanning gestrandet.

Ab jetzt nimmt das ganze recht interessante Formen an...

20 Chinesen diskutieren mit dem Fluggesellschaftsmensch und wir Stehen mittendrin. Keine Chance auch nur ein Fitzelchen zu verstehen. Nachdem sich die Diskussion etwas beruhigt, schauen wir rüber zu den zwei Amerikanern... Habt ihr irgendwas verstanden? Ja, sagt er... Er hat chinesisch studiert. Nächster Flug 7:30 oder 11:30 morgen früh, es ist ein Bus bestellt, der uns gleich in ein Hotel bringt. Für Dinner ist gesorgt.

Na wenigstens was... Trotzdem bleib ich sehr gespannt, wie es ausgeht. Er beginnt mit den Tickets für morgen früh... Alle drängen sich an den Schalter. Es ist gleich wieder laut und etwas emotional, wenn sich alle auf die, aus ihrer Sicht, besten Flüge zwischen 7:30 und 11:00 aufteilen. Ich mag heim, wir Fliegen 7:30, auch wenn wir dafür 5:00 aufstehen müssen. Nach drei Leuten gibt er auf. Es wird zu spät, er bekommt so die Tickets nicht durch. Er ist morgen früh wieder hier und checkt ins dann gleich ein. Aha... Wird schon klappen.

Die ganze Konversation haben wir natürlich mithilfe der Amis aus dem chinesisch rekonstruiert. Was wirklich gesagt wurde? Nunja, wir vertrauen in den beiden. Was bleibt uns auch übrig?
Zwei Busse fahren uns um den Flughafen auf ein (nicht ganz so) gemütlich aussehendes Flughafenhotel zu. Wenigstens sind in Nanning 14grad. Hätte auch schlimmer kommen können. Hätten auch in Harbin zwischenlanden können. :-)
An der Rezeption wird uns eine Zugangskarte für das Deluxe Standard Doppel-Zimmer (Preis laut Aushang ca. 30€ pro Nacht) in die Hand gedrückt. Und Dinner? Ist auf dem Zimmer wird uns gesagt.

Also hoch und rein und: OK... Zimmer geht. Nanning ist auf Höhe Hongkong, also keine Heizung. Das bedeutet es sind ca 18 Grad hier drinnen. A schaut noch bissel erfroren, wir nehmen es zur Eingewöhnung. Shanghai hat gerade 8 grad. Aber morgen sollen 16 werden...

Das "Dinner" sind übrigens zwei Instant Nudelsuppen. Toll... Wir müssen ja eh in 6 Stunden schon wieder aufstehen. Also Suppe probiert und nicht weiter gegessen, ins Bett gekuschelt und Autsch...Ok, Ngapali war das Weichholzbett. Das hier hat die Hartholzvariante...

Am nächsten morgen sind wir müde... Schlecht geschlafen, zu hartes Bett. Und Hunger. Frühstück gibt's keins, dafür holt uns der Bus pünktlich ab und wir stehen 6:20 in ner großen Menschenmenge am Schalter von gestern. Nur der Kollege ist nicht da. Na toll. Ich will mich schon aufregen, da sieht A den Kerl und rudert mit den Armen.. Die Amis springen auf ihn drauf... Er deutet zum Schalter nebenan, und Zack stehen wir als zweiter in der Reihe... Eingecheckt, Sicherheitskontrolle, jetzt nur noch ein Frühstück auf die Hand und ab nach Hause.
Es gibt kein Frühstück auf die Hand. Es gibt nicht mal einen westlich angehauchten Shop, der auch nur was frühstückähnliches anbietet. Und ne herzhafte Nudelsuppe auf die Hand... Hm... Ich weiß nicht, öhm Nö...

Immerhin gibt es hier schonmal feste Flughafenshops. Nicht so wie in Thandwe:

Das waren die einzigen Shops am myanmesischen (?)Thandwe Flughafen. Und natürlich das obligatorische Cafe zwischen den zwei Gates. :-)

3 Stunden Flug später sind wir wieder in Shanghai, noch ne Stunde drauf endlich wieder Zuhause... Mal abgesehen vom ganzen Aufriss am Ende war das einfach ein unglaublicher Urlaub. Ich bin mir sicher, Myanmar, wir kommen wieder...

M - Myanmar - endlich Meer sehen

15Feb2016

Nach so vielen Tagen unterwegs und so vielen Eindrücken ist es wirklich Zeit ein bisschen auszuspannen. Bis jetzt muss ich diesen Land echt die Medaille für den besten Urlaub verleihen. Da kann ja jetzt an der nächsten Station nix mehr schiefgehen.

Hm... Ok, der Flug hat eine Stunde Verspätung. Na dann schauen wir halt noch ne Stunde raus aufs Rollfeld. Mehr als ein Gate und ein Kaffee, was auch ein paar Souvenirs verkauft, gibt es nicht. Die Sicherheitskontrolle wurde übrigens noch einfacher. Der Metalldetektor war aus und die Dame hat nur mal an jede Hosentasche gefasst. Etwas unüblich, aber schnell fertig. Als wir gehen wollten hat sie uns noch das Wasser, was wir vor der Kontrolle abgestellt haben hinterhergebracht. Sachen gibt's...

Dann geht's auch schon fast pünktlich los... Der Flug holpert ganz schön und mir wird etwas mulmig. Aber wir kommen ohne größere Ausfälle in Thandwe an, wo wir mit einem 50 Jahre alten, mit Holzaufbau versehenen Truck zum Hotel gefahren werden. Hier beschleicht mich schon leicht das Gefühl, dass wir vielleicht eine etwas höhere Hotelkategorie hätten nehmen sollen...

Die Anlage ist wunderschön, der Strand traumhaft. Alles wirkt zwar einfach, aber sehr schön. Dann bekommen wir den Zimmerschlüssel. Erdgeschoss, am weitesten weg von Meer, mit Blick auf den 1m entfernten Nachbarbalkon eines chinesischen Pärchens. Die schauen übrigens auch in unser Schlafzimmer, wenn wir nicht den Vorhang zuziehen. Ob mit oder ohne Vorhang, es ist  finster in unserem Zimmer. Wir wollen wissen ob wir auf die schicken Bungalows in der Anlage, vorn Richtung Meer, upgraden können. Ist nix frei. Naja, schlafen ja nur hier. Und es ist sauber. Das wird schon klappen. 

