Berichte von 01/2016

M - chinesische Kungfu Stunde

31Jan2016

Heute morgen ist das Aufstehen schon etwas von Nebengeräuschen geprägt. Es knackt n bisschen, A kommt kaum aus dem Bett und jede Bewegung wird von einem Keuchen kommentiert. Ja, wir haben Muskelkater. (Was ist das eigentlich auf englisch? Wir wissen zumindest das es nicht musclecat ist. :-)) Vielleicht sollten wir öfter mal was machen und nicht nur ein mal bissel Lasertag spielen und mit dem Schlauchboot durch den Partykeller hüpfen...

Aber heute haben wir eine ganz andere Aufgabe: chinesische Kultur... Wenn auch so, wie ein amerikanisches Filmstudio namens Pixar sich diese vorstellt. Wir wollen zu Kung Fu Panda 3 ins Kino. Da ich auch endlich einen verifizierten Alipay Account habe, kann ich jetzt sogar Kinotickets zum halben Preis online ordern. Das ist auf Chinesisch, ich kann nix lesen und man kann sie nicht stornieren, aber wer nix wagt... :-)

Die Verifizierung bei Alipay hat übrigens so lange gedauert, da die Bank meinen Namen anders geschrieben hat und daher dieser nicht mit meiner Anmeldung übereinstimmte... Daher einen Tip für Alipay und wechat wallet Nutzer, ihr müsst das Kontoeröffnungsformular genau studieren oder einfach verschiedene Schreibweisen probieren. Ich hab 30 probiert, und dann hab ich aufs Formular geschaut. Da wäre ich nie drauf gekommen... :-)

Naja, jetzt geht's und ich hab zwei registrierungscodes für das IMAX in der IAPM Mall erstanden. Pro Ticket 70 kuai, regulär wären es hier 160 gewesen... Also wenn man sich sicher ist sollte man über die App buchen. :) Wir stehen jetzt vorm Kino und suchen erstmal den Automaten an dem wir nun unsere Tickets bekommen... Wir sind wieder mit den Schweden unterwegs und ich hoffe inständig, das ich nicht die chinesische Vertonung erstanden habe. Kann ja auch in der Kinoticket App nix lesen und mach viel auf gut Glück.

Dann am Ticketautomaten wirds spannend. Ich geb den einen Code ein, nix passiert, geb den anderen Code ein, passiert auch nix... Um  uns herum ziehen alle ihre Tickets aus dem Automaten. Und bei uns? Nüx... Ich Schwitz n bisschen dann erinner ich mich an die Namensaktion von Alipay.Hauptproblem war, das sie meinen vollen Namen zusammengeschrieben haben. Also geb ich alle Codes nacheinander ein und drück den Knopf, den unsere Nachbarin gerade gedrückt hat. JAAAA... 4 Tickets stehen auf dem Bildschirm, und zwei Tasten drunter, eine bricht ab, die andere bestätigt. Wir schielen wieder zur Kollegin rüber... Komm schon drück doch... Rechts, es ist die Rechte Taste... Und Zack kommen die Tickets raus aus dem Automaten. Das hat ja mal gut geklappt... Dann noch Popcorn geholt (das ist hier einfach klasse, mit Zucker karamellisiert) und rein ins "Bildungskino". Das Kino ist klasse. Besser als die beiden wo wir bisher drin waren, wenn auch bisschen kleiner... Der Film geht 5 Minuten zu früh los und schon fliegt der Panda im guten 3D und englischer Sprache (puh...) über die Leinwand... Aber erst 5 Minuten später, also genau da wo er eigentlich anfangen sollte, geht auch das Licht aus... Das ist irgendwie genau das China, wie wir es kennen... :-)

Insgesamt ist es echt ein super Film, mit tollen Effekten und sehr vielen asiatischen Einflüssen... Passt irgendwie. Aber ich hab danach mal ausprobiert: Ich konnte weder Kung Fu, noch Qi Gong und hab auch nix weiter über China gelernt. Vielleicht sollten wir das Kulturprogramm doch etwas aufpolieren für das nächste mal... Haben uns da ja auch schon paar Tipps geholt,was wir noch hier machen sollten. Nach Chinese New Year geht's los...

Auf dem Heimweg tuen wir uns wieder schwer, die Treppen hoch, die Treppen runter... Der Muskelkater wird immer schlimmer und die Rolltreppen werden zu unserem besten Freund. Wenn ich mir vorstelle, jetzt noch eine Stunde Kung Fu zu machen... Hm. Nein danke. Lieber ins Bett und von nem dicken gemütlichem Panda träumen... 

M - voll Laser, wie das abgeht...

30Jan2016

Was macht man an einem kalten, nicht wirklich attraktiv wirkendem Samstag in Shanghai?

Ich würde sagen, man hat zumindest mehr Auswahl bei der Wochenendgestaltung als in Coburg. Und trotzdem hätte man das auch dort um die Ecke machen können. Wir gehen zu einer Lasertag Arena. Eine Kollegin hat eingeladen und es kommen noch ein paar weitere Paare mit. Insgesamt sind wir acht, zeitweise neun.

Im Vorfeld wurde viel bei allen Paaren diskutiert, wenn ich den Erzählungen glauben schenke. Hier mal eine Zusammenfassung:

Sie: Och da muss ich dann irgendwie schießen, oder was? Er: Ich freu mich schon so drauf. Sie: Ich bin ja gegen kriegerische Auseinandersetzungen. Er: Ich freu mich schon so... Sie: Ist das mit den Lasern eigentlich gefährlich? Vielleicht mach ich da lieber nicht mit... Er: Ich freu mich so.... Und so weiter.

Wir kommen bei Lasertag X Shanghai in der Zhaojiabang Lu an und treten in ein völlig leeres, spielhallenähnliches Gebäude. 200 Kuai kostet es pro Person. Dafür können wir 3 Stunden trinken und spielen. Klingt erstmal ganz OK. Also losgehst. Bier und Softdrinks geholt, angestoßen, dann verschwinden einige. Ah Ok, die Profis ziehen sich die Sport-Shirts an.  Dann wird aufgeteilt. Da wir fünf Mädels und nur drei Jungs sind wird ganz fair Mädels gegen Jungs gespielt. Schließlich hatten wir Jungs  ja alle Lust und sind vermutlich super gut. Das liegt a schon in den Genen.

Uns wird ein englisches (was ein Glück) Einführungsvideo gezeigt, währende wir die Westen anlegen. Die Westen haben 4 "Hitspots". Wird man da getroffen geht das Licht aus und man kann für 6 Sekunden nicht schießen und nicht getroffen werden. Daran hängt dann auch die Laserkanone, die ach nochmal als Hitspot zählt. Wir sind rot die Mädels grün. Das Video erklärt gerade wieviel Punkte es worauf gibt und dass das abschießen der gegnerischen Basis am meisten Punkte gibt. Dann geht's rein in die Arena. Alles dunkel, ein bisschen Schwarzlicht. Wir fangen das leuchten an ab jetzt zählts. Es wird gerannt, gestürmt und geschossen. 10 Minuten lang. Ich bin völlig aus der Puste als wir dann wieder draußen sind. Die 3 Jungs haben gewonnen, mit 3000 Punkten Vorsprung. Jawoll... So muss das sein. :-)

Die Mädels haben jetzt aber erst recht Motivation entwickelt. Von den Gesprächen davor ist nix mehr zu spüren. Alle sind aufgekratzt und stehen unter Andrenalien. Zwei Colas später die Revanche. Unsere Ansage: Ihr stimmt euch jetzt mal mit einer Strategie ab und wir machen einfach weiter wie bisher. Mal sehen ob 5 Mädelns mit Strategie gegen uns Superkrieger was ausrichten können. Nach der Runde das blanke Entsetzen auf unserer Seite. 12000 zu 9000 Punkten. Für die Mädels. Ups. Ein vierter Mann kommt beim nächsten Spiel mit dazu. Aber auch der hilf uns in der dritten Runde nicht wirklich. Die Mädels ziehen uns wieder ab, wenn diesmal auch knapper.

Es macht echt Spaß. Wir spielen die vierte Runde mit drei Gruppen und gemischt. Da jetzt nicht mehr genügend pro Gruppe sind die Basis zu verteidigen und anzugreifen, lassen wir die Basen raus. Dadurch wird es sehr ausgeglichen und der Spielspaß wird noch besser... Alle haben einen Riesen Spaß und als das Spiel zusende ist ist klar: Eins müssen wir noch machen. Die Zeit verging bisher echt wie im Flug. Und da mittlerweile auch ein paar mehr Leute da sind haben wir zwischen den Spielen mehr Zeit zum quatschen und trinken. Das fünfte Spiel machen wir 4 gegen 4 gemischt ohne Basen. Es macht einen heiden Gaudi. Das Ergebnis: 5100 zu 5000. Das nenn ich mal ausgeglichen.

Da es noch zu früh ist den bisher so schönen Samstag anzubrechen wird gemeinsam die weitere Abendgestaltung diskutiert und wir finden uns 30 Minuten später im Party- und Spieleraum eines der Paare wieder und wedeln wir die Verrückte mit den Händen, springen und wackeln mit der Hüfte. Wir spielen Kinect Adventures auf der X-Box 360. Und wieder ein heiden Spaß. Und wieder wird sich viel bewegt. Meine Uhr zeigt mir an, dass ich heute das dreifache Trainingsziel erreicht hab, da wackel ich immer noch mit den Händen und versuche das Schlauchbot auf eine Wolke zu hieven. Was für ein Tag. Abschluss bildet dann der Film Inside Out (Alles steht Kopf) auf einer Leinwandgrossen Fläche. Die beiden haben hier echt fast ihr eigenes Kino.

Nach dem Film fällt das Aufstehen vom Sofa schwer. Ich merke jetzt schon jeden Muskel, was soll das nur morgen werden? Aber hey, das war echt ein cooler Samstag. Voll Laser, wie das abging...   

