M - Dramaturgie...

30Nov2015

Wo lassen sich immer die besten Geschichten erzählen? Da wo wir mittlerweile fast die meiste Zeit verbringen, in der Ubahn... :-)

Gerade jetzt wieder sitze ich fast mutterseelenallein hier auf dem Weg nach Hause, genieße die Ruhe, die mir meine Kopfhörer vorgaukeln und spüre das Rumpeln, Anfahren und Bremsen. London Grammer schmettert und ich hab noch 14 Stationen. Genug Zeit euch von einer Geschichte aus einer anderen Art des Ubahnfahrens zu erzählen. Gestern. In der Linie zwei, der golden line...

Da ist Sonntag Nachmittag ein bisschen mehr los. Selbst ich als auffällig groß unter den ganzen Chinesen wurde beim einsteigen einfach durchgeschoben. Und dann wurde nochmal nachgedrückt. Das ist natürlich etwas ungünstig, wenn man vorher die anderen nicht aussteigen lässt. Und so nahm das Drama seinen Lauf...

Es wurde nämlich auch eine Frau mit ihrem Kind von der Tür an der Sie aussteigen wollten mit nach hinten durchgeschoben. Dann begann der Kampf wieder nach vorn, das kleine Mädchen hat es geschafft, die Mama allerdings blieb hinter der sich schließenden Tür zurück. Großes Geschrei. Von der Mama, und natürlich von dem kleinen Mädchen das total aufgelöst weinend durch die Tür schaut. Die Schaffnerin schaut von draußen rein. Die Mutter schreit, das Kind auch. Sie guggt, vollführt mit der Hand einen Halbkreis um der Mum zu sagen: Komm mit der nächsten zurück... Dann winkt sie freundlich mit der grünen Fahne und wir zischen ab. Das immer mehr weinende Mädchen wird immer kleiner. Krass. Ich glaube das passiert hier sehr oft, so rücksichtslos wie in der Linie 2 in der Rushhour ein und ausgestiegen wird. Trotzdem bleib ich irgendwie aufgekratzt.

Ich hoffe die Beiden haben wieder zusammengefunden. Aber ich denke schon. So chaotisch wie es auch meistens wirkt, Sie sind hervorragend organisiert. Alleine wie sie die Menschenmassen im Berufsverkehr steuern ist schon der Wahnsinn. Aber die Geschichte erzähl ich dann ein ander mal... Noch 10 Stationen... Gleich zuhause... :-)