Ins Bad unter die Dusche, grad eingeseift. Stromausfall, Zack ist es noch dunkler. Nachdem der Strom wieder da ist kämpft A mit dem Föhn. Der hat zwei Stufen. Normal und Turbo. Ihr weht ein laues Lüftchen um die Nase. Ich sag noch: Schalt doch auf Turbo. Sie schaut etwas verknittert. Ist schon Turbo. Oh...

Dann geht's raus an den Strand. Der ist wirklich toll. Ganz feiner Sand und an der Seite ein paar kleine Felsen. Sieht toll aus... Wie knallen uns auf die Liegen entspannen und schauen zu wie die Sonne untergeht.



Dabei wird uns bewusst, das nur drei weitere Westlerpaare in unserem Hotel sind. Der Rest sind einheimische und Asiaten. Wir machen also Badeurlaub auf Burmesisch. Na das ist doch mal was.

Nach dem Sonnenuntergang entdecken wir eine Riesen Ansammlung von Restaurants direkt neben unserem Hotel. Es gibt frischen Fisch und Thai-/ Burmesische Küche. Lecker. Die Preise sind super. Wir zahlen 30.000 kyatt (14 Euro) zu viert. Doppelt so teuer wie am Streetfood in der Stadt, ein Viertel von Hotelpreis, dessen Preise schon mit 6-8 Dollar das Hauptgericht eher am unteren Ende der Preisskala in Ngapali Beach ist.

Wir sind wieder frohen Mutes und machen uns zurück aufs Zimmer. Alles gar nicht so wild denk ich und lass mich aufs Brett fallen... Ja, richtig gelesen. Das Bett ist eher ein Brett und knüppelhart. Schlimmer als in Harbin... Wenn ich hier morgen ohne Rückenschmerzen rauskomme, dann freu ich mich schon aufs Meer sehen...

M - Myanmar - Der Inle See

12Feb2016

Am nächsten Tag ist es noch nicht mal hell, als wir aus der Lodge zum Frühstück gehen (müssen). Direkt vor uns steht beim öffnen der Türe schon einer mit nem kleinen Hotel E-Golfcar und winkt... Aha, die wissen also auch das wir heute morgen zum nächsten Flug müssen. Er sackt unsere Koffer ein und fährt uns in halsbrecherischem Tempo vor zum auschecken und zum Frühstücksbüffet. Allgemein Fetzen die Jungs mit den Golfcars echt krass hier um die Kurven. Dadurch hat man so den Eindruck dass es Ihnen einen heiden Spass macht. Scheint kein schlechter Job zu sein.Nach dem Frühstück rauscht es dann wieder kontinuierlich hinterm Hotel. Was da los?

Na klar, die Ballons steigen wieder in die Lüfte um bei Sonnenaufgang über Alt Bagan zu schweben. Wenn ich mir das so anschaue hätte ich trotz leichter Höhenangst nochmal Bock das zu machen. Naja, vielleicht im nächsten Myanmar Urlaub.

Am Flughafen wird es dann noch offensichtlicher in welchem Entwicklungsstand Myanmar ist. Die Fluglisten (flight schedules) sind handgeschrieben auf abwaschbarem Tafeln, die Tickets werden ohne Platznummer per Hand ausgestellt. Sieht so aus, als ob wir für unsere 4 Plätze kämpfen müssen. Dann gibt's noch nen Aufkleber auf die Brust, damit wir auch sehen wer mit uns im Flugzeug sitzt und die Crew uns schnell am Gate ausmachen kann. Gibt nämlich nur zwei Gates und da sitzen alle Passagiere der nächsten 4 Flüge. Wir sitzen hier mit unseren gelben Aufklebern inmitten von Roten, Orangenen und Grünen. Also warten bis die gelben aufgerufen werden und dann hinterher...

Die Sicherheitskontrolle ist ein Erlebnis hoch drei... Fast noch besser als am letzten Flughafen. Die Wasserflasche die unsere Begleiter im Handgepäck vergessen hatten haben Sie entdeckt. Die die wir noch in der Hand hatten haben Sie aber mit durchgehen lassen. Meine Armbanduhr dürfte ich dranlassen, gepiept hat wieder nix am Metalldetektor und der Kerl danach hat nur nochmal meine Hosentaschen abgeklopft. Jetzt fühl ich mich echt Safe... :-)

Der Flug ist verdammt kurz ich schaff es noch nicht mal das neue Album von Sia vollständig durchzuhören. Am nächsten Flughafen stellen wir fest: Der hat noch nicht mal nen Bus. Wir laufen vom Flugzeug übers Rollfeld zur Ankunftshalle. Es kommen wohl aber auch nicht so viele Flieger hier an. Aber es gibt einen Schalter mit "Immigration" Pappaufsteller. Es scheint also Transfer Flüge zu geben. Wie die das wohl steuern? Ah Ok, alle müssen ihre Pässe zeigen. Wir holen unsere deutschen Pässe raus: Oh sachter... Germany... Dann winkt er uns einfach durch... Net schlecht der deutsche Pass. Wir scheinen vertrauenswürdig.
Dann fahren wir in die "Stadt" um uns den Markt anzuschauen. Ich erwarte wieder Touristennepp vom feinsten. Ganz falsch. Kaum ein Tourist ist hier. Wir sind wirklich auf dem einheimischen Wochenmarkt. Su, unser Guide hätte da echt eine sehr gute Idee. Wir bestaunen Gemüse, dass wir noch nie gesehen haben, sehen Hühner erst ganz, dann in kleinen Teilen, und lokale Feilscherei. Toll.
Danach werden wir mit unseren Koffern auf ein kanuähnliches Boot verfrachtet.

