M - Auf dem Weg nach Harbin

16Jan2016

Und es ist heiß...

Uns erwartet ein Wochenende zwischen -20 und -30 Grad Celsius  im Nord-Osten Chinas und wir schwitzen im Flugzeug wie die Verrückten.

Hauptsächlich, weil wir (hoffentlich) gut vorbereitet sind. Mit dicken Jacken, Pullovern und Winterstiefeln. Die sind es übrigens, die mich am meisten foltern. Nur nachdem da schon ne Weile meine Füße drin schwitzen möchte ich auch nicht die Mitmenschen neben mir foltern und die Füße auspacken. Ich steh das schon durch... Das Flug war schließlich pünktlich, was wohl nicht so oft vorkommt,und wir sind nur 3 Stunden unterwegs. Verglichen mit unseren letzen Flügen ein Katzensprung.

Wärend wir den Stewardessen ein Wasser nach dem anderen abnehmen um nicht auszutrocknen beginnt das China Eastern Unterhaltungsprogramm. Aha, es gibt einen Film für alle. Kopfhörer brauch man nicht, es wird nämlich gleich über die Kabinenlautsprecher verteilt. Chinesischer Film, chinesische und (ganz, wenn nicht sogar zu, kleine) englische Untertitel. Nach 10 Minuten Ärger ich mich schon, nicht die Noise Canceller mitzuhaben. Das nächste mal aber...

Das Abendbrot an Bord schenken wir uns, schließlich haben wir erst gegessen und ich kann mit Grünteekuchen auch nicht so viel anfangen. Vielleicht Probier ich das mal auf dem Rückweg.

Die Landung hat zwar holprig, aber wir sind guter Dinge und steigen aus. Im Verbindungsgang zwischen Flugzeug und Flughafen kondensiert unser Atem und es fühlt sich an als ob wir durch ein Kühlhaus laufen. So langsam kommt der Vorgeschmack auf das Wochenende. Auf dem Weg zum Gepäckabfertigung befinden sich Kabinen zum Umziehen, einige gegen da rein und kommen als Michelinmännchen wieder raus. Die Zuversicht das wir gut vorbereitet sind schwindet drastisch. Wir schnappen unsere Koffer, ziehen die Jacke zu und die Mütze ins Gesicht und gehen raus...

In den Vorraum, wo ein netter Herr im Anzug und mit Pappschild auf uns wartet um uns ins Hotel zu bringen. Das hat schonmal sehr gut geklappt. Dann geht's aber wirklich raus. Mittlerweile sind draußen -28 grad und es zwickt mir sofort in der Nase. Sch..ße ist das KALT...

Wir überleben knapp die 15m bis zum Auto und ab geht's in die Stadt. Es tauchen draußen immer mal wieder beleuchtete Bäume und Eisbauwerke auf, die wir bald nicht mehr sehen, da innen unser Atem die Scheiben zugefroren hat. Ich kratz mir die 20 Minuten halt immer mal wieder ne Ecke frei, damit ich nicht Zuviel der wirklich schön beleuchteten Eisstatuen verpasse. Die Stadt selbst wirkt irgendwie russisch und chinesisch zugleich. Da lockert das Farbenspiel schön auf.

In unserem Hotel angekommen, sind wir eher überrascht über die Einfachheit und vor allem all die Ausweiskopien die auf dem Tresen rumliegen. Soso, Grace Miller aus USA ist auch da, ah und zwei Franzosen. Unsere Empfangsdame ist scheinbar das totale Organisationstalent und so kommt es, das unsere Passkopieen nach nur wenigen Minuten extrem verwirrender Gespräche mit ihr auch auf dem Tresen landen und wir dann sogar auf ein Zimmer dürfen...

Was überraschend schön und sauber ist. Ja, einfach, aber sonst echt schnucklig und gut. Bis auf das Bett. Ich glaube morgen kann ich genau sagen, wieviele zu harte Federkerne da drin sind.

Morgen geht's los... Nach einem Frühstück für 22 kuai (das kann ja nix gescheites sein) machen wir Harbin unsicher. Sonnig, -26 bis -18 grad sollen werden. Das wird spannend...