M - Lass krachen Alter...

29Jan2016

Shanghai ist winzig klein. Mit der Zeit entwickelt man ganz leicht dieses Gefühl, da selbst 10 km nicht so weit weg, also eigentlich im Zentrum, sind und man binnen 20 Minuten diese per U-Bahn erreichen kann.

Heute hatten wir dazu den Teil 5 von Geschichten aus der U-Bahn. Erinnert ihr euch an unsere James Bond Einlage in der U-Bahn, als wir so spät dran waren?

Wir waren heute nicht viel eher dran, aber es war diesmal etwas anders. Wir kommen fast entspannt an der U-Bahn an, da wir unsere Wege in den chinesischen Massen immer weiter optimiert haben. Heute springt uns allerdings im letzen Moment eine Chinesin in die Bahn und vor die Füße... Und dann schauen wir erstmal dumm.

Und dann wird gelacht. Unsere Chinesischlehrerin ist in einer filmreifen Stunteinlage noch in die U-Bahn gehechtet. Und hat uns damit fast umgerannt. Sie ist auf dem Weg zu einem Schüler erklärt sie uns etwas außer Atem... Ich staune derweilen wie klein Shanghai ist. Wenn das so weitergeht treffen wir auf unseren Reisen vermutlich noch Chinesen aus Shanghai, die uns dann auch noch kennen. :)

Aber zurück zum Titel. Nach dem heutigen Arbeitstag, waren wir mit unseren deutschen Freunden erstmal schön Thailändisch im Coconut Paradise essen. Und es war wieder wirklich sehr gut. Danach war die Aufgabe hierher zu finden:


In der Kaixuan Lu werden wir fündig und stehen vor einem kleinen Schuppen, mit Postern von Bands wie "we are  LaoWei" und einige Leute die draußen stehen... Vorsichtig gesagt, die Spannung steigt, die Erwartungshaltung macht aber nicht gerade einen Sprung nach oben. Wir machen uns auf den Weg rein und bekommen erstmal schön ein Bändchen ums Handgelenk, nachdem man uns um 40rmb pro Person erleichtert hat. Dann geht die Tür auf und...

Wir werden empfangen von deutschem Liedgut, das ich noch nie vorher gehört hab und uns mit 110dB um die Nase weht...

Wir kommen in eine schummrige leicht bis mittel abgeranzte Bar mit knapp 100 Leuten drin. Die Quote ist 20 Asiaten zu 80 mit langer Nase. Auf der Bühne stehen fünf deutsche Herren im etwas gehobenen Alter und lassen die Fetzen fliegen. Er erklärt auf English, dass er auf deutsch singt und er sich sicher ist, das ihn ja hier eh kaum einer versteht. Naja, ich bin mir da nicht so sicher... In der ersten Reihe stehen zwar zehn Chinesen, dahinter geht's aber gemischt weiter. Die Band ist gut. Es wird gerockt und Gitarrengesolot. Wahnsinn. Ein Lied kenn ich, das ist "An Tagen wie Dieser" dann geht's weiter mit "Arschloch" und "Ich bin der Pfefferminzprinz". What?

Nach einer Stunde sind die Jungs durch und räumen die Bühne.

  
Wir finden raus, dass das Kollegen und/oder Männer der Kolleginnen unserer Freudin sind und sich JK and the Troubleshooters nennen.

Während Sie abbauen und die nächsten Rocker aufbauen werf ich einen Blick auf die Steckdosen. Wow... Das die Bude noch nicht abgefackelt ist...

Der letzte Act wird noch mal was ganz spezielles. Der Herr am Schlagzeug sieht nach nochmal zehn Jahren mehr aus als alle troubleshooters zusammen und wird von einer Langnase mit E-Gitarre und einen Asiaten mit Bass flankiert. Er sagt nochmal Bescheid, dass das Schlagzeug das lauteste sein muss und dann geht's los...

  
Ein unglaublich lauter Trommel/Gitarren/Gesangsteppich wabert uns um die Ohren, der uns erstmal zwei drei Schritte zurücktreten lässt. Es ist Wahnsinn wie die Drumsticks fliegen. Der Kerl an der E-Guitarre kugelt sich fast Hand und Arm aus,  während er seine Stimmbänder büscheilweise ans Mikro schreit. Nur der Asiate ist a bissel ruhiger und schaut irgendwie ganz knuffig. Was für ein Gespann. Nach der Band ist der Rocker Spass leider vorbei. Jetzt kann nur noch getrunken werden. Das nehmen wir dann zum Anlass und trinken nix sondern verschwinden nach Hause. :-)

Ein wirklich schöner und sehr interessanter Abend. Die älteren Jungs hier lassens echt krachen...

M - Deng Yi Xia

28Jan2016

“Wart mal kurz” ist nicht unbedingt der passende Titel, aber wart mal lange kann ich noch nicht auf Chinesisch.

Heute Morgen haben wir Nebel. Wirklich dichten, mal nicht von der Luftverschmutzung abhängigen Nebel. Klingt jetzt erstmal gar nicht sooo kritisch. Ist aber für die meisten (unerfahreneren) Autofahrer hier echt ein Thema. Dadurch durften wir heute unseren Weg auf Arbeit mal besonders genießen. Besonders lange.

In der U-Bahn war noch alles wie immer. Witzig war nur der Koordinations/Ansage-Engineer (hier ist vermutlich alles ein Engineer. So wie der Power Engineer, der als einziges in der Lage ist eine Sicherung wieder reinzudrücken).

Der stand an der U-Bahn uns sagt an: Achtung Zug fährt ein; bitte vorsichtig; nicht drängeln; erst alle aussteigen lassen usw. Dazu hat er ein Mikro im Gesicht und einen Verstärker mit Lautsprecher am Gürtel. Heute hat ihn eine Frau gefragt, wie Sie am besten irgendwohin kommt. Dann hat er es ihr halt mal 2 Minuten lag erklärt. Nett wie er ist. Und alle konnten teilhaben. Warum alle? Nun, weil den Verstärker hat er nicht ausgeschalten. Dadurch wurden wir die ganze Wartezeit auf die U-Bahn von der Seite vollplärrt. Oh man, das nervt am frühen Morgen. Aber waren ja nur zwei Minuten, und dann waren wir auch schon weg und kurz darauf im Bus. Alles normal. So weit.

Dann schön 30 Minuten fahren und chinesisch lernen dann schau ich hoch: alles steht, der Bus geht aus. Hä? Wir müssten doch schon fast da sein? Apple Maps gecheckt… Wir sind 3km vor unserer Abfahrt ins Office. Und stehen im Stau. Genau dir richtige Zeit mal am Blog zu arbeiten. Und wie lange? Ca. 1,5 Stunden sitzen wir hier fest. Hätte ich das gewusst, hätten wir 10 Minuten sparen können, indem wir die letzten paar Kilometer gelaufen wären.

10:30 sind wir dann endlich im Büro. Die Kollegen scherzen, das wir ja jetzt erstmal Mittag machen müssen. Und ja, ich hab echt schon Hunger.

Ob das häufiger passiert will ich noch wissen. Die Antwort: Joar, nicht so häufig, aber im Sommer, während der Taifun Zeit öfter und dann auch mal länger. Es gab wohl auch schon Kollegen, die gegen 15 Uhr erst aus dem Bus rausgekommen sind. Na das kann ja was werden. Fangen wir klein an und üben uns in Geduld. Deng Yi Xia…

M - acht Grad und Sonnenschein

25Jan2016

Das klingt doch wirklich gut… leider hab ich wohl das Minus übersehen. 

Wir hatten am Wochenende ja Schnee und wir haben den wohl kältesten Winter seit 30 Jahren in Shanghai.

In Deutschland würde uns jetzt wieder jeder erzählen, dass man ja hier nix von globaler Erwärmung spürt. Leider weiss ich nicht, ob die Chinesen das auch so ausdrücken oder nur sagen: tai leng le. Das heißt so viel wie schei.. ist das Saukalt.

Schon unser Samstag war ja von einem frischen Start in den Tag mit Schnee geprägt und unglücklicherweise hat sich das im Büro fortgesetzt. Da wir an einem Sondertag gearbeitet haben war der Wärmetauscher nicht an, was bedeutet, dass es über den Tag da drin echt kalt wurde. Das war sehr positiv für die Kommunikation. Zwei drei Leute hatten nämlich einen kleinen Heizlüfter mit und da sammelten sich dann immer alle, um ihre Füße wieder aufzutauen.

Wirklich warm war es dann abends zu Jahres Abschluss Party. Nahezu alle Firmen hier feiern kurz vor dem chinesischen Neujahr diese Art der Partys, mit tänzerischen oder schauspielerischen Darbietungen der Angestellten, einem Jahresrückblich, einer Vorausschau, leckerem Essen und einer Lotterie. Das muss man einfach mal erlebt haben. Fast 1000 Leute saßen in einem Raum, es wurde gelacht, geredet, aufs neue Jahr angestoßen und es wurde gewonnen. Und das ziemlich viel. Ich tipp mal drauf das die Gewinnchance ca. bei 25-30% lag. Das ging vom Standmixer, über Massagegutscheine bis hin zu 2 Wochen Reisen nach Bali. Wow. Letzteres wurde natürlich nur zweimal verlost.

Auch hier ließ sich dann aber wieder ein Verhalten bestaunen, was wir schon öfter bei Veranstaltungen mit unseren chinesischen Kollegen festgestellt haben. Nach der verlosten Reise nach Bali (also gegen 20 Uhr nach dem Essen) wurde es kurz lauter und als ich wieder hochschaue waren alle weg. Es ist ein bisschen wie eine Hundepfeife. Du hörst es nicht, aber im nächsten Moment stehen alle Chinesen auf und verschwinden.