Das wird die nächsten zwei Tage unser Fortbewegungsmittel sein. Wir schießen mit knapp 25 km/h durch den Kanal. Der Dieselmotor nagelt etwas, der Kanal weitet sich auf, zwei Fischer stehen links und rechts und werfen ihre Netze aus während wir durch sie durchpfeifen. Ich hab Gänsehaut. Und weiß gar nicht wo ich die Kamera  zuerst hinhalten soll. Vielleicht sollte ich auch einfach mal nur den Fahrtwind, den See, die Luft, einfach alles genießen. Und dann erst ein Foto machen... :-)



Nach 40 Minuten sind wir am Hotel. Das Novotel ist toll. Mit zwei bepoolten Frontvillen, das macht was her. Als wir unsere Zimmerschlüssel bekommen wird uns schon an der Nummer klar: Wir haben das letzte Zimmer, auf dem Festland und hinter einem Bungalow. Naja, wenigstens ist es schön eingerichtet und bis um vier haben wir sogar Sonne auf dem Balkon. Ein bisschen, von der Seite  an der wir auch den See sehen. So knapp 10 grad unseres Balkon Sichtwinkels. :-)

Wir werden wieder von Su und ihrem Bootführer abgeholt und schauen uns schwimmende Felder an. Die Bauern hier haben festgestellt das man Wasserpflanzen mit Seegrass zusammenbinden kann, dann mit eine Bambusstab im Wasser fixiert und Algen und Schlick drauflegen kann. Was man dann damit macht? Ganze Felder anlegen. Wir fahren durch Tomaten, Gurken und kürbisähnliche Pflanzen. Unglaublich wie das funktioniert. Nachdem wir durch das staubige Bagan per Auto gereist sind, ist es total surreal durch diese Felder mit einem Boot zu fetzen. Dieses Land ist einfach wahnsinnig facettenreich.

Nachdem uns Su bei einem Mittag ordentlich gemästet hat besuchen wir eine Webstube, die Lotus- und Seidenfasern verarbeiten. Unglaublich die Mädels zu sehen, die hier 8 Stunden am Tag Stoffe weben. Wenn ich mir das so anschaue, wird mir schlagartig klar, warum sich Menschen darüber Gedanken gemacht haben diese Arbeit von einer Maschine erledigen zu lassen. 

Das Interesse wird immer größer mal einen Blick in so ein einheimisches Haus zu werfen. Zu sehen, wie es sich auf einem See in einem Land wie Myanmar lebt. Auf unsere Bitte hin kümmert sich unser Bootsjunge drum, dass wir mal so ein Bambushaus besuchen dürfen.



Die Besitzerin ist Zigarrendreherin, verdient 6 Euro am Tag, hat 5 Kinder und ihr Mann ist leider verstorben. Sie läd uns zum Tee ein und Su übersetzt unsere, und natürlich auch ihre Fragen. Das Bambushaus ist überraschend gemütlich und die Kiddies sind total goldig... Die Größte (anwesende) ist 7 und schenkt uns ständig Tee nach. Wir kommen gar nicht so richtig weg... 

Kurz vor Sonnenuntergang werden wir wieder im Hotel abgesetzt und können noch den Sonnenuntergang am Steg bewundern. So Schön...



Am nächsten Morgen gehts nach dem Frühstück zu einer Ansammlung von "Stubas". Ähnlich dem Feld mit den alten Tempeln und Pagoden in Alt Bagan. Die Stubas sind aber nicht so richtig begehbar, sondern mehr so eine Art Buddha Schrein. Hier sieht man allerdings wie Luftfeuchte, Regen und Vegetation diesen Bauwerken zusetzt.



Trotzdem haben wir einen Imposanten Ausblick über die Stubas, die Felder, die Dörfer und den See nachdem wir ein paar Felsen hoch in die Berge geklettert sind. Atemberaubend. Die Gegend ist wirklich wunderschön. 

Dann wieder runter zum Steg, es geht wieder weiter mit unserem Boot.

Apropos Boot. Natürlich schauen wir uns auch eine Werft an und verschiedene andere Handwerksstätten. 

Absolut fasziniert sind wir alle von einer kleinen Schirm- Manufaktur. Uns wird gezeigt, wie das Deck- Papier hergestellt wird und wie das dann mit selbst gebastelten Gelenken und Scharnieren verbunden wird. Sogar ein Schirmspanner wird aus Bambus mit zwei Schnitten eingepasst. Das faszinierende dabei: alles wird aus Bambus, Holz und Pflanzen handgemacht. Drehteile werden mit Strick umwickelt und dann per Fuß zum drehen angetrieben. Ich frag mich, warum wir immer alles so kompliziert machen. :-) das beste kommt zum Schluss. Wir brauchen keinen Schirm, aber der Maschinenbauer in mir ist so fasziniert, ich muss einen haben. Mit den letzen Handwerksberufen im Kopf rechne ich schon 20-30 Euro zusammen. Dann sagt sie 6000. 6000 was? Kyatt? Sie nickt. Was? Ihr arbeitet 4 Stunden an einem Schirm und verkauft ihn für 4 Euro? Ich verhandel nicht, ich zahle gleich. Mal sehen ob wir den irgendwie dekorativ untergekommen. T&M schlagen richtig zu und kommen mit 4 Stück wieder raus... Ingenieure... :-)



Schade das wir schon zur nächsten Station aufbrechen. Ich mag die Gegend um den Inle Lake sehr.  Jetzt kommt schon der Erholungspart.
5 Tage Ngpali Beach. Ausspannen und die ganzen Eindrücke verarbeiten. Und es sind so viele Eindrücke die uns Myanmar mitgebenden hat. Was für ein Urlaub...

M - Myanmar - Das alte und das neue Bagan

09Feb2016

Nach einer sehr erholsamen Nacht werden wir von einem dumpfen Geräusch wie von einem riesigen Gasbrenner gegen 6:45 geweckt. Als wir 7:30 zum Frühstück gehen können wir der Ursache allerdings nicht auf den Grund gehen. War auch nicht mehr wichtig, schließlich gab es Pancakes mit mit Schokosauce und frischer Papaya zum Frühstück. Wer hinterfragt auf der Basis noch irgendwelche Geräusche am frühen Morgen. 8:30 Uhr gehts dann ordentlich gestärkt zum Sonnenaufgang an einen kleinen Tempel. Wahnsinn. Welchen Ausblick man hier auf Alt Bagan hat. Die ganzen kleinen Tempel und Pagoden leuchten in der goldenen Stunde. Unser Guide erklärt uns das man hier auch mit Heißluftballons vormittags durchfahren kann. Die starten wohl direkt hinter unserem Hotel. Aha... Das wars. Und einen Tag später haben wir sogar ein Bild davon bekommen:



Den Rest des Tages hat unser Guide schon wieder sehr gut vorbereitet. Erst bringt er uns in ein "Showdorf", wo uns eine 19 Jährige durch das Dorf führt und erklärt, wie die Arbeit verteilt ist, und wovon Sie leben. Für jedes Foto einer der Bewohner winken Sie mit der Hand und wollen etwas Geld. Die Motive die Sie dafür anbieten sind aber auch wirklich gut. Von alten Frauen mit einer Bambus/ Palmzucker Zigarre (die aussieht wie ein Joint) über Kinder in Tragegurten und Frauen in Webstühlen gibt es einiges zu sehen. Wir kaufen sogar noch zwei Tücher. Unsere Führerin erklärt uns alles und zeigt uns auch den Tempel, der nagelneu renoviert ist. Ach da fließt dann wohl das Fotogeld hin... :-)
Sie erklärt uns auch, dass Sie neben English auch noch Japanisch und etwas chinesisch spricht. Daher führt sie meist die Touristen hier durch. Warum Sie nicht allgemeiner Touriguide wird wollten wir wissen. Das geht nicht, erklärt Sie uns, sie hat nach der Grundschule aufgehört, und man muss mindestens Abi machen um eine Lizenz zu erhalten. Mich schaudert es. In Deutschland gibt es Leute, die nach der Realschule noch nicht mal richtig deutsch können, und Sie spricht insgesamt fast 5 Sprachen. 

Das nächste auf dem Programm ist Mount Popa. Das ist ein Berg mit einer Pagode oben drauf, die fasst wie auf einem einzelnen Felsen ca. 700m über NN liegt. Da wollen wir hoch. Es sind wohl angeblich 777 Stufen. Nach 32 hab ich aufgehört mit zählen. Aus verschiedenen Gründen. Erstens, überall springen Affen rum, die den Touristen Schuhe, Brillen und andere Sachen klauen. Das lenkt etwas von zählen ab. Wir sind dann irgendwann mit einer Gruppe nach oben unterwegs, die kleine "Fresspakete" mithatten. Damit ließen Sie sich recht gut ablenken. Zweitens: Es ist sau anstrengend. Die Stufen sind ungefährt soweit weg von unserer gewohnten DIN Norm wie die Erde vom Neptun. Als wir endlich wieder unten Sind zittern uns allen die Beine. Wir sind froh, als wir dann endlich zu einem Restaurant mit Aussichtsturm fahren und uns mal anschauen können, wo wir da hochgekraxelt sind:

Kein Wunder, dass die Mönche es sich bei einer Fussballübertragung auf der Bank gemütlich machen. Die haben die Treppen nicht nur einmal am Tag zu bewältigen.



Auf dem Weg zurück zur Stadt fällt uns an der Strasse wieder auf das einige, meist ältere Menschen in der prallen Sonne stehen und die Hand ausstrecken. Unser Guide erklärt uns, das das die hilfsbedürftigen der Gegend hier sind. Sie bitten um Almosen von den Gläubigen, die zum Mount Popa pilgern. Er erklärt uns dass nahezu jeder Gläubige etwas Geld aus dem Auto wirft um gutes zu tun. Daher reicht es wohl um zu überleben. Ich mag den Ansatz des Buddhismus gerade wegen solchen Ideen, die uns im Urlaub öfter über den Weg laufen werden. Trotzdem bin ich gerade so dankbar, dass wir nicht bei 40 Grad im Schatten an der Strasse stehen müssen und unser Abendbrot von dem guten Willen eines Autofahrers abhängt. Ich glaube dann würden wir in Deutschland verhungern.


Ein Highlight kommt dann noch, und das war nicht die händische Herstellung von sogenannter Lacquerware (die uns auch so sehr imponiert hat, das wir welche gekauft haben), sondern die Apotheke. Wir wollten noch ein paar Kopfschmerztabletten erwerben. Etwas stärkere. Unser Guide bringt uns zur Stadtapotheke. Die ist 2m breit und 4m tief, hat eine Theke von der uns eine Burmesin im weißen Kittel anstrahlt. Aspirin hat Sie erklärt Sie uns, aber das starke Zeug gibt's hier nicht. Ich bin wieder mal fasziniert, wie einfach und pragmatisch hier einfach alles ist. Der Doktor ist übrigens in den Dörfern auch nur einemmal pro Woche da. Jeden Wochentag in einem anderen Dorf...
Abends sind wir wieder in unserem Hotel und von der Einfachheit draußen ist nix mehr zu spüren. Wir könnten auch in Thailand sein. Ich les noch etwas, dann kommen die ersten Postkarten dran. Da kommt dann doch der erste Unterschied. Das WLAN ist nicht so toll. Das Programm stürzt dreimal ab und ich geb fast auf. Dann klappt es doch. Hoffentlich passen jetzt die Texte mit den Bildern und den Adressen zusammen. Das hat es immer durcheinandergehauen. Nicht das meine Cousine jetzt mit "hallo liebe Oma" begrüßt wird... 

Der nächste Tag ist unser "freier" Tag in Bagan. Ganz ohne Guide. Und was macht man da? Nein, eben nicht am Pool liegen, sondern endlich mal ein E-Bike ausprobieren. Sonst können wir nie rausfinden, ob das nicht auch was für uns in Shanghai wäre. Gut hier ist deutlich weniger Verkehr. Dafür sind fast alle Strassen nur aus Sand. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad ungemein.

Ich verstehe nun endlich die Kollegen: E-Bike macht so einen Spaß. Wir waren meist alleine auf den Wegen. Sind von Tempel zu Pagode zu Tempel gefahren und viele von Ihnen waren menschenleer. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ein bisschen wie im Film. Indiana Jones lässt grüßen.

An dem Tag finden wir dann noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten und spannende Erlebnisse. 

Zum Beispiel musste ich in einem Tempel auf Toilette. Man ist in diesen, aus Respekt vor Buddha und weil der Boden außerhalb der Tempel als schmutzig gilt, immer barfuß unterwegs. Ich scheue mich etwas die Toilette auch barfuß aufzusuchen. Aber die Burmesen haben daraus auch schon wieder eine Geschäftsidee gemacht. Hinten aus dem Tempel raus, dem Toilettenschild folgen... Ah da kann man Schuhe leihen. 200 (10ct). Das lohnt sich. Und ich wette die leiht sich jeder... Spätestens, nachdem er mal einen Blick in das Klo geworfen hat. :-)

Bevor wir unser E-Bike mit den nagelneuen Helmen (scheinen wieder nur wir Deutschen zu brauchen) am Hotel zurückgeben finden wir noch eine schöne Pagode (die gesuchte am Fluss) und schauen uns da den Sonnenuntergang an.



