M - Spontane Möglichkeiten...

07Aug2016

Nach dem lustigem Abend im Komedy Klub sind wir trotdem recht zeitig wieder am Samstag aufgestanden. Und mein Plan mich nicht zu bewegen, da ja meine Fitnessuhr schon zufrieden ist, geht nicht so ganz auf.

 


A winkt mir nochmal kurz nach den Frühstück, dann startet Sie gen ZARA. Da ist wohl endlich der Sale vorbei... :-)
Ich schwing mich nach dem Frühstück auf das Moped um Einkaufen zu fahren. Des ist heiß draußen...
Falls ihr im Sommer mit dem E-Bike durch Shanghai düsen wollt: Immer im Schatten an Ampeln anhalten. Falls es keinen Schatten gibt, dann lieber bei Rot drüber. Als ich ne Minute an der Ampel stand hab ich gedacht der Helm ist mir auf dem Kopf festgeschmolzen. Hm... Vielleicht hätte ich auch einfach den weißen aufsetzen sollen.

 


Die Hitze ist aber nicht die einzige Gefahr, der ich mich heute aussetze. Ich fands es ja Abends schon anstrengend sich durch den Verkehr zu schlängeln. Tagsüber ist es allerdings eher haarsträubend. A hätte ich da nicht mitnehmen können. Erstens steht jetzt nicht nur an jeder Ampel ein Polizeier, sondern auch noch auf jeder Mitte der Straße und schmeißt Mitfahrer vom Moped. Und auserdem wäre A wahrscheinlich allgemein nie mehr mitgefahren nach der Fahrt.
Ich habe nämlich schon auf dem hinweg zu unserem Bäcker einige Jungs gehabt, die mich geschnitten haben, überholt ohne mir Platz zu lassen, oder Türen geöffnet ohne zu schauen. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre, ich wäre trotzdem durchgeschwitzt gewesen. Auf dem Rückweg hat sich dann noch ein Müllauto mit mir angelegt. Ich hab gewonnen... :-) Der E-Antrieb hat einfach nen super Anzug.
Aber mal ehrlich, alles halb so wild. Hier achtet halt keiner auf Regeln. Man muss sich durchwurschteln und das muss man als Deutscher bissel üben. Bis es einen einfach nicht mehr stört, dass es manchmal etwas knapp zugeht. Allerdings könnte es eine Weile dauern, bis ich diese Phase erreiche. :-) Zumindest hab ich jetzt wieder unsere Küche voll aufgefüllt. Und das in unter 30 Minuten...

 

 

 

Später am Tag haben wir noch einen Freund getroffen, um ihm bei seiner Wohnungssuche zu beraten. Aktuell steigen die Monatsmieten der Wohnungen in Shanghai (zentrumsnah) zwischen 200 und 400 Euro pro Jahr. Da kann es einem dann schonmal passieren, das man nach einem Jahr aus dem freigegeben Budget rausrutscht. Also neues suchen und dabei natürlich trozdem versuchen "noch" besseres zu bekommen. Wenn ich jetzt mal grob rechne, kann es sein, das es uns nächstes Jahr erwischt... : - (
Er hat aber was gutes gefunden und zieht mit seiner Frau sogar ein ganzes Stück an uns ran. Dann können wir jetzt sogar noch einfacher socializen. :)

 

 

 

Für das späte Mittag danach haben wir uns dann mal wieder was neues überlegt... Wir waren am Zongshan Park in einem japanischen Foodcourt (unter dem Elektrofachhandel und einem japanischem Möbelladen) und haben in einem kleinen Restaurant mit einer 1,9m Deckenhöhe herausragende japanische Speißen verdrückt. Das Suishi war klasse, die Salate Wow... und es war total gemütlich. Da gehen wir wieder mal hin...

 

 

 

Die weitere Abendplanung stand allerdings noch weit in den Sternen, als wir uns auf dem Heimweg machen. Da klingelt As Telefon. Eine Wechat - Nachricht. Oh, cool. Von unserer Flugzeugbekanntschaft aus Myanmar (also eigentlich aus Coburg). Was wir heute machen fragt sie. Hm... mit dir Kafeetrinken gehen? Ok.
Zack 5 Minuten später sitzen wir am Zoo Kaffee an der Hongqiao Road, trinken Eiskaffee, essen Waffel (total lecker) und Quatschen über Shanghai, Coburg und den Rest der Welt. Gegen 17:30 schauen wir vier uns an und die Frage aller Fragen wird gestellt. Jetzt heim und nix machen, oder nochmal weg? Bei dem Wetter drinnen bleiben? Nö... Aber wo man die guten Dachterassen findet? Wie man dabei jetzt die erwischt, die nicht gerammelt voll, oder total überteuert sind? Das sind alles Fragen, mit denen haben wir uns noch nicht so lange beschäftigt.