Natürlich haben viele noch einen weiten Weg vor sich um heimzukommen. Andere warten nur drauf, das sie nicht noch die Reise gewinnen, bevor Sie schnellstmöglich nach Hause zu Ihrer Familie wollen. Wieder andere nutzen auch den Kulturellen Aspekt und wollen dem Gastgeber nicht so lange zur Last fallen. Vielleicht ist es auch etwas von allem. Fakt ist: 20:03 waren wir nur noch Expats und das obere Management. Interessant.

Durch den Arbeitstag im Vorfeld haben wir das aber auch nicht weiter ausgedehnt. Also ab heim, aus dem Hotel raus und … Aua… Hui das beisst. Was ist… oh, -9 Grad und Wind. Das ist ja fast wie Harbin. Eigentlich fühlt es sich sogar schlimmer an. Jetzt wissen wir, das uns in Harbin wohl der Umstand gerettet hat, das es keinen Wind gab. Glück gehabt.

Die Nacht geht das Thermometer dann runter auf -12. Mitten in der Nacht wach ich auf, weil es bisschen an den Wangen zwickt. Mein Atem kondensiert. Was ist denn hier los. Dann müssen wir wohl tatsächlich mal die Heizung und die Klimaanlage über Nacht laufen lassen. Die Heizdecke haben wir auch noch mit zugeschalten. Dann ging es gerade so. Hoffentlich wird es bald wieder besser.

Am nächsten Tag dann ans Fenster getreten und ausgeschaut. Sieht toll aus. Sonnenschein, blauer Himmel, nur die Bäume und Sträucher biegen sich ziemlich stark. Es scheint noch windiger zu sein. Dann schau ich an unseren Fensterrahmen. Ist das Eis? Wow… Die Luftfeuchtigkeit unserer Wohnung ist an den Aluprofilen der Fenster innen kondensiert und hat sich in 4mm dickes Eis verwandelt. Ein blick aus Thermometer verrät: Wir haben 12 Grad in unser Wohnstube. Und wir schaffen es mit Heizkörpern und Klimaanlage dann später auch nur noch auf 18-19 Grad. Das fühlt sich aber überraschend warm an im Vergleich zu draußen.

Viele andere Expats hat es aber deutlich schlechter erwischt. Freunde von uns haben nur 12 Grad unter voller Heizleistung. Teilweise sind die Wasserleitungen eingefroren und einige haben daher kein fließend Wasser mehr. Auch kein Warmes. Naja duschen wird eh überbewertet. Es zeigt sich mal wieder, dass wir echt einen guten Compound erwischt haben. Hier kann zwar keiner Englisch, aber der rest scheint zu funktionieren. J

Es soll jetzt aber auch schon wieder aufwärts gehen. Die Nacht nochmal an die -6 ran. Dann immer höher ins Plus. Das sollten dann unsere Wasserleitungen und die Klimatisierung unseres Appartements auch überstehen. An die Stromrechnung denke ich aber  erstmal noch nicht. Ich schau lieber noch bissel aus dem Bus und genieß die 8 Grad, den blauen Himmel und den Sonnenschein. Von hier aus betrachtet sieht das nämlich echt toll aus, während mir die Busheizung 25 Grad warme Luft um die Nase bläst.

M - der Start ins "Wochenende"

23Jan2016

Es könnte auch "Geschichten aus der U-Bahn Teil 3" sein, wenn heute nicht Samstag wäre...

Um genau zu sein ist es unser erster Arbeitssamstag in Shanghai. Und es ist nicht direkt ein offizieller Arbeitstag, sondern ein rein von unserer Firma verschobener. Heißt: keine Kantine, keine Lieferanten aber dafür heute Abend eingebettet unser Jahresabschlussdinner... Wir sind gespannt. Und vermutlich hungrig bis dahin. :-)

Aber das ist nicht das Einzige besondere heute. 

Beim Aufstehen ist es deutlich spürbar, dass heute kein normaler Arbeitstag ist. Wir tun uns schwer, stehen prinzipiell zu spät auf und müssen wirklich rennen um den Bus zu erwischen. Dabei spielt die Taktung der U-Bahn etwas gegen uns... Um 7:45 an einem Wochentag fahren diese aller 2-3 Minuten. Jetzt kommen wir an und müssen über 5 Minuten warten bis die nächste kommt.

Beim Umsteigen tauchen wir ein in eine andere Welt. Wo wir uns sonst mit 14794 Chinesen durch die Gänge schieben, übereinanderstolpern und alle versuchen dich am schnellen Vorwärtskommen zu hindern ist es leer. Vollkommen leer. Man könnte fast nen Strohballen von links nach rechts rollen sehen, wenn nicht gerade doch noch eine Chinesin an uns vorbeihuschen würde. Das bleibt aber während des Umsteigens fast die einzige Begegnung.

In der U-Bahn selbst ist schon mehr los... Viele sind auf dem Weg zum Flughafen und alles steht voller Koffer. Sitzplätze gibt's daher keine, aber wir müssen ja auch nicht lange fahren.

Dann raus aus der U-Bahn und auf zum Bus und Zack... Schon wieder eine andere Welt.

Wer hat uns gleich nochmal gesagt, Shanghai hat fast nie Schnee und unter 0 Grad? Ich hätte mit ihm Wetten sollen, vermutlich wars jemand von HR. :-) Nun, auf unserer ersten Wegstrecke ist uns die Kälte (-6) schon aufgefallen, aber jetzt treten wir raus in einen Schneesturm... Ok, bleiben wir realistisch. In ein windiges Schanghai, in dem es tatsächlich centstückgrosse Schneeflocken vom Himmel schneit. Sieht irgendwie cool aus. Vermutlich werden wir heute wohl etwas später auf Arbeit sein, wenn ich bedenke wie sich die Deutschen beim räumen am ersten Tag Schnee anstellen. Dazu kommt, dass es in Shanghai sicherlich noch nicht mal ein Wort für Winterreifen gibt.

Wir verlassen uns dann mal auf die Erfahrung  unseres Busfahrers und genießen unseren Start in das "Wochenende", während wir an einem in den Graben gerutschtem Kleinbus vorbeifahren...

M – 中文 macht mich crazy…

21Jan2016

Wieder einmal Chinesisch Unterricht. Die meisten hier bewundern uns ja dafür, wie wir um Bus Vokabeln pauken und immer mal wieder versuchen mit unseren paar Brocken ins Gespräch mit einem nicht englisch Sprecher zu kommen.Meistens wird uns dann erklärt: „Cool, welchen Elan ihr habt, aber keine Sorge das lässt nach“ – Die meisten Expats geben das Chinesisch Lernen binnen eines halben Jahres auf. Warum? Nun, weil man es nicht braucht. In Shanghai sprechen viele Englisch. Und falls man doch mal ein Problem hat kann man ja jemanden fragen, der Chinesisch spricht.

Ich genieße eigentlich gerade das mit Händen und Füßen erklären, rumfuchteln und mit ein paar Brocken zu versuchen die Aufgabe des Tages in ein Erfolgserlebnis zu verwandeln. Zumindest hat das ja bis jetzt immer geklappt.

Nun dieses Mal im chinesisch Unterricht kam aber der erste Dämpfer. Wir unterhalten uns, schreiben Pinyin, dann frag die Lehrerin irgendwas mit shang(4). Shang(4) haben wir als Adjektiv gelernt. Es bedeutet „über“ oder auch „vorher/vergangen“. ShangHai heißt ja auch Über Meer. Der Satz, den Sie uns nun aufgesagt hat ergibt keinen Sinn, irgendwie fehlt das Verb, und allgemein macht es keinen Sinn. Nun, das ist daher, da das selbe Wort, sogar das selbe Zeichen auch als Verb eingesetzt werden kann und teilnehmen (Aber nur im Sinne von Unterricht, Studium) heißt. What? Das heißt zu dem gleichen Zeichen gibt es zwei verschiedene Bedeutungen, je nachdem ob es Verb oder Adjektiv ist. Und man kann es noch nicht mal am Zeichen unterscheiden? Ja, und es gibt dazu auch noch 8 weitere Bedeutungen. Je nachdem wo es im Satz steht. Und es ergibt zusammen mit einem anderen Zeichen nochmal X-Bedeutungen mehr… 

Dann machen wir noch ein Review der Sachen, die wir vor 2 Monaten gelernt haben. Fast alles ist weg. Wir tuen ins so schwer, das Zeug zu behalten, weil wir es so selten sprechen. So langsam verstehe ich, dass jemand einfach aufgibt… Nächste Woche schreiben wir das erste mal einen Test. Mal sehen wie sich das auf unsere Motivation auswirkt. 

Naja, wir machen erstmal weiter. :-)

A - meine schöne Bommelmütze

20Jan2016

Ich habe meine Mütze verloren. Vermutlich gestern auf Arbeit liegen lassen und heute war sie nicht mehr da. Die teure, deutsche Designer-Mütze mit der Echtfell-Bommel.

Jedenfalls hab ich meine chinesische Kollegin gefragt, wen ich am besten verhören sollte um die Mütze zu finden.

„Hi, yesterday I lost my hat“

“Your head?” (Deinen Kopf?) Das Gelächter war natürlich groß.

„No my hat … my cap.” Oh…

Dann hab ich auf ihre Fellweste gezeigt “the blue one with fur on top” (die blaue mit echtem Fell oben drauf).

Wieder großes Gelächter. Ich gucke wieder verdutzt.

Dann kommt die Erklärung: Ihre Weste sei gar kein Echtfell.