Abends geht's dann noch zu Fuß in die "Stadt" in ein Restaurant. Hier muss man ne Taschenlampe mitnehmen, alles ist dunkel. Nix ist wirklich ausgebaut. Aber die Taschenlampe war auch offensichtlich im Hotelzimmer angebracht. :-)

Im "Star Beans", welches "Highly recommendet by tripadvisor" ist gibt es frischen Saft für 1500 kyatt (90ct). Der ist wahnsinnig lecker. Auch das Essen haut uns fast die Geschmacksnerven bis Alt Bagan. Es gibt Chicken Curry, Avocado- und Papaya Salat, Butterfisch und Cashewnuss Chicken. Es ist soooo Lecker, nur Nachtisch und Kaffee haben Sie keinen. Macht nix, wir zahlen insgesamt 24000 kyatt (18 Euro für 4 Personen). Unglaublich... ;-)

A hat uns übrigens noch ein Rätsel gestellt, was nicht so leicht zu knacken war. Vielleicht kommt ihr ja drauf: Was reist um die Welt und klebt doch nur in einer Ecke?

M - Myanmar - Mingalaba (guten Tag) Bagan

07Feb2016

Morgens 5:00 Uhr müssen wir auschecken. Es grummelt bisschen im Bauch aber sonst ist alles ok. Unseren Mitreisenden geht's allerdings nicht so gut. Bei denen hat eines der Essen etwas mehr Durchschlagskraft gehabt. Teilweise in zwei Richtungen... Wir scheinen uns mit unserem China Aufenthalt einen doch etwas stärkeren Magen antrainiert zu haben. Hat sich das viele chinesische Essen und Streetfood doch gelohnt. Und wir können vielleicht sogar noch eine Schippe drauflegen, das nächste mal beim Essen in China. Nachdem ich den Jellyfisch (Qualle) schon hatte, heißt es jetzt: Hühnerfüsse, wir kommen. :-)

Während wir zum Flughafen fahren, beginnen die ersten Burmesen ihre Nudelstände aufzubauen und sich fürs Frühstück vorzubereiten. Irgendwie krass den Jungs und Mädels bei Ihrer täglichen Arbeit zuzuschauen. Früh um sechs das Nudellädla aufmachen, und dann bis abends um 22 Uhr die Suppe rühren. Da soll sich nochmal jemand über unsere Arbeitsbedingungen aufregen.

Am Flughafen sprintet uns dann ein Kofferjunge hinters Auto und trägt unsere Koffer auf eine Waage von 1956. Es gibt irgendwie keinen Self Service hier. Es wimmeln Massen an Jungs rum und kümmern sich um unsere Koffer, Tickets, Einchecken... Wir stehen hauptsächlich überflüssig in der Gegend rum und freuen uns auf die nächste Station. Der Guide koordiniert die Jungs und verteilt auch gleich das Trinkgeld. Es bleibt dabei, was ich in Harbin schon dachte. Der Guide ist ne super Investition.
Die Sicherheitskontrolle ist eher rudimentär... Der Rucksack geht durch die Röntgenröhre, nur auf den Bildschirm guggt keiner. Ich mag meine Uhr abmachen, sie lächelt schüttelt den Kopf. Es piept noch nicht mal, während ich durch den Detektor geh. Das bummeln am Gate erledigt sich dann auch relativ schnell. Es gibt eh nur zwei Gates, und dazwischen ein Café... :-)

Der Flug ist eher unspektakulär, außer dass ich seit 14 Jahren das erste mal wieder in einer großen Doppel-Propellermaschine sitze. Die Ankunft in Bagan ist dafür umso spektakulärer. Es gibt nur eine Ankunftshalle und das ist das Gepäckband:



Auf dem Weg zum Hotel fahren wir durch steppenähnliches Gebiet. Der Guide erklärt uns, dass das Alt Bagan ist. Es gab hier mal über 4000 religiöse Gebäude, Pagoden, Tempel und so weiter. Jetzt sind es "nur" noch 2300. Das sind immer noch sehr viele und es sieht absolut toll aus...
Während wir über die etwas löchrigen Straßen fahren stellt sich die Frage, wie hier überhaupt die Straßen geteert werden. Es gibt nämlich nur eine geteerte Strasse, der Rest sind Sandbahnen.
Dann sehen wir eine Gruppe, die Strassenarbeiten durchführen. Frauen und Männer sitzen in der knalligen Sonne und haben einen kleinen Mini LKW mit dabei, auf dem der Teer liegt. Mit Schüsseln und pfannenähnlichen Geräten schaufeln Sie den Teer auf die Straße und befestigen den per Hand... Und ich dachte schon in China gibt es krasse Jobs, aber das hier schlägt es definitiv.

Nach 20 Minuten kommen wir in die "Stadt". Es ist eine Staubstrasse mit ein paar Hütten drumherum. Es wirkt wie ein uraltes Dorf. Die Bewohner gehen ihrer Arbeit nach und das meiste Leben konzentriert sich gerade auf dem Markt. Frischen Fisch, Stoffe, Gemüse und Lacquerware (eine Art natürliches, aber kunstoffähnliches Geschirr aus Bambus, Pferdehaaren und einem Katschukartigem Naturstoff) gibt es hier. Es ist ziemlich offensichtlich, was von den Einheimischen und den Touristen frequentiert wird.
Den Rest des Tages schauen wir Tempel und Pagoden an. Langsam könnte man denken es reicht an den Dingern, aber es ist ganz anders als in Vietnam. Die Tempel sind unterschiedlich, der Guide hat viel drüber zu erzählen und dieses Gefühl von Buddhismus in der Luft bleibt immer irgendwie vorhanden. Teilweise könnte ich mich hier stundenlang hinsetzen und einfach den Leuten beim Beten oder den Touristen beim Staunen zuschauen.
Mittlerweile zieht sich noch etwas wie ein roter Faden durch: A ist meistens "the beautiful Girl" wenn wir auf Burmesinnen treffen. In Myanmar scheinen zumindest viele Frauen meine Meinung zu teilen: A ist die schönste Frau der Welt. :-) Mit der Zeit bekommen wir raus woran das liegt. A hat die richtige Nasenlänge, Hautfarbe und Größe um Burmesen staunen zu lassen, und Sie hat den Burmesischen Rock (LongJi) an. Das scheint die Burmesinnen auch zu freuen. Hat unser erster Guide doch ne gute Investition gemacht. Von dem haben wir nämlich alle einen "LongJi" als Geschenk bekommen.  

