M - Deutsche Reisen in die Altstadt Shanghais

16April2017

Nein, nicht Deutschlandreisen und auch nicht deutsche Reisen, sondern Deutsche, die Reisen.

Es ist immer noch Samstag, es ist immer noch heiß und wir versammeln uns 14 Uhr im Schatten des U-Bahneingangs von LaoXiMen. LaoXiMen heißt übrigens altes Westtor und genau das ist unser erstes Ziel.

Wir machen eine deutsch geführte Streetfoodtour mit. Das ganze heißt Mampf und Dampf und führt über 5 Stunden quer durch die wirkliche Altstadt von Shanghai. Es ist für uns erstmal wirklich sehr ungewohnt mit einer deutschen Reisegruppe unterwegs zu sein. Vor allem, weil plötzlich wieder alle einen verstehen. Da kann man gar nicht so einfach mal lästern... :-)

Die Tour startet mit einer sehr interessanten Einführung in die Geschichte Chinas, während wir durch das nicht mehr vorhandene Westtor laufen und dann in die Südliche Altstadt abbiegen.

Wir tauchen tatsächlich in eine andere Welt ein. Auch wenn wir dachten, dass wir schon öfter in der Altstadt unterwegs waren. Hier waren wir noch nicht.

Teilweise renoviert, teilweise noch aus Holz drängen sich hier winzige Häuser aneinander und verstecken sich in Nischen. Die Stromleitungen lassen fast kein Licht mehr auf den Boden fallen, weil die Wäsche der Bewohner dranhängt und hier trocknet. Es ist wirklich eine andere Welt, die umso absurder wirkt, wenn im Hintergrund der Pearl und der Shanghai Tower aufragen. Das ist wirklich krass.

Wir halten am ersten "Fenster". Dahinter ist es Dunkel und eine Dame packt irgendwas mit Reis ab. Die erste Probe für heute: "sticky rice". Klebriger Reis. Jaor, schmeckt. Kammer essen. Ist sogar bissel LSD drin. Was? Ja, ist LSD drin. Nur eben gaaaanz geringe Spuren. Unser Guide erklärt uns dass man knapp 200 essen müsste, ich bin nach einem schon fast satt.

Es geht weiter durch die Altstadt Richtung Norden, und wir staunen nicht schlecht über die Geschichten und Erzählungen von Krieg, Kunst und Kultur im alten Shanghai. Während wir nen Baozi (Hefeklos mit Füllung) verdrücken geht's um die Einzelkinder, nach den (extrem guten) Xiao Long Bao geht's um Banden, Kriminalität und das alte Rotlichtviertel. Die Tour ist kurzweilig, hoch interessant und endlich, nach 1,5 Jahren lernen wir mal was über die Geschichte der Stadt, in der wir leben.

Die letze Stunde schlendern wir noch durch die nördliche Altstadt, die nicht mehr alt sondern jetzt eher eine "Kulturstrasse" ist. Emmas heißt soviel wie Touristenstrasse mit allem drum und dran. Vor allem vielen Menschen.

Wir schließen dann in einen winzigen Fischrestaurant, in dem wir lernen, das Shanghai nicht für Fisch berühmt geworden ist. Hier wurden andere Sacheb gegessen. Und so knacken wir Kebse und Krabben, schlürfen Muscheln und Austern und genehmigen uns die ein oder andere Schnecke (wobei man die Sicht tatsächlich sparen könnte), bevor wir uns auf den Weg nach Hause machen.

Nach dieser sehr guten 10 km Tour ist es gerade mal halb neun. Hm... na los, machen wir noch zur Fussmasage. Und schon hängen wir 60 Minuten im halbdunkel und erholeb uns von den erlaufenen Köstlichkeiten des alten Shanghais.