Jetzt bin ich aber am Lachen. Das sieht ja wohl ein Blinder mit Krückstock, dass das echtes Fell ist. Ich wusste nicht wie der Vergleich auf Englisch heißt also hab ich mich auf ein „you are wrong“ (das ist falsch) beschränkt. Das ganze ging dann noch ein paar Mal nach dem Ping Pong Prinzip hin und her. Am Ende hat sie aufgegeben mich zu korrigieren. Die sturen Deutschen wieder. :-)

Auf dem Cloth-Markt in der QiPuLu haben wir ja schon festgestellt, dass in China die Echtfellwesten genauso günstig sind wie die falschen und daher die Echtpelzdichte im Straßenbild entsprechend hoch ist. Auch einige Europäische Modemarken passen hier ihr Sortiment an die haarige Nachfrage an. Und sogar an den bekannten australischen Schafwollstiefeln ist hier ein halber Fuchs außen angenäht. Komisch dass es laut dem Onlineshop der Marke diese Sonderedition eigentlich gar nicht gibt ;-)

Meine Mütze ist jedenfalls nicht wieder aufgetaucht. Jetzt kann ich mir wohl eine Kopie der verlorenen 100 Euro Mütze für 5 Euro kaufen. Damit tut es auch beim nächsten Mal nicht so weh, falls die Putzfrau mal wieder am Kopf friert.

M - Willkommen im Winter-Wunder-Land

18Jan2016

Genau das ist es voraussichtlich, in dem wir am Samstag aufwachen. Im Zimmer sind angenehme 23 Grad und wie wir erwartet haben, jeder einzelne Federkern ist in den Knochen spürbar. Aber sonst haben wir sehr gut geschlafen.
Dann werden die ersten Schichten angelegt (Unterhose, Unterhemd, Normale Hose, Longsleave und Pullover) und ab zum 22 Kuai Frühstück. Dort treffen wir auch unsere Mitreisenden. Ein befreundetes deutsches Expat Pärchen, die, wie wir, relativ frisch von Deutschland nach Shanghai gezogen sind.

Der Frühstücksraum ist voller Leute und es gibt eine geringe Auswahl an chinesischen und eine noch geringere Auswahl an westlichem Frühstück. Wir decken uns mit schneeweißem Toast ein und bedienen uns an der einen Marmelade. Der Saft hat auf jeden Fall noch keine Frucht gesehen, aber sonst reicht es um die Energiereserven Aufzufüllen. Was ich vorher noch nie gesehen habe: Das Unterteil eines Eierkochers (ohne den Aufsatz für die Eier) wird hier als Herdplatte benutzt und jeder macht sich sein Rührei oder Spiegelei selbst… das Dauert ewig und sieht auch nicht sonderlich appetitlich aus… Also kein Ei für uns. Aber Hey, für unter drei Euro mit Kaffe und "Saft", ist das Frühstück echt nicht schlecht. :-)

Nach dem Frühstück geht das Anziehen weiter. Wir zünden unsere bei Decathlon erstandenen Wärmepads für Hände und Füße. Weiterhin pack ich zwei Große in die Kameratasche um den Akku am Leben zu halten. Nach 10 Minuten glühen  diese und wir sind mit Skihosen, warmer Mütze doppelten Handschuhen und Winterschuhen  gerüstet - denken wir zumindest. Mir wird auf einmal klar, dass Menschen in Harbin immer 20 Minuten zum Anziehen einplanen müssen. Krass...

Nun aber runter ins Foyer und da steht auch schon Notte mit einem unglaublich schwer zu übersehenden Pandabären Rucksack. Er ist unser Guide für die nächsten zwei Tage und mit dem Rucksack werden wir ihn auch nicht verlieren. Vermutlich ist das Absicht.

Er begrüßt uns freundlich und macht gleich einen aufgeweckten und offenen Eindruck. Das könnte klappen mit uns. Die anderen Touristen stehen noch m Counter und bestellen Taxis und lassen sich beraten, während wir ganz entspannt zum Fahrer von Notte ins Auto steigen und ab geht die Post. Mittlerweile sind wir der Meinung: Gut das wir nen Guide genommen haben.

Das Thermometer im Auto zeigt eine Außentemperatur von -28 Grad Celsius an. Die wird im Laufe des Tages bis auf -23 Grad klettern und dann wieder rapiede fallen. Es ist nicht wirklich ein kalter Winter erklärt uns Notte, während wir auf dem Weg zum Sibirischen Tiger - Park sind. Dabei überqueren wir eine Brücke, die man im Winter gar nicht braucht, da der Fluss ca. ein halbes Jahr auch so begehbar ist und in knapp 20 Minuten auch zu Fuß überquert werden kann. Hauptsächlich, da er komplett zugefroren ist. Weiterhin fällt uns auf, dass auf der Strasse kein und daneben nur sehr wenig Schnee liegt. Uns wird erklärt, das es in Harbin nur am Anfang und am Ende des Winters schneit. Sobald die Temperaturen unter -12 Grad sind räumen Sie den schnee weg und die paar Eiskugeln die dann noch runterkommen sind schnell weggekehrt.

Am Park angekommen raus aus dem Auto an die frische nicht sooo saubere harbiner Luft... Hui das beißt n bisschen, aber unsere Zwiebeltaktik mit Wärmepadverstärkung funktioniert. Notte parkt uns an der Seite und holt die Tickets, wir schauen auf eine riesen Schlange, die am Eingang steht. Kaum das wir uns überlegen wir lange wir hier wohl anstehen werden, steht Notte wieder da und bittet uns zu einem zweiten Eingang. Da ist nix los und wir kommen direkt rein. Wie er das wohl gemacht hat?

Dann ab in einen Bus und damit fahren wir durch den Park. 500 Raubkatzen haben sie hier. Sibirische Tiger, weiße Tiger, Löwen, Liger (kannte ich vorher nicht, die Kreuzung eines Tigers mit einem Löwen. sozusagen ein Tiger mit Löwenkopf), Pumas und Schneetiger. Der Großteil davon schleicht in dem Park um unseren Bus herum und sieht hungrig aus. Ein paar liegen auch in der Sonne. Wir haben echt Glück mit dem Wetter.



Nachdem wir einmal durch den Park durch sind geht’s auf eine Art Hoch-Weg, der komplett vergittert ist, auf dem man sich das ganze nochmal ohne Bus anschauen kann. Hier kann man auch für 3 Euro ein Stück Fleisch kaufen, was dann verfüttert werden kann. Für die, die bisschen mehr Action wollen gibt’s auch ein lebendes Huhn für 40 Euro. Das wird dann durch ein Loch zu den Raubkatzen geworfen und ab geht die Post. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es schade oder vielleicht auch gut ist, dass aus unserer Gruppe keiner das Huhn kauft.

Apropos Huhn. Danach geht’s zum Essen in ein einheimisches Restaurant. Wir bestellen anhand von Bildern und probieren auch das Harbin typische frittierte Schwein in einer süßen, fast honigartigen Soße. Das ist echt sehr lecker. Die Überraschung folgt mit der Rechnung. 370 kuai (40 Euro) für 4 Personen. Das zahlt man in Shanghai für zwei.



Danach geht es nach Sun Island. Notte sagt "wait here, I get tickets". Und wieder bekommen wir den VIP Zugang. Das läuft doch über Beziehungen oder?? Innen drin sind sehr viele Schneeskulpturen und Eisbauwerke in einem Park angeordnet. Während die Sonne untergeht, bestaunen wir Schiffe, die aus Eisblöcken gebaut sind und bis zu 20 Meter hohe Schlösser komplett aus Schnee. Nebenbei tanzen 40 Chinesen in Kostümen den Club-Tanz des Parks. Anders als in Deutschland machen hier fast alle Parkbesucher mit. Was für eine Show.



Kaum das die Sonne den Horizont berührt geht es zum nächsten Park. Notte sammelt uns zusammen, und holt wiedermal die „tickets“. Nur das wir diesmal keine Eintrittskarten bekommen, sondern einfach an einer chinesischen Reisegruppe angeschlossen werden. Er erklärt uns, dass wir die nach dem Eingang verlassen können, aber so kommen wir schneller rein. Passt auch soweit. Wir sind dann wieder am Reisegruppeneingang und überholen alle, die neben uns stehen. Er weiß halt wie man es macht. Der Guide hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Im Ice and Snow Park sind die Eisskulpturen noch größer, fantastisch mit Licht in Szene gesetzt und man kann sogar durch ein riesiges Prinzessinnenschloss aus Eis laufen. Es gibt ein Skoda-Eis-Autohaus und riesige Türme und Tempel. Es ist viel Los, aber es verläuft sich doch recht gut. In dieser Wunderwelt kommen dann auch meine Akkus für die Kamera langsam an die Grenze, da ich diese kaum noch in die Tasche packen kann zum Aufwärmen. Es gibt einfach zu viel zu sehen, zu erleben und zu fotografieren. Teilweise stehen mehrere 100 Meter lange Menschenschlangen in der Gegend rum, um auf einen Eisberg zu kommen und dann mit einem Schlitten oder einem Reifen eine Eisbahn wenige Sekunden wieder runterzurutschen. Ich komme mit meinen drei Akkus für die Kamera gerade so hin um noch das Abbild der chinesischen Mauer aus Schnee im Hintergrund zu fotografieren, bevor wir uns, mit langsam kälter werdenden Füssen und Händen,auf den Weg nach draußen machen.



Notte bringt uns mit dem Fahrer zurück ins Hotel und wir wärmen uns kurz auf, bevor es zum Abendbrotessen in eine Mall geht. Westliches Essen im „NuBa“ – Einen Salat, zwei Pizzen und Nudeln, dazu Getränke. Uns geht’s hier echt gut, wir müssen uns nur knapp 10 Minuten lang ausziehen, da es hier drin deutlich zu warm fuer unsere Klamotten ist. Nach dem Essen die Rechnung. 143 kuai. 20 Euro. Zu viert. In Shanghai verarschen Sie uns doch…

Die harte Matratze merk ich an dem Abend nicht mehr. Wir sind 21:30 im Bett. Total fertig von fast 18km Laufen bei -24 Grad Celsius… Grad noch wollt ich was schreiben, da geht auch schon das Licht au...