Oder es ist eine Geschäftsidee der Mädels um weitere Röcke oder ihren Rindenmulch zu verkaufen. Die Burmesischen Frauen reiben sich nämlich eine Baumrindenpaste ins Gesicht zum anfeuchten und schützen der Haut vor der Sonne. Sieht lustig aus aber scheint zu helfen. A und T haben es ausprobiert.

Zum Mittag sitzen wir in einem Panoramarestaurant am Nebenarm des Flusses. Die Aussicht geht auf einen halb ausgetrockneten Fluss mit Zwiebelfeldern am Rand und eine Goldene Pagode glänzt am Horizont. Falls wir nochmal Zeit haben möchte ich da nochmal hin...



Danach geht's weiter durch wirklich tolle alte Tempel (Alle sind bis zu 1000 Jahre alt) mit Wandmalereien, riesigen Buddhas und interessanten Fresken. Mittlerweile ziehen wir die Schuhe schon gar nicht mehr an, da bei jedem Tempel diese wieder abgelegt werden müssen. Aber das Barfuß gehen ist echt auch eine tolle Erfahrung. Innen kühlt der Tempel deine hitzigen Füße, und abends wärmt der Stein deine Füße, wenn der Wind auffrischt. Ich würde öfter barfuß gehen, aber wenn ich an die Strassenbedingungen in Shanghai denke, wird das wohl nix...

Dann das Highlight des Tages: Sonnenuntergang über alt Bagan zusammen mit gefühlten 50.000 Touristen. Unglaublich schön, wenn auch echt voll.



Dann hüpfen wir alle zusammen abends nochmal in den Hoteleigenen Whirlpool. 32 Grad Celcius und Geblubber, toll. Das entspannt ungemein nach dem anstrengenen Tempeltag. Die vielen Treppen, Joar... Das macht schon etwas fitter. Der Schokokuchen heute Abend ist schonmal gebongt...

Beim Blick nach oben fällt mir zum ersten Mal wieder auf, dass es einen so wunderschönen Sternenhimmel gibt. Den sieht man irgendwie nie in Shanghai...

M - Myanmar - Ein Tag in Yangon

06Feb2016

Ab jetzt wird es ein bisschen komplizierter. Zu den Erzählungen, die jetzt kommen, gehören eigentlich sehr viele Bilder. Da sich diese aber in der Kamera befinden, und ich die vermutlich erst Zuhause auslese, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich veröffentliche den Beitrag ohne Bilder und füge sie später nach, oder ich veröffentliche ihn erst später. Für euch ist das ganz einfach zu erkennen. Ist der Beitrag vorm 18.2. online und es steht immer mal BILD mit drin, dann hab ich ihn vorher veröffentlicht, sonst halt danach. :)

Wir sind derweilen in Yangon im Hotel und werden vom Guide, der sehr gut English spricht, abgeholt. Auf geht's zur Shwedagon Pagode, die schon aus der Ferne über der Stadt tront... 




Diese ist atemberaubend. Sie thront sowieso schon über der ganzen Stadt, aber die Anlage ist von innen echt der Hammer. Ich fand schon die Tempelanlage in Bangkok umwerfend, aber das hier ist noch mal ne Ecke krasser. Hauptsächlich, weil hier einfach viel mehr Leben drin ist. Unglaublich viele Buddhisten gehen hier ihren Gebeten nach, kehren die Fläche, besingen und wässern verschiedenste Buddhas... Ich hab Gänsehaut. Die Luft vibriert regelrecht vor Buddhismus.Hier ist die Religion so zum Greifen nahe, dass man fast bekehrt werden könnte... 



Nach dieser unglaublich intensiven Erfahrung gehen wir essen in "Chinatown". Da kennen wir uns aus... :-) Wirklich Lecker: Nudeln, Reis, Spieße mit Tofu und Rippchen und das Highlight (für mich) eine von thaifood inspirierte Suppe scharf sauer... Wir sitzen vor einem kleinen Laden, der aus einem Fass einen Grill gebaut hat. Die kleinen Kunststoffhocker biegen sich etwas als wir uns draufsinken lassen. Aber es ist uhrig und irgendwie bequem. Das Gewusel um uns herum erinnert mich etwas an Shanghai. Und auch hier taucht immer mal wieder der ein oder andere Westler zwischen den Burmesen auf. Nach dem Essen sind wir satt und zufrieden. Bezahlt wird alles zusammen, vier Leute satt und 15000 kyatt. Das entspricht nicht mal 10 Euro... :-)



So ist das mit dem Street Food halt, kein richtiges Restaurant, aber dafür 2,50€ pro Person für ein klasse Abendbrot. Das wir hier allerdings in einem sehr armen Land sind wird uns auch schlagartig bewusst. Während wir essen versuchen es viele Bettler bei uns und Kinder "stehlen" unser Wasser und versuchen die Cola zu entwenden. Gar nicht so einfach damit richtig umzugehen. Es erinnert mich ein bisschen an Brasilien. Auch auf unseren weiteren Reisen in Myanmar wird uns das wohl immer mal begegnen.

Am nächsten Morgen machen wir das Fenster auf: Akustik wie im Dschungel, die goldene Kuppel der Pagode mittendrin, ich bin jetzt schon auf die nächsten Tage hier gespannt. Mit dem Fahrstuhl runter und es gibt ein grandioses Frühstück, inkl. Espresso, Brötchen, Spiegelei und frischer Pomelo... Dann auf in die Stadt. Auch wenn nichts den Tempel vom ersten Tag toppen kann, es bleibt weiterhin bei tollen Sachen die wir uns anschauen. Ein Tempel zum Beispiel mit einem Buddha von 19 x 72 Metern. Wow.

Das Essen wird diesesmal in nem Touristenspot serviert. Die sind hier leicht zu erkennen. 5 Busse davor und sehr schick von außen. Es schmeckt, aber ist lange  nicht so gut wie gestern Abend. Hauptsächlich, da sie weniger Gewürze in die Spiesen geben, um den Touristen nicht einen hochroten Chilikopf zu verpassen. Die einheimische Küche ist normalerweise um einiges schärfer als das was Otto Mustermann gewöhnt ist.. Die Getränke müssen wir selber zahlen. Wir trinken das selbe wie gestern und zahlen auch gleich viel. 15000 für ne cola und 3 Säfte. Hm... Gestern hatten wir dafür noch das ganze Abendbrot mit dabei. Naja, dafür auf schicken Stühlen neben einem Garten voller Laternen gesessen.

