M - Ich bin da mal schnell auf dem Mond...

06Mai2016

Diesmal eine Geschichte, die nur indirekt mit China zu tun hat.

Gestern sind wir dann doch mal auf einen chinesischen Straßenverkäufer reingefallen. Wir haben Kirschen gekauft. Die sahen wirklich gut aus. Zumindest bei dem was wir im Dunkeln wahrnehmen konnten. Das Körbchen Kirschen dann zuhause ausgepackt und… Oh… Das ist ja jetzt…

Ich mach es kurz: Alle Kirschen oben auf dem Körbchen waren Top. Alles was drunter war, nicht reif, oder eben eher schon deutlich zu reif. Teilweise haben wir uns gewundert, dass sich diese nicht schon selbstständig auf den Weg gemacht haben. Die Ausbeute: 8 von 50 Kirschen konnten wir noch für unseren KiBa Smoothie benutzen, der Rest ging ohne Umwege in den Müll. Was haben wir gelernt? Na klar. Wir bleiben bei unserem Obstlädla. Da bekommen wir konstante Qualität für einen besseren Preis.

Wir werden uns heute Abend also wieder aufs DianPingChe schwingen und da mal vorbeidüsen. Aber man muss ja auch mal was ausprobieren. Und bei dem Pomelo Straßenverkäufer in LaoXiMen letzten Herbst hatten wir bisher die beste Pomelo erworben. Es ist halt mal so und mal so… Das ist China.

Nachdem wir unseren (Ki)Ba dann getrunken hatten, hab ich mich mal etwas mit meiner neusten technischen Errungenschaft befasst. Ich bin jetzt stolzer Besitzer (oder auch Early Adopter) einer VR Brille. Virtuelle Realität heißt das Schlagwort für dieses und nächstes Jahr. Facebook macht’s mit der Oculus Rift vor. HTC Vive, Sony Playstation VR und Samsung Gear VR sind gleich direkt dahinter. Aber was kann man denn nun von der Technologie erwarten?

Ich hab viel erwartet und war die ersten Minuten fast etwas enttäuscht. Die Einrichtung lief nicht ideal und das was man als Standard mit dabeihat ist erstmal überschaubar. Bis ich dann mal schnell zum Mond geflogen bin.

Apollo 11 VR heißt die Simulation und beginnt mit der Rede des Präsidenten der USA in einem Wohnzimmer der 50ger/60ger Jahre. Man sitzt tatsächlich in einem Sessel und schaut in den Fernseher, gespannt, was er da verkündet. Neben mir blubbert eine Lavalampe und der Schalensessel sieht wenig bequem aus. Keine 3 Minuten später fahr ich selbst mit dem Fahrstuhl die Abschussrampe hoch und nehme im Cockpit der Apollo Rakete Platz. Countdown, Start, Flug zum Mond… alles ist mit den Originalen Funksprüchen vertont. Wir docken ab und docken an. Im Hintergrund ist unser schöner Blauer Planet, wie man ihn noch nie gesehen hat. Vom Weltraum aus, in 3D. Die Sonne blendet mich wenn ich in Ihre Richtig schaue. Nach 10 Minuten beobachte ich Neil Amstrong wie er auf dem Mond spazieren geht. Wahnsinn. Was für eine Atmosphäre. Langsam wird mir bewusst, dass wenn diese Technik erst einmal massentauglich und ausgereift ist so einiges möglich wird. Selbst A ist erstanut, als Sie in the Blue mit den Fischen in einem Riff spielt.

So richtig bewusst wird mir das Ausmaß der Technologie, als ich später, mit der Bigscreen App, mit zwei mir unbekannten Menschen auf einer Dachterrasse eines virtuellem Appartements sitze und mich mit Ton, Handzeichen und meinem Desktop unterhalten und verständigen kann.

Man überlege nur mal kurz. In ein oder zwei Jahren könnte es möglich sein mit Familie und Freunden in einem virtuellen Wohnzimmer zu sitzen und sich nett zu unterhalten. Obwohl wir in China, und der Rest in Deutschland ist. Und alles was man dazu brauchen wird ist ein Smartphone und ein VR Brillenadapter. Aktuell noch knapp 800 Euro zusammen. Aber das wird sich ändern. Und ein Smartphone braucht doch mittlerweile eh jeder. Zumindest wenn ich mich hier in China mal Umschau. Das einzige was dann noch schwierig bleibt sind die Zeitzonen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was uns diese Technologie noch bescheren wird. Die Möglichkeiten scheinen erstmal wahnsinnig groß zu sein. Und bis es soweit ist, flieg ich halt immer mal wieder zum Mond…