Am nächsten Tag kommt wieder ein typischer China Moment… Wir kommen in die Lobby, 50 Menschen wollen auschecken. Dabei dudelt im Hintergrund Warteschleifenmusik. Das passt wie die Faust aufs Auge. Das Personal ist total überfordert. Ein Schalter wird von einem Deutschen belegt, der sich beschwert. An den anderen drängeln wir uns dann ran. Beim Auschecken dann Ernüchterung. Sie können die Sicherheitsbuchung der Kreditkarte nicht zurückbuchen, weil sie den Zettel nicht mehr lesen können. Zwei Ziffern sind unleserlich, weil das Papier dort geknickt wurde. Nach einigen Minuten Diskussion stellen wir fest dass der deutsche Kollege neben uns am Schalter dasselbe Problem hat. Es bleibt spannend. Wir gehen derweile erstmal in die Stadt in der Hoffnung dass später weniger los ist. Interessanterweise sehen wir jetzt, wie dasselbe Mädel 5 Minuten später beim Check in des nächsten Pärchens den Zettel nimmt und ihn wieder knickt. Na die werden auch ihren Spaß haben, wenn sie auschecken wollen. Naja Analyse und Lessons Learned ist halt nicht ihre Stärke hier in China…

Wir schauen uns jetzt erstmal das (meist aus russischen Gebäuden bestehende) Stadtzentrum an und besuchen eine Kirche, die recht runtergekommen wirkt. Man beachte die lustigen Ohren an den Mützen vor der Kirche. Nahezu alles in China hat Ohren. Mützen, Jacken, Handys, Besonders lustig sieht das mit I-Pads aus. Die Innenansicht zeigt die Standard Touristendirchte in China und die leider von innen total verfallenden Wandgemälde. Warum die Touristenattraktion nicht renoviert wird wollen wir wissen. Kein Geld vom Staat sagt Notte. Schade, die könnte wirklich noch so viel schöner sein.



Dann noch einen Abstecher zum überfrohrenen Fluss. Ich wollte schon immer mal übers Wasser wandeln und weitere 5000 Chinesen sehen das auch so und leihen verschiedenstes Gerät dafür aus. Stühle auf Kufen, Schneemobile, Menschengrosse aufblasbare Gummibälle, mit denen Sie über den Fluss rollen. Schlittschuhe und so weiter und so fort. Es ist ein Gewusel hier und ich bin froh von der Eisfläche wieder runter zu sein. Ersten weil es spiegelglatt ist, aber auch weil wenige der Gefährte die hier vertrieben werden, viel Rücksicht auf Fußgänger nehmen.



Dann geht’s durch die Central Street. Russische Häuser, klassische Musik. Irgendwie kommt es mir gar nicht vor wie China. An einem Haus machen wir einen Stopp und Notte erklärt uns, dass hier das leckerste und traditionellste Eis von Harbin hergestellt und verkauft wird. 3 kuai (40cent) das Stück und leckerer als das Vanille Eis von Hägen Dasz neben an (was ca. 12-mal so viel kostet) Das Beste: Man kann sich mit Essen zeitlassen. Bei -22 Grad Außentemperatur schmilzt es nicht. Allerdings ist es mehr zum Abbeißen. Mit der Zunge kann das nämlich sogar etwas schmerzhaft werden, falls sie daran festklebt.



Bevor es dann zum Flughafen geht machen wir noch ein Late Lunch in einen localem, chinesichen Restaurant. Wieder sehr lecker und vielfältig. Ein Gericht ist eher ein Dessert und sowas hab ich zuvor noch nie gegessen. Lilane Süsskartoffeln mit Zucker glasiert und bunten Streuseln. Klingt abenteuerlich, schmeckt wirklich gut, wenn auch eher was für nach dem Essen. Während wie so die Süsskartoffeln essen, machts Gong und es plärrt aus irgendeinem Radio ein gegagger und gekrähe. Dann rennen zwei Chineinnen mit ner roten Trage an uns vorbei... Es gaggert und gongt, bis Sie an einem anderen Tisch stehen bleiben und das Huhn servieren. Hm... Das nächste mal nehmen wir das Huhn, oder? Das hat sich der Tiger sicherlich auch gedacht... :-)

Jetzt aber ab zum Flughafen. Ein wirklich tolles Wochenende. Am Flughafen entledigen wir uns dann erstmal der ganzen warmen Sachen und packen die in den Koffer. Es ist aber auch wirklich warm da drin. Am Gate stellen wir dann fest: Wir fahren mit dem Bus zum Flugzeug. Och nö... Ohne Skihose und Pullover raus bei -30 Grad in den Bus und dann wieder vom Bus ins Flugzeug. Das zieht wirklich heftig. Wenigestens können wir diesmal den (wirklich verstörenden) Chinesischen Film zuende anschauen, da Sie eher angefangen haben. Im Flughafen Shanghai angekommen stellen wir fest dass wohl ein paar Koffer falsch angekommen sind… Zum Glück liegen unsere schon dahinter auf dem Gepäckband.


 
Und wir lernen, dass es nicht nur einen Locker-, sondern auch einen Lecker-Room gibt. Was da wohl drin ist…

Alles in allem ein tolles Wochenende mit Freunden. Das war sicherlich nicht unser letzter gemeinsamer Ausflug, aber vielleicht machen wir den nächsten dann nicht bei -30 Grad Celsius…

 

M - Strom...

18Jan2016

Eingendlich sollte hier jetzt der Reisebericht über Harbin stehen, stattdessen beleihen wir einen Musiker und nehmen lieber den Titel des Liedes von Materia (STROM *düdüdüdüü*)...

Keine Angst, Harbin kommt auch noch, aber heute morgen wieder so was "tolles" erlebt, das muss ich einfach vorziehen.

Als wir gestern nach Hause kamen (es war immerhin 23:00) war es logischerweise kalt in der Wohnung und wir wollten nur noch ins Bett. Heute morgen war es dann weiterhin kalt also bin ich durch die Wohnung durch und hab unsere Heizungen und Klimaanlagen angeschaltet. Das hatten wir ja schon mehrfach ausprobiert, daher erwartete ich keine besonderen Vorkommnisse. Gab auch keine, bis ich unsere 1000W Italienische Kaffeemaschine dazugeschaltet habe. Dann wars plötzlich dunkel. Aha, das ist also die maximale Stromversorgung. Nicht schlecht. Wir haben eins der besseren Apartments. Bei anderen machts viel eher Klick... ;-)

A schaut allerdings nicht so begeistert über meinen spontan entschiedenen Stromversorgungstest. Nachdem ich die Sicherungen gefunden habe, wir festgestellt haben, dass noch warmes Wasser da ist, keine von ihnen draußen und auf dem Gang noch Licht brennt, steht fest: Hauptsicherung vom Appartement draußen. Na das wird jetzt ein Spaß. Während A noch versucht ihre Haare mit einem Handtuch trocken zu bekommen, flitz ich schonmal zur Dame am Eingang. Mit Händen und Füßen und Microsoft Translator versuch ich ihr beizubringen, was ich möchte. Mit wenig Erfolg. Ein weiterer Mann klinkt sich auch mit ein, dem ich zumindest erklären kann, das wir kein Licht haben. Die Dame rennt weg und schreit irgendwas mit LaoWei nach draußen. Er versucht mir irgendwas mit ner neun zu erklären. Ich versteh kein Wort. Eine leicht angespannte Situation. 

Dann rennt er los und brüllt irgendwas mit LaoWei nach draußen, sie tippt in mein Handy 9dian. Ah... sooooo. Der Stromengineer kommt erst um neun.

Der andere Mann kommt zurück und hat einen der Fahrer draußen abgefangen. Der kann bisschen english und erklärt mir, das der Engineer erst um neun kommt. Ach...

Ich erkläre, das wir gegen 8 auf Arbeit fahren und das blöd ist. Sie nicken und verschwinden wieder in alle Richtungen. Ok... Dann machen wir halt mal los und schauen ob wir heute Abend Strom haben. Sonst gibt's nix über Harbin. ;-)

Strom... *düdüdüdüüü*

M - Auf dem Weg nach Harbin

16Jan2016

Und es ist heiß...

Uns erwartet ein Wochenende zwischen -20 und -30 Grad Celsius  im Nord-Osten Chinas und wir schwitzen im Flugzeug wie die Verrückten.

Hauptsächlich, weil wir (hoffentlich) gut vorbereitet sind. Mit dicken Jacken, Pullovern und Winterstiefeln. Die sind es übrigens, die mich am meisten foltern. Nur nachdem da schon ne Weile meine Füße drin schwitzen möchte ich auch nicht die Mitmenschen neben mir foltern und die Füße auspacken. Ich steh das schon durch... Das Flug war schließlich pünktlich, was wohl nicht so oft vorkommt,und wir sind nur 3 Stunden unterwegs. Verglichen mit unseren letzen Flügen ein Katzensprung.

Wärend wir den Stewardessen ein Wasser nach dem anderen abnehmen um nicht auszutrocknen beginnt das China Eastern Unterhaltungsprogramm. Aha, es gibt einen Film für alle. Kopfhörer brauch man nicht, es wird nämlich gleich über die Kabinenlautsprecher verteilt. Chinesischer Film, chinesische und (ganz, wenn nicht sogar zu, kleine) englische Untertitel. Nach 10 Minuten Ärger ich mich schon, nicht die Noise Canceller mitzuhaben. Das nächste mal aber...

Das Abendbrot an Bord schenken wir uns, schließlich haben wir erst gegessen und ich kann mit Grünteekuchen auch nicht so viel anfangen. Vielleicht Probier ich das mal auf dem Rückweg.

Die Landung hat zwar holprig, aber wir sind guter Dinge und steigen aus. Im Verbindungsgang zwischen Flugzeug und Flughafen kondensiert unser Atem und es fühlt sich an als ob wir durch ein Kühlhaus laufen. So langsam kommt der Vorgeschmack auf das Wochenende. Auf dem Weg zum Gepäckabfertigung befinden sich Kabinen zum Umziehen, einige gegen da rein und kommen als Michelinmännchen wieder raus. Die Zuversicht das wir gut vorbereitet sind schwindet drastisch. Wir schnappen unsere Koffer, ziehen die Jacke zu und die Mütze ins Gesicht und gehen raus...