Abends machen wir es wieder besser und nehmen einheimisches Essen am See im white rice. Aufgefallen ist uns dieses Restaurant, da wir dran vorbeigegangen sind und dort alles bunt beleuchtet war, laute Musik und eine schön geschmückte Limousine davor. Ja, richtig geraten: da war eine burmesische Hochzeit mit drin. Und etwas scheinen Sie mit den Chinesen gleich zu haben: Es muss K-TV, also Karaoke mit dabei sein. Aus unserer Sicht ist das alles ein bisschen fietschig, aber wenn mal einer oder eine dran ist die das bissel kann, ist es echt cool. Und während wir so mitschaukeln und das Brautpaar bestaunen, brennt uns die Vorspeise zentimetergrosse Löcher in die Zunge...



Nach unserem Essen, um Punkt 20:30 Uhr, löst sich die Hochzeits-Gesellschaft auf. Es ist ein bisschen wie zum annual  dinner bei unserer Firma, wir haben die Pfeife wieder nicht gehört, als wir aber von unserem Gelee-Nachtisch aufblicken sind fast alle weg. Nur das Braupaar schüttelt noch ein paar Hände und bedankt sich bei den letzten 4 Gästen. Irgendwie ist in Myanmar mehr China drin als man denkt. :)

M - Myanmar - Reise nach Yangon

05Feb2016

Wir haben Urlaub... :-) Und ganz anders als man es normalerweise im Urlaub gewöhnt ist, müssen wir zeitig aufstehen. Sehr zeitig... Ein Fahrer holt uns an der Wohnung ab... 4:40 Uhr... Koffer rein ins Auto und los geht's.

Wir schauen verschlafen auf total leere Straßen während er uns äußerst entspannt und vorsichtig zum Flughafen fährt.

Je näher wir zum Flughafen kommen desto voller werden die Straßen. Am Flughafen selbst ist dann das totale Chaos. Die Autos stehen in 3 Reihen, keiner kommt vor oder zurück. Ja, es ist der Beginn von Chinese New Year. Unser Fahrer stellt sich einfach in Reihe 4 und  strahlt als wir ihn mit xin nian kuai le (frohes neues Jahr) verabschieden und mit unseren Koffern Richtung Gate rollern.
Ab hier gibt's keine großen Auffälligkeiten, bis wir im Flugzeug sitzen. Das startet dann allerdings 40 Minuten später in Richtung Kunming weil, äahm ja... Warum auch immer... Uns informiert zumindest keiner.  :-) Langsam sickert es bei uns dann aber durch: Das wird knapp für den Anschlussflug nach Yangon. Gut, dass wir nicht nach Mandalay sind, das wäre 30 Minuten knapper und unsere Sitznachbarn beginnen gerade schon ganz vorsichtig am Rad zu drehen. Im Laufe des Fluges sollen wir dann auch noch erleben, wie sich alle nach Mandalay Flieger vorn sammeln und gemeinsam immer schneller am Rad drehen... Verständlicher Weise.

Unsere Koffer sind nicht durchgecheckt und so wird es für uns allerdings auch ganz schön knapp. Mit den Koffern, die zuletzt aus dem Gepäckband laufen, sprinten wir wieder hoch zum Check In. Dort ist das System gerade am runterfahren... Kein Check In möglich, weil: zu spät. Und das gerade mal 30 Minuten vor Abflug. So eine Frechheit.

Meine Gedanken sind bei denen nach Mandalay. Wenn das bei bei uns schon so läuft, dass können sie nicht geschafft haben. Merken für zukünftige Reisebuchungen: mindestens 2 Stunden Transferzeit bei chinesischen Airlines einrechnen. Die Dame am Check in ist am telefonieren. Die Minuten laufen... Alle schwitzen und warten was nun passiert. 

Sie atmet auf. Der Check In wurde wieder aufgemacht. Wir checken ein, sie drückt uns die Tickets in die Hand und sagt: Hurry Up!!! Wir rennen los. An der Sicherheitskontrolle werden wir böse ausgebremst. Es dauert. Von hinten kommt ne Gruppe Amerikaner gesprintet, will an uns vorbei und winkt mit dem Ticket nach Yangon. Wir und die Familie vor uns dreht sich mit unseren Tickets um: ganz ruhig... Wir müssen da auch hin. Die werden schon nicht ohne uns fliegen. schließlich sind wir insgesamt fast 20 Mann an der Sicherheitskontrolle. :-)

Wir sind 5 Minuten vor geplanten Start im Flugzeug und alles ist gut. Starten tuen wir übrigens 20 Minuten später... Auf die Amis haben sie auch noch gewartet. :-)

Im Flugzeug sitzt ein junges Mädel neben uns. Wir kommen is Gespräch, sie ist Coburgerin und seit 2 Jahren in Shanghai. Die Welt muss echt klein sein. Wir unterhalten uns sehr gut und finden raus, das wir auch in Shanghai gleich um die Ecke wohnen. Zufälle gibt's...Das wäre ja fast so, als ob wir in Harbin die Bedienung vom... Ach ja... :-)

Die Ankunft in Yangon ist für uns Großflughafengewöhnte ein wenig überraschend. Es gibt zwei Gates, eine Ankunftshalle und genau zwei Gepäckbänder darin. Da kann man auch sein Gepäck nicht verlieren. An den 34 in Shanghai könnte das eher mal passieren.

Wirklich interessant wirds dann am Geld-Tausch-Counter: RMB werden gar nicht zum tauschen angenommen und am Geldautomat kommt meine chinesische Kreditkarte nach 3 Minuten dem Ladebalken zuschauen ohne Geld wieder raus. Ich hab gerade ein japanisches Deju Vu mit meinen chinesischen Plastikzahlungsmittlen. Der nächste Versuch am Hotel ist dann allerdings deutlich erfolgreicher. Ich habe meine ersten 100.000 abgehoben. Kyatt versteht sich. Das entspricht übrigens nicht ganz 80 Euro.

Das Hotel selbst ist top und die Zimmer sehr schön. Sogar der amerikanische Präsident hat hier schon genächtigt... Wir schauen uns in unserem Zimmer um und können die Aussage der Rezeptionistin nur bestätigen: Da wurden wir wohl upgegradet. Aufs Bett gesprungen, kurz ausgeruht und WLAN geht auch... "Sogar" schneller als in China. :-)

Der Urlaub kann beginnen...

