M - wir sind dann mal schnell in... England???

18Sept2016

Was denn nun tun mit unserem geplatzten Ausflug? Der Großteil unsere Mitreisenden genießt die freie Zeit und auch wie kommen nur mühsam aus dem Bett. Nichts desto trotz müssen wir was unternehmen. Schließlich wollten wir eigentlich mit tollen Bildern, vielen Eindrücken und gut erholt vom Strandurlaub in unseren Arbeitssonntag starten. Bis jetzt haben wir nur das gut erholt geschafft...

Also finden wir zumindest zwei aus unserer Reisegruppe die nicht den ganzen Tag auf der Couch rumgammeln wollen und machen uns auf den Weg nach England.

Ja richtig gelesen. Wir reisen nach England. Mit der Metro Linie 9 geht’s in 115 Minuten Fahrt zur Songjiang Universität und dann mit dem Bus noch ein paar Stationen weiter. Nach knapp 1,5h sind wir da.

Ok, wir sind immer noch in Shanghai, aber die Gegend hier hatte in der Vergangenheit einen sehr bescheidenen Ruf und somit hat irgendjemand beschlossen wir bauen Europa um die Universität. Damit locken wir ausländische Studenten, schaffen bezahlbaren Wohnraum und es sieht einfach mal nicht mehr so düster aus. Ein bisschen hat es sogar geklappt...

Das erste was uns allerdings auf dem Weg auffällt: Shanghai ist grün. Wir fahren mit der Metro durch Wälder und kleine Hügellandschaften. Das einzige was dem Eindruck ein bisschen entgegenwirkt, ist das an jeder Metrostation gleich wieder Hochhäuser und Einkaufsmalls stehen, aber sonst könnte man sich echt öfter mal hier raus begeben. Wir haben noch eine kleine Wasserstadt und einen Nationalpark an der U-Bahn gefunden. Das haben wir gleich mal auf die: „Wir wissen nicht was heute machen“ – Liste gesetzt. Wenn es uns dann doch mal langweilig ist, können wir mit Dartpfeilen drauf schießen und los geht’s.

Als wir mit dem Bus endlich ankommen, trau ich meinen Augen kaum. Wir stehen vor einer Nachbildung des großen Tores vor der Münchener Fußgängerzone und auch dahinter machen nur die chinesischen Schriftzeichen den Eindruck der Münchener Fußgängerzone kaputt. Und natürlich der Hinweis am Bauwerk, der nicht zu überlesen ist: „munich replicate“ – Münchner Nachbildung.

Aber wir wollten ja nach England und nicht nach Deutschland. Ganz nebenbei lernen wir, dass es hier auch Skandinavien, Italien und Spanien – City gibt. Aha. Ob die alle schon fertig sind, finden wir aber nicht raus. Das könnte man bei Gelegenheit nochmal genauer anschauen.

Für uns geht’s erstmal in die „Thames Town“. Oder besser in die Themse Stadt. (fiktive Stadt an der Themse, wo haben sie denn da kopiert?) Dafür wurde eine Themse komplett künstlich angelegt und rundherum englische Reihenhäuser und Villen gebaut. Mit Parkanlagen, kleinen Kaffees und irgendwie sogar ein bisschen Flair. Es wirkt an den Rändern ein bisschen Geisterstadt-mäßig aber im Zentrum ist massig was los. Massig Touristen und bis zu 8 Brautpaare pro Quadratmeter lassen mächtig Touristenstimmung aufkommen.


Auch die Souvenierdame scheint mächtig Freude an diesem Tag zu haben:


Da wir alle wissen, wie ungenießbar englische Küche sein kann, lassen wir es auch hier nicht drauf ankommen und gehen stilecht bei einem Italiener Mittagessen. Ich bin mir sicher: auch in der „originalen“ Themsestadt gibt es italienische Restaurants. :-)

Wir schlendern noch ein bisschen durch die Stadt und auch das Wetter spielt gut mit. Auch den Tipp von Daeni beherzigen wir und schauen uns einen echt interessanten Buchladen an.


Der ist tatsächlich sehenswert… Ob Sie alle die Bücher einzeln an die Decke geklebt haben?

Leider hatten wir schon beim Italiener ein Tiramisu, der Kuchen im Buchladen sieht nämlich auch herausragend aus.

Als Wegzehrung hatten wir übrigens das Wasser für Alkoholiker dabei:


Alk-Aqua, na wenn das keine Marktlücke ist. Damit bekommst du jeden Kater klein. :-)

Nach einigen schönen Stunden in England machen wir uns auf die Rückreise in „unsere“ chinesische Großstadt. Zurück in die „Zivilisation“. Passend zum Thema schauen wir noch den Film „The Man who knows Infinity“. Ein Drama über einen Inder in England. Na wenn das kein Zufall ist. :-)