In den Vorraum, wo ein netter Herr im Anzug und mit Pappschild auf uns wartet um uns ins Hotel zu bringen. Das hat schonmal sehr gut geklappt. Dann geht's aber wirklich raus. Mittlerweile sind draußen -28 grad und es zwickt mir sofort in der Nase. Sch..ße ist das KALT...

Wir überleben knapp die 15m bis zum Auto und ab geht's in die Stadt. Es tauchen draußen immer mal wieder beleuchtete Bäume und Eisbauwerke auf, die wir bald nicht mehr sehen, da innen unser Atem die Scheiben zugefroren hat. Ich kratz mir die 20 Minuten halt immer mal wieder ne Ecke frei, damit ich nicht Zuviel der wirklich schön beleuchteten Eisstatuen verpasse. Die Stadt selbst wirkt irgendwie russisch und chinesisch zugleich. Da lockert das Farbenspiel schön auf.

In unserem Hotel angekommen, sind wir eher überrascht über die Einfachheit und vor allem all die Ausweiskopien die auf dem Tresen rumliegen. Soso, Grace Miller aus USA ist auch da, ah und zwei Franzosen. Unsere Empfangsdame ist scheinbar das totale Organisationstalent und so kommt es, das unsere Passkopieen nach nur wenigen Minuten extrem verwirrender Gespräche mit ihr auch auf dem Tresen landen und wir dann sogar auf ein Zimmer dürfen...

Was überraschend schön und sauber ist. Ja, einfach, aber sonst echt schnucklig und gut. Bis auf das Bett. Ich glaube morgen kann ich genau sagen, wieviele zu harte Federkerne da drin sind.

Morgen geht's los... Nach einem Frühstück für 22 kuai (das kann ja nix gescheites sein) machen wir Harbin unsicher. Sonnig, -26 bis -18 grad sollen werden. Das wird spannend...

M - Netter Versuch

15Jan2016

Gestern waren wir wieder mal im Carrefour am Zhongshan Park einkaufen. Um genau zu sein einen Mini-Heizlüfter um das fußkalte Gästezimmer etwas aufzuwärmen, falls ich mal am PC sitz. 

Mal abgesehen davon, dass Einkaufen hier mittlerweile sehr gut klapp bin ich überrascht, was so eine kleine HeizBox (ungefähr die Größe eines Schuhkartons für Schuhe Größe 38) für eine Wärme produziert. Gut bei 1500W, da muss schon was kommen. Jetzt hab ich echt Glut an den Füssen...
 
Danach für ein schnelles Essen entschieden. Wir probieren Burger King aus. Zusammengefasst: Es bleibt bei diesem einen Versuch. Geschmacklich nix, Ölig und fettig. Das kann der Konkurrent mit dem großen, goldenen M hier echt besser. Die Krönung war allerdings der „Systemgastronom“ der uns bediente. Nachdem wir mit zeigen und english alles bestellt hatten sagt er 63 RMB. Wir geben ihm 65, er sagt Danke und das wars. Und unser Wechselgeld? Plötzlich versteht er kein English mehr… Als schau ich ihn an und sage: wo yao liang kuai. Er schaut verdutzt, lächelt, entschuldigt sich und lässt die Kasse vom Chef öffnen um uns unser Wechselgeld zu geben. Ist er einfach nur verpeilt, oder war das Absicht? Keine Ahnung. Aber es war auf jeden Fall ein netter Versuch… :-)

Heute Morgen dann Geschichten aus der U-Bahn Teil 2. Während wir auf die Linie 2 warten schwingt auf einmal der Chinese vor uns die Hüften. Tanzt, kreist, schlägt mit den Beinen aus und bewegt sich sehr ausladend. Ja, die Chinesen lockern sich halt, wenn es mal bisschen zwickt und drückt. Ob da die zwei Westler dahinter in Deckung gehen müssen ist nicht interessant. Wir sind auf jeden Fall rechtzeitig nach hinten gesprungen um nicht erschlagen zu werden. Ab jetzt wird Abstand gehalten.

Heute geht’s dann erstmal nach Harbin. Eine kleine Stadt im Norden, in der wir bei sonnigen 31 Grad minus uns das Eis und Schnee Festival 2016 anschauen. Das ist übrigens das 32. Und wohl das größte der Welt. Mit Eisskulpturen und Bauwerken, die Nachts entsprechend beleuchtet sind. Mal sehen ob wir gut vorbereitet sind. Nicht dass es bei einem netten Versuch bleibt, weil es zu kalt ist... :-)

M - Street Food

13Jan2016

Nachdem unser letztes Streetfood (süße EssKastanien von einem kleinen Stand an der HuaiHai Lu) so gut war, mussten wir endlich mal was Neues diesbezüglich ausprobieren. Um genau zu sein waren wir spät von der Arbeit raus, und hatten keine große Lust noch groß Essen zu gehen oder was zu bestellen.

Also gleich mal auf dem Heimweg geschaut, was es an unserer Straße so zu essen gibt. Oder besser auf unserer Straße, weil einige Street Food Stände direkt an der U-Bahnecke stehen und ihre Waren anpreisen. Es gibt gegarte Kartoffeln, Maiskolben, Spieße mit irgendwelchen Krabbeltieren und Tofu. Leider keine Nudeln. Da hätte ich ja Lust drauf gehabt.

Um vorsichtig anzufangen entscheiden wir uns für den Tofu. Der schmeckt selbst nach nix und sieht ansich echt gut aus...

A legt los mit yi ge doufu und zeigt auf den krossen Bratling, der auf der Heizplatte, die auf einem Fahrad mit ein paar streben festgemacht ist, vor sich hinbrutzelt. Die Verkäuferin lächelt, schnappt sich eine Art Spachtel und hackt den Tofu in kleine Stücke. Dann ab in eine Pappschachtel, zwei Stäbchen dazu... Sie erzählt dann auf einmal und fuchtelt über kleinen Töpfchen rum mit Saucen und Kräutern drin. A nickt immer kräftig und sie haut drauf. Dann fragt sie irgendwas mit ji und ta und wir bauen einfach drauf, das Sie nach der Schärfe fragt. Also yi dian - ein Bisschen. :-)

Voller Spannung packen wir dann zuhause aus...

  
Und es schmeckt. Würzig, frisch. Außen kross, innen weich und ein bisschen nach Ei... Na wenn das nix ist.

Das machen wir sicherlich wieder mal. Ach ja, das Ganze kam 5 kuai, also nicht mal 70ct. Da kann man glatt zwei mitnehmen. :-)

M - Die Bank...

12Jan2016

Ich hab es geschafft, ich habe eine Kreditkarte. Eine die (hoffentlich) außerhalb Chinas funktioniert. Das auszuprobieren wird zwar noch bissel dauern, aber ich bin mal optimistisch. 

Und weil man die Karte aktivieren muss und immer noch keine Ahnung vom Onlibe Banking hab, geht's gleich mal ab zur Bank. So gut wie das letzte mal mit den Kontoeröffnungen klappt es diesmal allerdings nicht. 

Ich wollte mir das online-Banking zeigen lassen, da ich die englische Seite dazu durch die Kreditkarte gefunden habe. Auf Nachfrage wird mir dann erklärt: "ja, die Startseite ist english, aber danach geht's chinesisch weiter." Das brauch ich vermutlich nicht. "Aber Sie können die Handy App benutzen". Cool, die ist wohl english? - "Äh nein..." Ah ok, dann brauch ich das auch nicht. 3 Blätter und 5 Unterschriften später hab ich also das OnlineBanking und Handy App abgeschaltet. Vielleicht auch mehr, wer weiß das schon, lesen konnte ich ja wieder nix. Ich sollte dann erstmal Geld abheben, mal schauen ob das noch klappt.

Dann die Kreditkarte aktivieren. Das wird sicherlich einfacher.

Wirds nicht, kann man nämlich nur telefonisch aktivieren. Das hab ich dann heute mal fast den ganzen frühen Nachmittag ausprobiert. Ich ruf an und lande auf einer Bandansage. 0 soll ich drücken, aber wofür? Dann geht's chinesisch weiter. Nach dem dritten Start hämmer ich gleich zu Beginn der Ansage auf die 0 und dann? Sprichst plötzlich english vom Band. Na da kann ja jetzt nix mehr schiefgehen... Das Band erzählt mir was ich alles machen kann, ich muss nur die Nummer drücken. Aktivierung ist übrigens nicht mit dabei. Ich drück mich also durch alles mögliche durch und finde in einem Untermenü die Aktivierung. Die Übersetzung ist grausig. Dann klappt gar nix mehr. Nachdem ich 5 Minuten wild die angeforderten Zahlen eingegeben habe sagt das Band, das ich alles falsch gemacht habe und legt zum Glück nicht auf sondern verbindet mich endlich mit einem Menschen.

Der, oder besser gesagt Sie, brabbelt auf Chinesisch los...Och Nö... Nicht schon wieder... "English?" - "Hello Sir" jaaaa, das wollt ich hören... Und ab jetzt läufts. Alles aktiviert, angelegt und durchgesprochen... Hätten wir das nicht gleich so auf der Bank machen können? Das wäre toll gewesen. 

Naja ich lobe mal nicht zu früh, jetzt probier ich erstmal aus... Nicht das ich morgen wieder auf der Bank bin... Und Pleite...

M - Geschichten aus der U-Bahn – Teil 1

11Jan2016

Ok, wahrscheinlich ist das eher Teil 32 aber ich dachte mir, da immer wieder kuriose Dinge in der U-Bahn passieren, fang ich mal mit einer Serie an. Sicherlich keine Daily Soap, aber irgendwie passiert immer etwas was uns ein kleines Schmunzeln um die Mundwinkel bringt.
 