M - Wie klein China doch ist...

04Feb2016

Da wir uns zwar immer mal wieder mit dem Essen in der Kantine anfreunden können, aber es irgendwie nicht ausreichend zündet um immer da zu essen, haben wir einige Alternativen rund um die Arbeit gesucht.

Eine davon ist eine kleine "Grillbude" namens AliBaBa. Dort gönnen wir uns immer mal eine Grillplatte oder ein Gyros. Wir sind bei den Mädels da schon recht gut bekannt und diesmal haben Sie uns echt überrascht.

Eine der Bedienungen winkt uns dieses Mal ganz wild zu und grinst. "I saw you in Harbin" - Was? Du hast uns in Harbin gesehen? Ja, sie war sogar mit uns im selben Bus im Tiger Park. Quatsch... Doch. Sie hat uns trotz unserer Vermummung erkannt. Wir haben sie natürlich nicht erkannt. Wir sind zwar mittlerweile besser im auseinanderhalten der Asiaten, aber nicht so gut, das wir die Bedienung vom AliBaBa mit Mütze, Kaputze und Mundschutz erkennen. 

Das schien für uns allerdings nicht zu gelten. Wir scheinen wirklich leicht zu erkennen zu sein. Beim Bilder anschauen haben wir dann festgestellt, dass sie sogar nur eine Busreihe entfernt vor uns saß. Aber selbst auf den Bildern haben wir sie nur erkannt, weil wir wussten das sie da war... :-)

Allerdings stellen sich nun zwei Fragen. Erstens: Bei dem was wir für den Trip bezahlt haben, läuft der GrillLaden entweder sehr  gut, oder wir haben wieder mal den Langnasen Zuschuss erwischt. Die zweite Frage ist deutlich statistischer, wie groß ist bei 1,5 Milliarden Chinesen, von denen uns vielleicht maximal 200 bisher aktiv gesehen haben, die Wahrscheinlichkeit mit einer von diesen an einen Wochenende, 3h Flug von Shanghai entfernt in einem Bus im Harbiner Tigerpark zu sitzen? China muss echt klein sein. :-)

Überraschend das nicht nur in der Shanghai U-Bahn, sondern auch in Harbin uns die bekannten Gesichter über den Weg laufen. Ich bin gespannt über wen wir denn so in Myanmar stolpern. Da geht's nämlich morgen früh um 4:45 hin... Ich freu mich schon tierisch drauf. 

Und ich weiß jetzt schon das wir zwei bekannte Deutsche da treffen werden. Mit denen machen wir den Trip nämlich. :-) und das ist das tollste daran. Wir halten euch auf dem laufenden, aber nicht wundern, wenn es jetzt mal ein paar Tage still im Blog wird. Wir haben schließlich Urlaub. :-)

M - Wir brauchen mehr Nüsse...

02Feb2016

Auf die Idee brachte uns eine Kollegin. Diese hat uns "Pecan Nuts" angeboten und die waren sooo lecker, dass wir unbedingt welche davon kaufen wollen.

Sie hat uns erklärt, dass es um die Ecke einen kleinen Laden gibt, wo man diese kaufen kann. Also heute nach der Arbeit hin und... Was? Hier?

Wir stehen in einem winzig kleinen Laden, der voll mit Kisten und Regalen steht. Dazu noch drei weitere Leute, die einkaufen, der Rest steht draußen und wartet drauf, dass wieder jemand rauskommt. In den Regalen befinden sich lauter kleine Tüten mit Nüssen und anderen Snacks drin. Die drei Chinesen um uns herum packen das Zeug kiloweise in den Einkaufskorb. Wir holen die "Vergleichsverpackung" raus und gehen die gefühlten knapp 4000 Verpackungen durch... Irgendwie ist es nicht dabei. HMPF...

Dafür haben wir ca. 20 andere Nussarten und Snacks entdeckt die wir unbedingt ausprobieren wollen.. Also schön die Tütchen in den Korb gepackt und auf zur Kasse. Die Verkäuferin strahlt uns an. Wir so: "zhe ge?" Und wedeln mit der leeren Verpackung. Sie: "MeiYou." Schad... Während wir traurig dreinschauen diskutiert ihre Kollegin mit los... Dann diskutieren beide und auf einmal strahlen uns beide an. "WoYouZheGe". Ihr habt was? Zie zeigen auf ein paar andere Tüten und nicken heftig... Ja das scheinen dann wohl die selben zu sein. Die Verpackung sieht zwar total anders aus, aber wer kann den beiden Strahlefrauen denn jetzt noch erklären, das wir sie nicht haben wollen. Also nicke ich zaghaft und sie freuen sich wie ein Schnitzel und packen uns gleich mal 10 Tütchen davon in die Tasche. Na hoffentlich schmecken die...

 Mit so einer Tüte waren wir dann unterwegs... Keine Ahnung wie der Laden wirklich heißt. :)

Die Ausbeute sieht dann ungefähr so aus:

 

Knapp über ein halbes Kilo verschiedenste Nüsse, Mandeln, usw. Da können wir jetzt aber futtern. Gekostet haben wir aber noch nicht. Da wir im Nachgang erst mal beim Pizza Hut waren, der hier schon alleine wegen der Wartezeit auf die Pizza als Restaurant durchgehen könnte.

 
Die Pizza war sehr lecker, aber irgendwie ziemlich klein.

 
Da hat dann noch super ein kleiner Nachtisch draufgepasst. :-)

Danach sind wir noch bissel durch die Mall geschlendert und haben in die Schaufenster geschaut. Irgendwie alles ziemlich affig. Da ein Pulli, hier ne Jacke. Immer ist ein Affe mit drauf. Hier scheint es echt wichtig zu sein, etwas anzuziehen, was das kommende Tierkreiszeichen draufgedruckt hat. Das neue chinesische Jahr des Affen beginnt in wenigen Tagen und sogar H&M hat hier eine Affenkollektion im Schaufenster hängen.

So lustig wie ich das mit dem Affen ja finde. So ganz meinen Geschmack treffen die Klamotten nicht und A hat sich bisher auch noch nicht allzu beeindruckt gezeigt. Also lieber mal Nüsse haben und damit Geschmack beweisen... :-)