 

Also Handys raus, Smartshanghai gecheckt, BonApp gecheckt... Irgendjemand sagt dann was von Billiard, Bowling und Spieleabend. Wir checken immer noch Dachterassen und plötzlich ist Sie da: Die Idee für heute abend. Minigolf.

 


Ich meine sogar Coburg hat eine Minigolfanlage. Da muss sich doch auch in Shanghai was finden lassen und das ist genau das, was wir heute abend machen wollen.
Nach 20 Minuten Internetrecherche haben wir genau 3 Locations gefunden. Eine auf der anderen Seite der Stadt mit Anreise von ca. 1,5 Stunden. Die andere um die Ecke. Also los. Auf dem Weg haben wir allerdings rausgefunden, daß die seit 3 Jahren geschlossen ist. Ups...

 

Bleibt noch die im alten Expo Gelände. Das sind 40 Minuten von hier. Diesmal wollen wir aber nicht losfahren und dann da feststellen, daß es die gar nicht mehr gibt. Also angerufen... Es klingelt... Es klingelt... Ich will gerade auflegen, da gehts - "Wei?" - "Hallo, ich bin Ausländer. Kannst du bitte langsam sprechen?" stammle ich auf chinesisch. Was ich will? Mist, was heist eigentlich Minigolf auf chinesisch? Oh man, sind wir super vorbereitet. Irgendwas mit GaoFu sagt jemamd. "GaoFu habter?" frag ich ins Telefon. Hammse sagt sie. Sehr gut.

 

Dann fängt sie an mit unmengen an Wörtern auf mich einzureden. Ich hab keine Ahnung was sie möchte und reiche das Telefon weiter an unserer Bekanntschaft. Sie schlägt sich besser, versteht aber auch nicht genug. Nach ner Weile geht uns ein Licht auf. Sie haben nur bis 22 Uhr auf. Die wollen wissen, wann wir kommen. In 45 minuten da sagen wir. Super sagen Sie, bis gleich. Läuft... Dann ab in die U-Bahn und hier ausgestiegen:

 

 

 

 

 

 

 

Coole gegend. In der Arena ist heute irgendwie was los. Überall rennen Kinder mit BlinkeZeuch auf dem Kopf und in der Hand rum. Wir steuern derweile durch die blinkenden Kinder in die andere Richtung und suchen den Eingang zum Minigolfplatz. Fündig werden wir im 2. Stock einer Mall. Aha... 

 

Das sieht irgendwie gar nicht wie eine Minigolfanlage aus. Als wir reingehen und endlich ein Mädel finden was english kann, erfahren wir auch, dass das hier keine Minigolfanlage ist. Sie zeigt uns nämlich auf die Frage nach Minigolf einen grünen Kunstrasen hinterm Gebäude, auf dem Kinder "Putten" üben und auf einer Hüpfburg rumklettern können. Ohne Löcher. Ohne Licht...
Ähm... Ja, habt ihr noch was anderes? Ja sagt Sie und sammelt von jedem 6 Euro ein. Dann bekommen wir einen Lehrer, zwei Schläger und zwei virtuelle "Golfboxen" zugewiesen.

 

 

 

 

 

 

In denen lernen wir wie wir mit dem 7er Eisen umgehen und wie wir den Ball am Besten über die Driving Range bekommen. Das macht echt Spass und ist viel komplizierter als es aussieht. Hätte ich nicht gedacht. Hab ich schon erwähnt, das es anstrengend ist? Nö oder? Es ist anstrengend.

 

Nach 30 Minuten waren wir vier total durchgeschwitzt. Aber wir wollten mal noch "richtiges Lochen" ausprobieren. :-)
Normalerweise müsste man jetzt hier einmal 18 Loch für 30 Euro bestellen. Aber weil wir ja nur ausprobieren stellt uns der Betrieber für die letzten 30 Minuten seinen leichtesten Golfplatz ein. Der heist "Ritz Carlton" und ist wohl eine Kopie von irgendwo auf der Welt. In der verbleibenden halben Stunde kommen wir bis Loch 4. Was also als "MiniGolf" anfangen sollte, ist zum Schluß richtiges Golf auf einem Ritz Carlton Golfplatz geworden. Wenn auch virtuell. Und Rekorde haben wir hier auch nicht aufgestellt. Eher im Gegenteil. Aber wir hatten eine Menge Spaß.

 


Für mich ist allerdings am interessantesten, wie sich der ganze Abend entwicklet hat. So spontan, so viele Möglichkeiten. Wahnsinn. Wenn wir doch nur noch bissel chinesisch lesen und schreiben könnten, dann würden wir vermutlich noch viel mehr solche Perlen der Abendgestaltung finden... Bis dahin probieren wir einfach weiter aus... Und freuen uns wenn wir wieder mal ganz spontan ein paar neue Möglichkeiten entdecken.