M - das erste Outing: Tag eins...

04Juni2016

Es ist echt eine Schau, was eine Firma hier 6 mal im Jahr veranstaltet. Wir sind bei unserem ersten Outing, und fast alles wäre einen eigenen Artikel wert. 6 mal im Jahr fahren Busse unserer Firma irgendwohin und veranstalten da mit den Mitarbeitern 3 Tage Sonderbespaßung. Jeder Mitarbeiter kann sich für eines der 6 anmelden und bekommt einen Arbeitstag dafür. Unserer ist am Montag. Da kommen wir nämlich zurück vom MoGanShan.

Der MoGan Berg ist eine der Sehenswürdigkeiten in der Shanghaier Umgebung und stand sowieso auf unserer Liste. Warum also nicht gleich verbinden und mal sowas mitmachen. Vor allem wenn es noch von der Firma veranstaltet wird.

Los geht's um 7:50 vom peoples square und es ist Wahnsinn was hier los ist. Es sind so viele Busse und Menschen hier, dass wir fast 20 Minuten brauchen bis wir endlich den Reiseleiter und den Bus gefunden haben. Gute das wir etwas früher gestartet sind. Als wir endlich im Bus sitzen gibt's erste Informationen. Über 120 Leute sind mit dabei. Fünf davon sind nicht Chinesen. Damit ist klar, das wir eher die Randerscheinung auf diesem Outing sind. Der Bus fährt dann zum zweiten Busstopp außerhalb Schanghais, wo schon zwei andere Busse warten. Dann endlich geht's los, Richtung Süd West, Richtung MoGanShan.

Der Reiseführer erklärt in genuscheltem chinesisch was uns so erwartet und singt zum Abschluss auch noch ein Lied für uns. Was wir fünf sehr befremdlich halten gehört für einen Chinesen einfach zu einer Reise mit dazu. Ich warte nur noch drauf, das wir ein Firmenlied anstimmen, aber das bleibt uns dann doch erspart.

Nach einer kurzen Kaffeepause erreichen wir nach knapp 3 Stunden Nanxun. Das sieht aus wie ein etwas verlassenes, nie fertig gewordenes Naherholungsgebiet und befindet sich am großen TaiHu See. Der ist wirklich riesig. Das Gebiet könnte fast schön sein, wenn man nicht das Gefühl hätte, alles ist leer und heruntergekommen. Und wenn der See nicht total dreckig aussehen würde. Am meisten würde mich interessieren, ob die Anlagen 15 oder 2 Jahre alt sind. Das kann man nämlich hier in China nie genau sagen.

Nach einem guten Mittagessen besuchen wir einen Park, wo der erste aktive Teil des Outings beginnt... Es werden Teamspiele gespielt. Erst im Kreis eine Polonaise... Wir machen einfach nach, weil was hier auf Chinesisch erklärt wird ist für uns nicht verständlich. Wir wandern im Elefantenmarsch im Kreis, Bis die Polonaise endlich abgeschlossen ist. Dann werden wir in 8 Gruppen unterteilt. Die 5 Ausländer werden dabei schön bunt auf die Gruppen verteilt. A in der 8 ich in der 7 usw... Da haben sie sich echt was dabei gedacht. :-)

Dann bekommt jede Gruppe einen Umschlag und muss eine Aufhaben lösen. Ich kann natürlich nicht folgen und Schnapp mir eine mir bekannte Chinesin, ob sie nicht mal kurz auf Englisch zusammenfassen könnte. Klar, macht sie.

Wir haben verschiedene Aufgaben und wenn wir die nicht in einer bestimmten Zeit erfüllen, werden wir bestraft. Ok. Was sind denn die Aufgaben? 8 Fotos mit verschieden Kindern, je zwei Team Fotos mit den verschiednen Elementen (Feuer, Erde, Wind, Wasser) ein Foto mit einem Ausländer (das ist einfach), ein Video in dem wir einem Ausländer TaiChi beibringen, 5 Fotos mit verschiedenen Gegenständen aus dem Park und zwei Gruppenspiele. In einem davon muss ich ein Gedicht über TaiChi im chinesischen auswendig lernen und der Gruppe Vortragen ohne zu lachen, während die Grimassen schneidet. Hat geklappt. Hatte keine Zeit für Grimassen guggen. War voll und ganz damit beschäftigt mich an die Worte zu erinnern. :)

Diese ganzen Fotos und Sachen wurden dann in einer WeChatGruppe gesammelt. Und es wurde damit kommuniziert. Dadurch hab ich jetzt schon zwei Gruppen wo immer irgendwas los ist. Gut das man die stummschalten kann.

Als wir alles geschafft haben haben wir zwei Puzzelstücke und die bauen dann alle Gruppen zu einer TaiChi Gebrauchsanleitung zusammen ihr glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, bei einer chinesischen Gruppe mitzuhalten, wenn man nix versteht. Das war echt schwierig.

Nach dem Puzzle kommen zwei TaiChi Meister und bringen uns die erste Grundform bei. Cool, das könnten wir auch mal privat ausprobieren. Dann ab zu Abendbrot:

Das gibt es in einem Restaurant am See, die Gegend ist echt toll, es sieht aus wie in Italien oder Spanien an einer Uferpromenade. Nur mit ein paar futuristischen Elementen. Gut beim Chinesen muss halt alles blinken, Und auch hier macht alles einen etwas gebrauchten Eindruck. Man beachte vor allem den Farbunterschied zwischen See und künstlich angelegtem Wasser. Und dem Hinweis, das man mit Wasser nicht spielen soll...


Wir probieren wieder neues im Restaurant: Schweinsohren. Nicht das deutsche Gebäck, ne, echte richtige Schweinsohren. Geht schon vom Geschmack, muss ich aber nicht noch mal haben.


Nach den ganzen Übungen und dem Abendbrot ist alles schon viel lockerer. Wir haben mittlerweile noch mehr Kollegen erspäht, die wir kennen. Nur die Ausländeranzahl bleibt konstant 5. Gar nicht so einfach den überblick zu behalten bei 120 Chinesen.
Dann Gehts ab zum Hotel. Das ist ein Riesen Ding. Tolle Zimmer (unseres zB im 29 Stock) und alles sehr luxuriös. Mit Blick auf HouZho.


Unsere Pässe wurden schon im Bus eingesammelt und die Zimmervergabe gibt wieder einiges zum schmunzeln. Name wurden rumgerufen. Karten verteilt. Dann auf einmal "Liange LaoWei zai nali?" Wo sind die beiden Ausländer? Naja gut, der Name ist ja auch schwierig. A ruft hier und Zack haben wir unseren Schlüssel. 29. Stock mit toller Aussicht  und Glaswand zwischen Bad und Schlafzimmer. Toll. Morgen früh geht's 7:00 wieder raus. Also jetzt aber ab ins Bett und den Tag eins noch mit einem Artikel beschlossen. Ich bin auf den Tag Nummer zwei gespannt. Da geht's den Berg dann endlich hoch...