M - Kantonesisch essen mit Schlafmangel

25März2017

Gestern haben wir wieder ein Experiment gewagt. 4 Westler machen sich auf in ein chinesisches Restaurant. Und zwar nach Aussagen von Kollegen ein sehr gutes.

Na das checken wir doch gleich mal. Was? Keine einzige Bewertung auf BonApp. Und das obwohl wir direkt am Fluss in PuDong mit Blick auf den Bund sitzen. Da ist doch was faul... Naja, bestellt ist eh schon, also geht's jetzt auch hin.

Pünktlich 18:30 Tölpeln wir in die Lobby und uns wird eins schnell klar: ohne mein gebrochenes Chinesisch wäre das hier nix geworden den Fahrstuhl in den 4. Stock zu finden. Na das kann ja heute werden. Wir hätten nen chinesischen Kollegen zur Unterstützung mitnehmen sollen. Aber dann wäre es ja nur halb soviel Abenteuer. :-)

Als wir im Jing Pu Hui ankommen, fällt gleich der Romantische Blick auf den Fluss mit den schick beleuchteten Booten auf. Das wäre auch ein guter Date Spot. Aber wir sind ja geschäftlich hier.

Die Bedinung kann kein Wort English und schiebt gleich mit gegigger eine Andere Kollegin ab an unseren Tisch. Die *Überasschung* auch kein Englisch kann. Gut das mit nem IPad bestellt wird. Das System ist analog dem einen Mal in Japan. Das sollte klappen.

Der große Vorteil ohne Chinesischen Kollegen in dem Restaurant: Keiner bestellt das total krasse Zeug in der Karte.  Somit können wir uns die Hühnerfüsse, QuallenNudeln, Seegurke und Riesenkrabben schenken und halten uns beim Bestellen an Bekanntes wie Lamm, Brokkoli und bissel Rind. Den meisten an unserem Tisch reichen auch schon die Bilder von der SeeGurke im SojaSpiegel um darauf keinen Hunger zu haben.

Das Lamm schießt dabei echt den Vogel ab. Selten so etwas leckeres gegessen.

Nach 2 Stunden schauen wir gesättigt und zufrieden auf nahezu leere Teller und genießen noch etwas die Aussicht, bevor wir uns mit dem Taxi auf den Heimweg machen.

Unser deutscher Gast, nennen wir ihn P, hat dabei noch eine ganz eigene Geschichte zu erzählen... willkommen in China:

P - Was für eine Nacht...

Als er nämlich heimgekommen ist, ließ sich seine Apartmenttür nicht öffnen... Nanu? Was das? P berichtet mir dann am darauffolgenden Tag:

Erst hat sich der Schlüssel nicht drehen lassen, weder im oberen noch im unteren Schloss. Und dann, als sich der Schlüssel nach etwas geruckel dann endlich drehen lies, blieb die Tür dennoch verriegelt.

Also los, den Wachmann vom Eingangstor geholt. Der hat erst auch mal mit P's Schlüssel probiert (als ob er einen Schlüssel nicht bedienen kann...) und natürlich ging die Tür immer noch nicht auf...

Er ging dann und kam nach einiger Zeit mit einem anderen Schlüssel wieder... probiert. Hä? Lässt sich gar net dreh... Ha, da geht ihm ein Licht auf: Dieser Schlüssel hatt zwar die richtige Wohnungsnummer, ist aber für ein anderes Gebäude.

Dann kam er nach 15min mit dem richtigen Ersatzschlüssel wieder. Dieser ging logischerweise aber auch nicht...

P saß mittlerweile recht freudlos auf der Treppe vorm Appartment. Die Uhr zeigt nach dem 3. Schlüssel knapp ein Uhr.

Nach weiteren 20min kam der Wachmann mit einem Techniker wieder... da ist er endlich. Der Schlüssel - Ingenieur. Und was macht der zuerst? Na klar. Den Schlüssel probieren. Dann den anderen. Hm... geht net. 
Er ist dann wieder für 15min verschwunden und kam mit Werkzeug wieder.

Es wurde gehämmert, gemeißelt und gesägt... Oh Mann die armen Nachbarn... 

Als P gegen 2:30 wieder mal aus dem Halbschlaf auf der Treppe erwacht und nach oben schaut, ist der Drehknauf der Tür, die Blende eigentlich irgendwie alles am Schloss komplett zerstört. Sogar den Riegel haben sie versucht mit nem Sägeblatt durch den Türspalt durchzusägen... Fazit: Die Tür ist zu!

Wieder aufgeregtes rumlaufen und telefonieren...

Dann endlich, 3uhr Nachts hat der Wachmann jemanden erreicht der Englisch konnte.

Der erklärt P: Der Tür Ingenieur kommt morgen früh um neun... Ähm, und wo... Ah, um zu schlafen wurde er in ein anderes, unbewohntes Apartment im Nachbarhaus verfrachtet.

Da fehlten nun einige Dinge wie Klamotten, Schlafanzug, Zahnbürste...

Kein Problem... nach gerade mal 15 Minuten drückt ihm der Wachmann ein einzeln abgepacktes Zahnputznotpaket in die Hand. Wasser bekommt P dann auch noch. Nochmal 15min später.

Ihr könnt euch vorstellen, wie P am nächsten Morgen aussah, nachdem er gegen 4Uhr im Bett war...

Willkommen in China...

Die Tür ist jetzt übrigens repariert und neue Schlösser sind eingesetzt. :-)