Heute sind uns zwei Sachen über den Weg gelaufen, die ich wirklich witzig finde.

Je nachdem welche U-Bahn wir erwischen kommen wir kurz vor, zeitgleich oder kurz nach der U-Bahn von der anderen Richtung am Schnittpunkt Linie 2 an. Das führt teilweise zu echt bizarren Situationen. Heute kamen wir zeitgleich mit der anderen Bahn an. Schätzungsweise 500 Menschen aus unserer Ubahn und 500 Menschen aus der gegenüberliegenden U-Bahn versuchen jetzt zeitgleich auf die in der Mitte befindlichen Rolltreppe zu kommen um schnellstmoeglich auf die Ebene zu gelangen, auf der die zwei losfährt. Heute kam ich mir vor wie bei der Schlacht um Modor, als alle mit Schwung (ok, und ohne Gebrüll) aufeinander zu rennen um sich um den ersten Platz auf der Rolltreppe zu sichern. Ein Gedränge und Geschiebe, Wahnsinn. Das nächste Mal verteile ich vorher noch Gummi-Äxte und Schaumstoffschwerter. Das macht es dann noch realistischer… :-)

 

Die zweite Geschichte geht auf ein längst vergessenes Relikt zurück. Leider hab ich kein Foto davon schießen können, aber ein älterer Herr der neben uns in der U-Bahn-Station lief hatte noch ein Klapphandy mit einem winzig kleinen Display. Und weil er das so schlecht lesen konnte hatte er eine fast 30cm im Durchmesser messende Lupe dabei. Also das winzige Klapphandy, dann die riesen Lupe (ca. 5 Mal so groß) und dann das angestrengte Gesicht von ihm das durchschaut. Ein wirklich witziges Bild. Ich hätte für die Lupe alleine noch eine extra Handtasche gebraucht. Wozu dann das kleine Handy? Hm… Wer weiß. Habt ihr vielleicht eine Idee?

M - Jetzt wirds aber gemütlich... Oder?

10Jan2016

Zumindest wird es ungemütlich, wenn man dieses Wochenende vor die Tür geht. Es bleibt dabei, trüb, kalt und nass. Am Samstag hatten wir mal etwas Sonnenschein. Das hat richtig gut getan.

Aber fangen wir mit dem Wochenende doch mal lieber von vorn an, und das ist der meist lang ersehnte Freitag.

Nach unserem Arbeitstag stellte sich die Frage ob wir endlich mal zu "Da Marco" gehen. Der ist in der Nähe der Jiangsu Lu und nach Aussage einiger Expats das beste westliche Restaurant in der Gegend. Nach etwas Nachforschen haben wir allerdings auch rausgefunden, das es fast das einzige in der Gegend ist. :-) Aber trotzdem mal losgefahren...

 
In der U-Bahn stellen wir fest, dass neue Automaten aufgestellt wurden. Nicht nur dass man jetzt Kopfhörer, MP3 Player und frisch gepressten Orangensaft aus einem Automaten ziehen kann, jetzt gibt's auch noch Süßigkeiten. Kostenlos. Der Trick ist simpel. Es gibt Snickers und Co. zum probieren, eingepackt in kleine pinke Geschenkboxen. Man scannt mit WeChat den QR Code (Connected sich nebenbei mit der MARS - Co. LTD. und öffnet den Werbebriefkasten in seinem WeChat) und dann kann man sich eins zum probieren raussuchen. Danach wird man gefragt wie es geschmeckt hat und kann bewerten. Na mal sehen ob sich das durchsetzt. Zumindest sammelt MARS wieder ein paar Daten über Potentielle Kunden.

Etwas was sich dann schon durchgesetzt hat fällt uns gleich im Eingangsbereich im "Da Marco" auf. Da ist nämlich ein chinesisches Restaurant genau daneben und da stehen Massen von Leuten davor und schauen rein. Warum? Seht selbst:


Es gibt hier Meeresfrüchte verschiedenster Art. Muscheln, die mir einen kalten Schauer den Rücken runter laufen lassen,

 
einiges an Fischen die man hier auswählen kann, Kleine und Große...

 
und der Grund warum hier so viele Leute davorstehen. RiesenKrabben. Das ist jetzt schwierig zu sehen, da ich keinen Maßstab dazulegen konnte, aber diese Krabbe hatte einen Gesamtdurchmeser von über 60cm. Alleine der Körper war vergleichbar mit nem runden 2 Pfund Brot. Das war schon imposant. Mal abgesehen davon, das ich nicht weiß, ob ich sowas essen würde, oder wie, irgendwie hab ich Respekt vor dem Tierchen da... A korrigiert mich übrigens gerade, dass das keine Krabbe ist, sondern eine Seespinne. So ist Sie halt, die Qualität... :-)

Wir haben uns aber aufgrund des ungemütlichen Lichtes (und nicht etwa wegen der Speissekarte) dann doch für "Da Marco" entschieden. Mal sehen was mein Namensvetter so auf dem Kasten hat.

 
Zumindest hat er schonmal Orangenlimo, die direkt aus Italien zu kommen scheint. Dazu nehm ich ne Pizza und die ist wirklich gut. A's Pasta ist ganz OK, aber lockt vermutlich keinen Italiener in dieses Restaurant. Der Nachtisch war gut, es gab:

 
und dazu ein Tartufo für A. Der Schokokuchen war grandios, das selbst gemachte Eis war mir etwas zu wenig cremig. Als dann die Rechnung kam, fällten wir unser Urteil: "Da Marco" ist OK, hat ne tolle Weinkarte (die wir nicht brauchen) und bei dem Preisniveau hätten wir einfach viel mehr erwartet. Da haben uns Freunde schon zu besseren und preiswerteren Italienern in Shanghai mitgenommen. Beim rausgehen stellen wir fest, dass das Restaurant viele viele Auszeichnungen abgeräumt hat. Allerdings alle vor 2011. Das ist immerhin 4-5 Jahre her. Wer weiß was da dahintersteckt. 

Nach dem Essen dann noch ein bisschen auf der Couch gemütlich gemacht, ins Bett gegangen. Bum, war schon wieder Samstag 11:00 Uhr. Wir hatten Gäste gestern da und mussten einkaufen, bestellen und vorbereiten. Das hat richtig Spaß gemacht. Vor allem wenn man dabei feststellt, dass man eine Fahnenstange auch als Wäscheleine benutzen kann:

 
und im Farine gleich mal 50 Leute Schlange stehen:

 

Dann holen wir unsere Croissants eben wieder am Abend, wenn die ganzen Touristen weg sind. :-)

Am Abend haben wir uns zum ersten Mal ein anderes Pärchen zum Essen eingeladen. Da unsere Küche nicht wirklich was hergibt um ein ordentliches Menü zu zaubern haben wir Bestellt. Und zwar:

 
Sushi. Bestellt bei Haiku by Hatsune über Sherpa und wirklich sehr lecker. Ein Tip von uns dazu: Der Kartoffelsalat ist wirklich super. Da sollte man immer eine Portion mehr mit bestellen. Als Nachtisch gibt es dann Vanileis mit einer cremigen Mangosauce (thailändische Mango). Nach dem Dessert haben wir zum ersten Mal ein "Mensch ärgere dich nicht PLUS" gespielt. Das Spiel nennt sich TACtic und macht einen heiden Spaß. Man spielt immer zusammen mit dem gegenüberliegenden Spieler und versucht wie bei "Mensch Ärger Dich Nicht" alle Männles ins Haus zu bekommen. Dabei kommen keine Würfel, sondern Karten zum Einsatz, die natürlich gibt es dadurch ne ganz andere taktische Tiefe. Das macht echt Spaß. Ich werd das mal im Hinterkopf behalten, falls wir mal ein neues Spiel kaufen wollen...

Ganz nebenbei haben wir dann auch noch unsere Reise nach Harbin durchgeplant und das Wetter gecheckt. Sonnig bei lauschigen -31 Grad Celsius. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir zu wenig anzuziehen haben. Also müssen wir uns was überlegen, wie wir an noch ein paar besonders warme Sachen kommen, die nicht nur bis -10 Grad erprobt sind. Die finden wir auch dann beim  Decatlon an der Caoyang Road. Übrigens der erste Store in dem ich eingekauft habe, der RFID Chips hat. Alle Sachen werden einfach in die Tüte gelegt und die Kasse zeigt den Preis an. Krass, kein scannen, kein tippen, kein fiepen.

 

 
Das ist übrigens unsere Ausbeute: Neue Schuhe für A, Hand- und Fusswärmer, Handschuhe und Mützen und zwei Skihosen. Jetzt kann der Urlaub nach Harbin losgehen. Mal sehen ob wir uns da auch wirklich Warmhalten können.

Abschluss das Wochenendes sieht diesmal so aus:

 

 
Wir machen einen europäischen Abend. Wir zwei Deutschen gehen mit unseren schwedischen Freunden zum Türken. :-) Hinter uns sitzen dabei Norweger und die Bedienung ist ein deutsch sprechender Türke (vermutlich aus Berlin). Und das Ganze im Herzen von Shanghai. Das "Pashas" in der Nähe der South ShanXi Road ist ein wirklich schönes kleines Restaurant mit sehr gutem türkischen Essen. Die Vorspeißen sind extrem Lecker, die vier Personen Grillplatte und der türkische Kaffee erinnern mich gleich an unseren Türkeiurlaub. Wirklich super... Und wärend wir so im warmen Licht vor dem Panorama Istanbuls beim Türken sitzen, viel Lachen und  Essen kommt es mir wieder in den Sinn. Jetzt ist es so richtig schön gemütlich...

M - Bedarfsgerechter Supermarkt

08Jan2016

  
Wir sind nicht mal mehr ganz einen Monat vor Chinese New Year und so sieht dann eine 10m breite Wand im Carrefour aus... Alles voll mit roten Anhängern, Glücksbringern und so weiter. Das zieht sich fast durch den ganzen Supermarkt durch, nur das ich noch net die China Böller gefunden habe... :)

Zum Thema bedarfsgerecht ist und noch was aufgefallen. Es ist ja mittlerweile einstellig kalt und wir suchen seit über nem Monat eine Heizdecke. Wir waren schon kurz davor aus Deutschland eine mitzubringen, aber es muss die ja auch hier und günstiger geben. Zur Not halt online...

Gestern im Supermarkt dann die Erkenntniss... Alles umgeräumt. Jetzt sind Heizungen, Wärmelüfter und Fußbäder gleich am Eingang. Und was ist da noch?

Genau... Eine kleine Auswahl von nicht ganz 100 Wärmedecken... Na das hat ja mal geklappt. Gleich eine eingepackt. 150x130 - 13 Euro. Das hätte uns im Tchibo in Deutschland bestimmt 29,90€ gekostet... Das nenn ich mal bedarfsgerecht.

M - Konstante Veränderungen

07Jan2016

Nachdem wir gestern noch Startschwierigkeiten hatten und leider den Bus verpasst haben gelingt dies heute schon deutlich besser. Der Weg ist identisch, die U-Bahn Angestellten erkennen wir auch gleich wieder, nur im Bus ist ein Platz mehr frei.

Der nächste Kollege hat seine Koffer gepackt und ist zurück nach Coburg gegangen. Nach 5 Jahren. An der Stelle erstmal die besten Wünsche... 

Das lustige an der Sache ist, dass er uns erzählt hat wie sehr er sich auf die deutsche Küche im Heustadel am Anger freut. Unglücklicherweise hat auch hier die Veränderung zugeschlagen. Und wie es der Zufall will ist aus dem Heustadl ein Chinese geworden, wenn das kein Zeichen ist... :-)

Aber nicht nur in Coburg gibt es Veränderungen, auch Shanghai ist nicht gerade für seine Konstanz bekannt. Die fast größte Baustelle der Welt hatte ja vor 20 Jahren auf der Ostseite nur Reisfelder. Jetzt stehen da Wolkenkratzer, Wohnhäuser und so weiter...

In unserer Nachbarschaft hat es jetzt auch geklappt mit dem verändern. Gestern musste ich zwei mal hinschauen, wo denn das Loch herkommt. Vor drei Wochen sind wir noch durch ein paar kleine Läden gehuscht und A hat hier Ohrringe gekauft. Jetzt ist von dem halben Block mit Restaurants und Geschäften nix mehr da... Nur ein Loch mit Bauzaun drumherum.  Schade... Ich bin gespannt was hier entsteht. 

Das ist das tolle an Veränderung, langweilig wird es selten. :-)

M - Home Sweet Home...

06Jan2016

Und da sind wir auch schon wieder in Shanghai...

Nachdem wir unseren gestrigen Ankuftstag damit verbracht haben wach zu bleiben und das Aufstehen heute schon ganz gut klappt, nehmen wir uns wieder etwas Zeit uns auf dem laufenden zu halten. Aber zuerst: Euch allen ein frohes neues Jahr. Ich hoffe ihr habt die letzten Stunden 2015 und die ersten 2016 so richtig genossen und könnt euch jetzt voll auf das neue Jahr und eure Vorsätze konzentrieren... Wie wäre es zum Beispiel mit dem: einfach mal hier einen Kommentar zu hinterlassen... :-)

Wir haben unsere Letzten Tage mit der 15er Endung im schönen Deutschland verbracht und es sehr genossen. Es bleibt zwar dabei, dass es komisch ist ohne "Anker", also Wohnung, in Deutschland unterwegs zu sein, aber dank unserer Eltern und Freunde sind wir immer gut untergekommen und konnten neben leckerer deutscher Küche und schönem Beisammensein auch fantastisch schnelles W-Lan genießen... :-) An dieser Stelle euch allen vielen Dank...

Die ersten Eindrücke in Deutschland hab ich ja schon geschildert. Wir haben noch deutlich mehr in den zwei Wochen erlebt. Sehr beeindruckend war zum Beispiel Meißen.



Mit diesem Blick auf die Burg und einem guten Einblick in die Meißner Porzellan Manufaktur stellte sich mir allerdings wieder eine Frage:

Die Chinesen kopieren gern, aber wir nicht, nie, haben wir auch nicht, ups... Meißner Porzellan hat ja Drachenverzierungen, kann das mal kurz jemand erklär... Ah ja, super...

Bis zum 17. Jahrhundert ist chinesisches Porzellan das einzig in Europa verfügbare dieser Art und wird sehr teuer über Indien gehandelt. Das ist den deutschen Fürsten über die Zeit zu teuer und sie geben bei ihren Alchemisten in Auftrag ebenfalls Porzellan zu entwickeln. Im Entwicklen sind wir ja schon immer gut, und daher klappt das auch gleich nach ein paar Jährchen des Rumtüftelns. Deutschland kannn nun eigenes Porzellan herstellen. Und das nur ein paar hundert Jahre nach den Chinesen. Und damit es sich auch gut verkauft, werden Drachenmuster draufgemacht. Also fast Original. Natürlich kommen dann auch gleich die typischen Zwiebel- und Blättermuster. Und mittlerweile gibt es von dieser Manufaktur fast alles von teuren Porzellan, über noch teurere Kleider und Möbel bis hin zu schier unbezahlbarem Schmuck. Aber so ne Kette für 65.000€ soll ja auch nicht jeder haben... Aber das Drachenmuster, das, wie uns berichtet wurde, viel einfacher gehalten ist als das chinesische Original, gibt es auch noch. Und jetzt kommt der Witz. Mit uns ist eine Gruppe Chinesen unterwegs, die gleich nach der Führung erstmal den halben Laden leerkaufen. Tja, manchmal ist die Kopie halt doch begehrter als das Original.

Sonst haben wir Meißen komplett zu Fuß erkundet. Und lecker gegessen. Und noch ne Shoppingtour in Dresden drangehangen. :-)

Auch Silvester war ein tolles Erlebnis. In Kreis enger Freunde Grillen, Quatschen, ein Feuerchen machen und dann such noch Stockbrot mit Marshmellows... Was soll man da noch mehr wollen. Sogar der erste Schnee tauchte dann am Silvesterabend auf. Nochmal vielen Dank an alle Beteiligten, es war ein Fest.

Um den Deutschlandurlaub abzurunden war ich dann noch in Lauda auf einen Qualiturnier. Wie es ausgegangen ist? Seht selbst:



Wir sind die Orangenen mit der Glatze, und ja, in der Mitte ist der erste Platz. Es hat so einen Spaß gemacht den Turniertag mit der Mannschaft zu verbringen, dass er für mich viel zu schnell vorbei war. Alles hat gepasst und der Tanz ist wirklich toll. Und es war unglaublich synchron. Mag sein das ich emotional befangen bin, aber ich hatte mehr als einmal Gänsehaut. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg für die ausstehenden Meisterschaften. Ich denk an euch...

Nach diesem grandiosen Ereignis fiel es irgendwie schwer ins Auto zu steigen, bei Schnee und Eis nach Frankfurt zu fahren und "heim" zu fliegen.

Der Flug ansich war diesmal mit 11 Stunden nicht sonderlich spektakulär, bis auf das es keine neuen Filme gab und wir dann sogar schon auf chinesische mit englischen Untertiteln ausgewichenen sind. Aber auch da kann man viel lernen. Das sollten wir öfter machen. Wenn diese Filme die Gesellschaft so prägen wie bei uns die aus Hollywood, kann das uns nur helfen. Nicht umsonst denken viele deutsche Jugenliche, dass Deutschland ein Geschworenengericht hat. :-)

Das Landen und Ankommen in Shanghai hatte aber irgendwie noch nix von Heimkommen. Trüb, kalt, nass und ein launischer Taxifahrer. Da kann man das auch nicht erwarten. Dann endlich in der Wohnung wurde es schon besser. Ein bisschen Zuhause blitzte da schon durch. Noch kein Home sweet Home Gefühl, aber nicht weit davon entfernt. Wenn wir nur nicht vier Koffer zum Auspacken und Tonnen von Wäsche hätten. Aber ohne die Unterstützung von Zuhause wären es Megatonnen gewesen... Daher möchte ich nicht mecken sondern lieber ein dickes Danke an meine Mum schicken. :-)


Wir haben uns zur Kräftigung dann noch etwas tailändisches Essen gegönnt und danach hab ich auf den Weg zur Wäscherei wieder erfahren müssen das Verkehr hier halt anders funktioniert. Erst überfährt mich fast ein Auto und dann kommt gleich noch ein E-Bike mit dazu um sicherzugehen. Da muss man sich schnell wieder ans schauen an der grünen Ampel gewöhnen. Das ist halt China. Aber das wird schon wieder.

Und weil thailändisches Essen nun definitiv unsere Lieblingsküche ist (neben Japanisch, das steht ganz klar ausser Konkurenz bei A) waren wir heute gleich nochmal thailändisch essen. Highlight der Karte: "show your friends, which crazy things you eat - chicken feet" (Zeige deinen Freunden was für verrückte sachen du isst - Hühnerfüsse) Stand unter dem Thai Salat mit knochenfreien Hühnerfüssen. Wenigstens haben Sie den nicht-Chinesen zuliebe die Knochen rausgemacht. Trotzdem, das schaff ich noch nicht zu probieren. Stattdessen gibt es Mango mit Sago. Keine Ahnung was das ist, aber es sieht so aus:

Und es schmeckt überraschend gut. Die grüne Paste ist irgendwas mit Kokosnuss und die grünen Würfel sind wie glibbriger, klebriger Reis. Nicht meine Lieblingskonsistenz, aber kammer essen. Die Mango ist natürlich ein Traum. Da kommt einfach nix ran. Das fühlt sich zwar jetzt auch noch nicht nach Zuhause an, aber Hauptsache Mango... :-)